Betreff
Den Sonntagsreden Taten folgen lassen - Azubiticket für die Hansestadt Stralsund und ganz Mecklenburg-Vorpommern
Einreicher: Michael Liebeskind, CDU/FDP-Fraktion
Vorlage
AN 0195/2020
Art
Anträge

Beschlussvorschlag:

Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt:

 

(I)            Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund begrüßt die zu Beginn des Jahres 2020 durch führende Vertreter der Landesregierung verkündete Einführung eines Azubitickets. Zwischenzeitlich haben benachbarte Bundesländer dieses Azubiticket weitgehend umgesetzt. Die Umsetzung erfolgter Ankündigungen auch in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur eine Frage der Glaubwürdigkeit, sie ist geboten, damit Mecklenburg-Vorpommern im Allgemeinen und der Hansestadt Stralsund im Speziellen kein weiterer Wettbewerbsnachteil zu anderen Gebietskörperschaften entsteht.

(II)          Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund fordert Ihren Oberbürgermeister auf, die unverzügliche Umsetzung erfolgter Ankündigungen gegenüber der Landesregierung einzufordern; dabei ist auf einen symbolischen Beitrag der Wirtschaft für ein solches Azubiticket hinzuweisen.

(III)         Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund fordert Ihren Oberbürgermeister auf, zu möglichen offenen Fragen zur Umsetzung eines Azubitickets das Gespräch mit den für die Hansestadt Stralsund maßgeblichen kommunalen Vertretungen zu suchen. Hierbei sind die Aufteilung der Kosten zwischen Land, Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen und die mögliche Einführung eines Digitalfahrscheins zu diskutieren.

 


Begründung:

 

In Mecklenburg-Vorpommern wurde die Einführung eines Azubitickets durch die hiesige Wirtschaft früher gefordert, als dies andernorts der Fall war. Diese Forderung ist schon deswegen plausibel, weil Auszubildende in unserem Bundesland besonders stark von einer Zentralisierung der Berufsschullandschaft betroffen waren; für Auszubildende sind Mehrkosten entstanden, die sie in Größenordnungen selbst zu tragen haben.

Langfristige Folge dessen war eine schleichende Entwertung der beruflichen gegenüber der akademischen Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern; sie wird aktuell zunehmend auch durch Ausbildungsbetriebe der Hansestadt Stralsund problematisiert.

Die zügige Umsetzung eines Azubitickets hätte ein Wettbewerbsvorteil für Mecklenburg-Vorpommern seien können. Nun muss es aber im Vergleich zu anderen Bundesländern wenigstens darum gehen, die eingetretenen Wettbewerbsnachteile abzumildern. Hierfür müssen den Sonntagsreden zur Einführung eines Azubitickets endlich Taten folgen.