Einreicher: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Beschlussvorschlag:
Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt:
Der Oberbürgermeister wird
beauftragt, in Zusammenarbeit mit den kommunalen Unternehmensbeteiligungen nach
dem Vorbild der Hansestadt Rostock einen Aktionsplan zur Förderung der
Elektromobilität zu erstellen. Darin sollen von der Stadtverwaltung und den
kommunalen Unternehmen konkrete Vorschläge unterbreitet werden, welche
Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig zur Förderung der Elektromobilität
umgesetzt werden können.
Unter anderem sollen dazu folgende Maßnahmen geprüft werden:
- Verbesserung der Infrastruktur
für Elektromobilität (z. B. Verkehrs- und Stadtplanung für Elektrofahrzeuge zur
Errichtung eines Stromstellennetzes, insbesondere Errichtung von Stromstellen
in Parkhäusern, standardmäßige Ausrüstung von existierenden und zukünftigen
Fahrradständern mit Stromanschlüssen etc.)
- Verbindung von Elektromobilität
und ÖPNV
- Einbindung von Elektromobilität
in das Fuhrparkmanagement der Hansestadt und ihrer kommunalen Unternehmen
- Zusammenarbeit mit benachbarten
touristischen Standorten zur Installation von gemeindeübergreifender Vernetzung
von Angeboten zur elektromobilen Fortbewegung im Tourismusbereich und
-
Beitritt der Hansestadt zum "Netzwerk Elektromobilität
Mecklenburg- Vorpommern". Dabei sind von Anfang an bestehende
Fördermöglichkeiten zu ermitteln und auszuschöpfen.
Begründung:
Die Bürgerschaft
der Hansestadt Rostock hat bereits am 9. März 2011 der Stadtverwaltung einen
entsprechenden Auftrag erteilt. Das Ergebnis ist eine am 25. März 2015 durch
die Bürgerschaft beschlossene Elektromobilitätsstrategie für die Hansestadt
Rostock.
Die Einführung der Elektromobilität in städtische Mobilitätskonzepte bietet
vielfältige Ansatzpunkte, verkehrsbedingte Probleme in Städten hinsichtlich
Abgas- und Lärmemissionen zu reduzieren und somit die Lebensqualität nachhaltig
zu verbessern. Darüber hinaus bietet Elektromobilität die Chance, klima- und
energiepolitische Ziele auf allen Ebenen von der Europäischen Kommission bis
hin zur Kommunalpolitik zu realisieren.
Mit dem Ausbau von Ladeinfrastruktur und der Umstellung auf elektromobile
Fuhrparks haben Kommunen Einflussmöglichkeiten, Elektromobilität Wirklichkeit
werden zu lassen. Elektromobilität ist und bleibt jedoch nur ein Element in
zukünftigen Verkehrs- und Mobilitätskonzepten für Städte und Regionen. Sie
bietet insbesondere für die Strategien Verkehrsverlagerung und -optimierung
Lösungsmöglichkeiten, Mobilität im urbanen Raum zukünftig attraktiver zu
gestalten und gleichzeitig Emissionsminderungen zu erzielen. Dies kann zum
Beispiel durch e-Carsharing Angebote oder einen elektrisch betriebenen
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geschehen.
Darüber hinaus hat die Elektromobilität im touristischen Bereich ein hohes
Potenzial. Im Jahr 2013 hat eine Studie der Hochschule Pforzheim in
Zusammenarbeit mit der EIGHT GmbH und Co. KG ergeben, dass die Unternehmen der
Tourismus- und Gastronomiebranche in Deutschland zu den größten Interessenten
an Produkten und Lösungen aus dem Bereich der Elektromobilität gehören. Demnach
kann sich über die Hälfte der befragten Gastronomen und Hoteliers vorstellen,
in den kommenden Jahren eine Solarladestation für Elektrofahrzeuge zu kaufen.