Einreicherin: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI
Beschlussvorschlag:
Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt, dass die sich auf dem St. Jürgen-Friedhof befindliche Gedenktafel für den in Stralsund geborenen und Bad Nauheim verstorbenen und begrabenen Generalmajor a.D. Wolf Ewert durch die Stadtverwaltung entfernt wird.
Begründung:
Wolf Ewert war als
deutscher Offizier der Wehrmacht namentlich an dem Massaker von San Polo am 14.
Juli 1944 beteiligt und befehligte dieses sogar.
An diesem Tag sind,
um den körperlichen Missbrauch an ihnen zu vertuschen, mindestens 61 Zivilisten
und Partisanen auf seinen Befehl hin zusammengetrieben worden. Sie mussten
Erdlöcher schaufeln, ehe sie in diesen mit Erde bis zum Hals bedeckt worden
sind und ihnen Sprengstoff an die Köpfe angelegt wurde, der dann umsetzte –
eine Hinrichtung des unmenschlichsten Ausmaßes.
Ewert, der für
dieses italienische Trauma nie juristisch belangt worden ist, hat weder ein
Ehrenrecht noch eine Erwähnung auf einem Stralsunder Friedhof verdient.
Es ist
unbegreiflich, wie dieser Kriegsverbrecher im Jahre 2010 einen von der
Stadtverwaltung genehmigten Gedenkstein bekommen konnte und diese auch nach
Vorlage der Fakten nicht reagierte und diese Gedenkplatte nicht entfernte.
Da Wolf Ewert nicht
in Stralsund begraben liegt, sondern in Bad Nauheim, erfüllt diese Gedenktafel
nicht den Sachbestand eines Hinweises auf eine Grablege, sondern stellt eine
allgemeine Gedenkstelle dar. Kriegsverbrechern gebührt kein Gedenken.