Sachverhalt:
Stralsund verfügt über vielfältige Planungsinstrumente für eine integrierte Stadtentwicklung. Für das Handlungsfeld Kultur – das in hohem Maße die Lebensqualität vor Ort und die Außenwahrnehmung bestimmt – fehlte bislang ein Konzept, das Aussagen zur Situation der Kultur, zu ihren Rahmenbedingungen und Erfordernissen trifft.
Mit ihrem Beschluss 2018-VI-09-0873 hatte die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund den Oberbürgermeister beauftragt, zur Entwicklung und Beförderung der Kultur in der Hansestadt Stralsund ein Kulturkonzept zu erarbeiten und die dafür notwendigen Planungs- und Umsetzungsprozesse zu beginnen. Die Erarbeitung sollte in Abstimmung mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen und auf Basis des Leitlinienprozesses des Landes Mecklenburg-Vorpommern erfolgen sowie der Kulturausschuss dabei fortlaufend beteiligt werden.
Das Amt für Kultur, Welterbe und Medien setzte daraufhin im Mai 2021 einen Beteiligungs-prozess in Gang, der sich unter anderem auf das Wissen, die Erfahrungen und Einschätzungen derjenigen stützte, die bereits heute Kultur in Stralsund gestalten. Der Prozess und die Konzepterstellung wurden begleitet durch die coopolis GmbH, Planungsbüro für kooperative Stadtentwicklung. Der Ausschuss für Kultur der Bürgerschaft erhielt Informationen über den jeweiligen Arbeitsstand in seinen Sitzungen am 26.05.2021 und 29.09.2021.
Die Einbeziehung des Landkreises Vorpommern-Rügen erfolgte sowohl durch die im Lenkungskreis vertretenen Personen als auch durch die aktive Teilnahme von Akteuren aus dem Landkreis in den unterschiedlichen Beteiligungsformaten. Aus den kulturpolitischen Leitlinien leiteten sich grundlegende Fragestellungen und Schwerpunkte für den Erarbeitungsprozess insgesamt ab, die in den Handlungsfeldern und Maßnahmen ihren Niederschlag finden.
Das Kulturkonzept STRALSUND 2034 beschreibt die Situation von Kultur in
Stralsund. Es thematisiert Stralsunds Stärken und Schwächen sowie aktuelle
Chancen und Herausforderungen im Kulturbereich. Die Erkenntnisse basieren auf
den im Prozess angewendeten Methoden und Beteiligungsformaten wie
Fachgespräche, Online-Umfragen, Workshops und öffentliche Kulturwerkstatt.
Das Kulturkonzept gibt Aufschluss darüber, wie sich Stralsund anhand der
erarbeiteten Handlungsfelder als attraktiver Lebensort weiter entwickeln kann.
Es verdeutlicht, dass Stralsund in den sieben Jahrhunderten seit seiner
Gründung stets Ort kultureller Betätigung und kulturellen Ausdruckswillens
seiner Bewohnerinnen und Bewohner gewesen ist und damit das Fundament gelegt wurde,
auf dem wir heute leben, handeln und wirken.
In den vergangenen Jahren wurden richtungsweisende Entscheidungen
getroffen, um den Kulturstandort Stralsund zu stärken. Die Hansestadt
Stralsund hat in hohem Maße in kulturelle wie bauliche Infrastruktur
investiert, einen Teil ihrer Kulturförderung institutionalisiert, die
Projektmittelförderung verstetigt und mit der Anerkennung als UNESCO-Welterbe
internationale Bedeutung erlangt. So
ist der Kulturbereich in Stralsund bereits gut aufgestellt, um eine aktive
Kraft bei der Mitgestaltung von Aufgaben zu werden, die die Zukunft der Stadt
insgesamt betreffen.
Beschlussvorschlag:
Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund bekennt sich zur Förderung von Kunst und Kultur, begrüßt die im Beteiligungsprozess erarbeiteten Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmen und beschließt das Kulturkonzept STRALSUND 2034 gemäß Anlage.
Lösungsvorschlag:
2034 begeht die Hansestadt ihr
800-jähriges Jubiläum. Ziel ist es, Stralsund als Kulturstadt bis zur
800-Jahrfeier weiter zu profilieren. Auch für die Zukunft sollen für kulturelle
Betätigung, für Bildung und Teilhabe möglichst optimale Rahmenbedingungen geschaffen
werden. Dafür setzt das Kulturkonzept mit seinen fünf Handlungsfeldern den
inhaltlichen Rahmen, berücksichtigt begonnene sowie bereits beschlossene
Vorhaben und formuliert konkrete Maßnahmen. Mit dem Ziel der Umsetzung der im Kulturkonzept vorgeschlagenen
Maßnahmen unterstreicht die Hansestadt Stralsund ihre Rolle als Welterbestadt
und Kulturstandort mit hoher touristischer Bedeutung.
Das Kulturkonzept STRALSUND 2034 bildet künftig den verbindlichen
Handlungsrahmen für Politik und Verwaltung.
Alternativen:
Das Kulturkonzept STRALSUND 2034 wird nicht beschlossen. Damit fehlt die Grundlage zur Förderung und Entwicklung des Kulturstandortes Stralsund, wie sie im Beteiligungsprozess gemeinsam von Kulturpolitik, Kulturverwaltung, Kulturakteurinnen und Bürgern erarbeitet und abgestimmt wurde.