Betreff
Für eine gerechte und ausreichende Finanzierung der Theater
Einreicherin: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Vorlage
AN 0086/2017
Art
Anträge

Beschlussvorschlag:


Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt:

 

Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund begrüßt, dass die Landesregierung für die Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz zusätzlich einen Zuschuss von 500.000,- Euro pro Jahr und damit mehr als die Hälfte des erforderlichen Budgets gewähren will. Damit ist ein wichtiger zusätzlicher finanzieller Beitrag zum Erhalt des kulturellen Angebots im südöstlichen Landesteil durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erbracht worden.

 

Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund fordert die Landesregierung dazu auf, vergleichbare zusätzliche finanzielle Leistungen auch für die Finanzierung des Kulturangebots im Wirkungsbereich des Theaters Vorpommern zur Verfügung zu stellen, um auch hier einen zusätzlichen und dem Gebot der Gleichberechtigung entsprechenden Beitrag zum Erhalt des kulturellen Angebots im nordöstlichen Landesteil zu erbringen.

 

Der Präsident der Bürgerschaft wird damit beauftragt diese Forderung gegenüber der Landesregierung vorzutragen und um Stellungnahme zu bitten.

 


Begründung:

Noch vor einem Jahr war die Finanzierung der Tanzkompanie Neustrelitz nicht gesichert. Auf Druck der Landesregierung hatten sich die Träger der Theater- und Orchestergesellschaft Neubrandenburg/Neustrelitz für das Schauspiel und damit gegen die Tanzkompanie entschieden. Tänzerinnen und Tänzer meldeten sich arbeitslos. Erst nach zähen Verhandlungen wurde eine Übergangsfinanzierung für ein Jahr ausgehandelt. Umso mehr ist zu begrüßen, dass offensichtlich auch aufgrund des Einsatzes des aus Neustrelitz kommenden Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Vincent Kokert, eine Finanzierungs-perspektive für weitere acht Jahre geschaffen wurde.

Da das Land damit zusätzliche Mittel für den Erhalt des Kulturangebots zur Verfügung stellt, von denen vor allem Neustrelitz und der südöstliche Landesteil profitieren werden, ist es nur konsequent und das Gebot einer gerechten Aufteilung der finanziellen Mittel, wenn die Landesregierung vergleichbare zusätzliche Mittel auch für das kulturelle Angebot im nordöstlichen Teil des Landes, also im Wirkungsbereich des Theaters Vorpommern zur Verfügung stellt. Dies würde auch dem möglichen Eindruck entgegenwirken, dass Regionen oder Städte nur in Abhängigkeit vom Einsatz einzelner Abgeordneter in den Genuss zusätzlicher Förderungen kommen.