Einreicher: Michael Liebeskind, CDU/FDP-Fraktion
Beschlussvorschlag:
Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt:
(I)
Die
Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund begrüßt die zu Beginn des Jahres 2020
durch führende Vertreter der Landesregierung verkündete Einführung eines
Azubitickets. Zwischenzeitlich haben benachbarte Bundesländer dieses
Azubiticket weitgehend umgesetzt. Die Umsetzung erfolgter Ankündigungen auch in
Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur eine Frage der Glaubwürdigkeit, sie ist
geboten, damit Mecklenburg-Vorpommern im Allgemeinen und der Hansestadt
Stralsund im Speziellen kein weiterer Wettbewerbsnachteil zu anderen
Gebietskörperschaften entsteht.
(II)
Die
Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund fordert Ihren Oberbürgermeister auf, die
unverzügliche Umsetzung erfolgter Ankündigungen gegenüber der Landesregierung
einzufordern; dabei ist auf einen symbolischen Beitrag der Wirtschaft für ein
solches Azubiticket hinzuweisen.
(III)
Die
Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund fordert Ihren Oberbürgermeister auf, zu
möglichen offenen Fragen zur Umsetzung eines Azubitickets das Gespräch mit den
für die Hansestadt Stralsund maßgeblichen kommunalen Vertretungen zu suchen.
Hierbei sind die Aufteilung der Kosten zwischen Land, Aufgabenträger und
Verkehrsunternehmen und die mögliche Einführung eines Digitalfahrscheins zu
diskutieren.
Begründung:
In
Mecklenburg-Vorpommern wurde die Einführung eines Azubitickets durch die
hiesige Wirtschaft früher gefordert, als dies andernorts der Fall war. Diese
Forderung ist schon deswegen plausibel, weil Auszubildende in unserem
Bundesland besonders stark von einer Zentralisierung der Berufsschullandschaft
betroffen waren; für Auszubildende sind Mehrkosten entstanden, die sie in
Größenordnungen selbst zu tragen haben.
Langfristige Folge
dessen war eine schleichende Entwertung der beruflichen gegenüber der akademischen
Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern; sie wird aktuell zunehmend auch durch
Ausbildungsbetriebe der Hansestadt Stralsund problematisiert.
Die zügige
Umsetzung eines Azubitickets hätte ein Wettbewerbsvorteil für
Mecklenburg-Vorpommern seien können. Nun muss es aber im Vergleich zu anderen
Bundesländern wenigstens darum gehen, die eingetretenen Wettbewerbsnachteile
abzumildern. Hierfür müssen den Sonntagsreden zur Einführung eines Azubitickets
endlich Taten folgen.