Frau Steinfurt teilt mit, das Band I und II
des Haushaltes für 2020 vorliegen. Band III - Städtebauliches Sondervermögen -
wird bis zur Bürgerschaftssitzung am 07.05.2020 nachgereicht. Frau Steinfurt
verweist auf den Vorbericht ab Seite 33.
Sie teilt mit, dass sich der
Gesetzentwurf zur Neufassung des Finanzausgleichsgesetzes
Mecklenburg-Vorpommern derzeit im parlamentarischen Verfahren befindet und
voraussichtlich im März 2020 vom Landtag verabschiedet wird.
Für den Haushalt der Hansestadt Stralsund ergeben
sich gegenüber den Zuweisungen der vorherigen Haushaltsplanung folgende
Änderungen:
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Der
Kreisumlagesatz beträgt voraussichtlich für das Haushaltsjahr 2020 41,24 %. Der
Landkreis plante für 2020 im Doppelhaushalt einen Umlagesatz von 41,47 %
(2019
= 43,35%).
Frau Steinfurt führt aus, dass trotz sinkendem
Umlagesatz die Zahlungen an den Landkreis steigen, da sich die Umlagegrundlagen
hinsichtlich der Einrechnung der Schlüsselzuweisungen nach dem neuen
Finanzausgleichsgesetz geändert haben.
Die Zahlungen der
Kreisumlage entwickelten sich in den vergangenen Jahren wie folgt:
zum VJ +
2015 22.431,1 TEUR Plan 2020 26.500,4
TEUR 1,4
2016 22.346,9 TEUR Plan 2021 27.398,1
TEUR 0,9
2017 22.971,5 TEUR Plan 2022 28.838,8
TEUR 1,4
2018 24.050,1 TEUR Plan 2023 29.079,5
TEUR 0,3
2019 25.127,6 TEUR + 4 Mio EUR gesamt 2023 zu
2019
Abzüglich der Infrastrukturpauschale von 3,1 Mio
EUR und einer höher zu zahlenden Kreisumlage in Höhe von 1,4 Mio EUR, verbleibt
eine absolute Erhöhung von 1,6 Mio EUR als fiskalischer Effekt aus dem neuen
FAG.
Bezüglich der Konsolidierungszuweisungen und
nachzuholende Jahresabschlüsse 2014 bis 2017 teilt Frau Steinfurt mit, dass nach Feststellung der Jahresabschlüsse 2014 – 2017
die Restzahlungen vom Land aus der Konsolidierungsvereinbarung vom 18. Dezember
2014 erfolgen. Auf Grundlage der geplanten Feststellungstermine für die
Jahresabschlüsse sind die Zahlungen wie folgt in die Haushaltsplanung
eingeflossen:
2020 Konsolidierungshilfe
2014 664.500
EUR
2021 Konsolidierungshilfe
2015, 2016 960.000
EUR
2022 Konsolidierungshilfe
2017 480.000
EUR
Frau Steinfurt teilt die weiteren Schwerpunkte des
Haushaltes mit. Darunter zählen die Schulinvestitionen, die
Digitalisierung, der Abbau von Instandhaltungsstau, Personalzuwachs, Sicherung
freiwilliger Leistungen und Erweiterung dieser sowie die Ausgleichszahlung aus
dem Gebietsänderungsvertrag mit der Gemeinde Kramerhof.
Laut Frau Steinfurt weist
das Jahresergebnis des Ergebnishaushaltes vor
Veränderung der Rücklagen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 2,6 Mio EUR aus.
In diesen Jahresfehlbeträgen ist ein nicht durch Sonderposten gegenfinanzierter
Abschreibungsanteil enthalten. Zur
Finanzierung dessen, werden Entnahmen aus der Kapitalrücklage aus investiv
gebundenen Zuweisungen in genannter Höhe planwirksam.
Das Jahresergebnis ist damit jahresbezogen und auch mittelfristig durch
diese Entnahmen ausgeglichen.
Der Finanzhaushalt,
laufender Bereich, ist ebenfalls ausgeglichen. Der
Saldo der laufenden Ein- und Auszahlungen
beträgt 3,2461 Mio EUR abzüglich des Tilgungsbetrages von 3,2303 Mio EUR
besteht somit ein jahresbezogener positiver Saldo von 15,8 TEUR.
Der
Finanzhaushalt bezüglich der Investitionen weist ein Volumen von 24,1 Mio EUR
aus. Im Jahr 2020 können zusätzliche 5,5 Mio EUR Städtebaufördermittel
eingesetzt werden (insgesamt im mittelfristigen Zeitraum 140 Mio EUR für
Investitionen).
Die zur Gegenfinanzierung
berücksichtigten Einzahlungen betragen dagegen 18,9 Mio EUR.
Erstmals seit 2009 muss die Finanzierung der
Investitionsmaßnahmen mit einer Kreditneuaufnahme in Höhe von 5,2 Mio EUR im
Jahr 2020 und in den Folgejahren wie folgt gesichert werden:
2021 -
9,6 Mio EUR
2022 -
5,5 Mio EUR
2023 -
3,6 Mio EUR.
Die
Kreditverpflichtungen wurden seit dem Jahr 2008 planmäßig um ca. 40 Mio EUR
reduziert. Laut Frau Steinfurt wird ab 2020 eine Erhöhung der Verschuldung um
10,6 Mio EUR auf 90,6 Mio EUR bis 2023 zu verzeichnen sein.
Die
Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 54,6 Mio EUR sollen die planmäßige
Fortsetzung bereits begonnener Vorhaben sichern (s. Seite 81 Vorbericht).
Die wesentlichen
Investitionen im Jahr 2020 sind im Vorbericht ab Seite 57 ff. aufgelistet.
Frau
Steinfurt erläutert die Schwerpunkte in der Planung der Verwaltungstätigkeit.
Sie teilt die folgenden Steuereinnahmen mit:
2018 49,9
Mio EUR
2019 50,8
Mio EUR
Plan für 2020 49,4 Mio EUR
Gewerbesteuer
2019 17,9 Mio geplant – Anordnung
18,9 Mio EUR
Plan
für 2020 19,5 Mio EUR
Die Planung der Gemeindeanteile an der
Einkommensteuer und an der Umsatzsteuer erfolgte auf der Grundlage der
Herbst-Steuerschätzung 2019 und unter Zugrundelegung der Entwicklung der
örtlichen Gegebenheiten.
Die
Rechtsaufsichtsbehörde merkte stets kritisch den finanziellen Umfang der
freiwilligen Aufgaben an. Im Planentwurf 2020 sind die freiwilligen Leistungen
jedoch mindestens auf dem hohen Niveau der Vorjahre berücksichtigt (s. Seite 77
Vorbericht), d.h. 14,6 Mio EUR als selbstfinanzierter Eigenanteil.
Niveaugleich
bzw. Anpassung an tarifliche Entgelterhöhungen erfolgten bei den Zuschüssen im
sozialen Bereich, wie z.B. Mehrgenerationenhaus, Nachbarschaftszentrum,
Frauenschutzhaus sowie Frauentreff Sundine.
Im
freiwilligen Bereich finden sich auch Aufwendungen für Kultureinrichtungen
wieder sowie für folgende kulturelle Veranstaltungen:
Deutschlandtour
mit EA 15
TEUR
NDR Sommertour 15 TEUR
MV Festspiele 5 TEUR
Hafentage 30
TEUR
Frau
Steinfurt teilt mit, dass die Zuschüsse in den vergangenen Jahren an das
Theater wesentlich erhöht wurden. Der Zuschuss wird sich bis zum Jahr 2023 auf
4,4 Mio EUR erhöhen.
Erhöht
werden ebenfalls die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen (Unterhaltung
Gebäude, Außenanlagen, Wasser, Fernwärme, Strom, Fahrzeuge, Straßen etc.).
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im HHJ 2019 Inanspruchnahme von 16,2 Mio EUR
-
neu geplant in einem Umfang von 20,1
Mio EUR
Die
höheren Aufwendungen sind notwendig, um schrittweise den über Jahre
entstandenen Instandhaltungsstau abzubauen. So sind in Schulen, Kitas,
Kultureinrichtungen, Verwaltungsgebäuden und beim Infrastrukturvermögen
Unterhaltungsarbeiten vorzunehmen. Im Jahr 2020 sollen zusätzliche Maßnahmen,
siehe Seite 53 des Vorberichtes, umgesetzt werden.
Frau
Steinfurt gibt Ausführungen zum Stellenplan und zu den Personalaufwendungen.
Im
Ergebnishaushalt werden die Personalaufwendungen erhöht um 3,8 Mio EUR.
Änderungen zum Stellenplan:
01.01.2019 602 Planstellen 576,381 VZÄ
01.01.2020 661 Planstellen 637,390 VZÄ
+ von 59 Planstellen
Folgende
Änderungen sind z.B. im Stellenplan 2020 zum Stellenplan 2019 vorgenommen
worden:
Beteiligungsmanagement + 1
Planstelle § 2bUmStg Tax
Compliance
und BM
Amt
20 +
3 Planstellen
Amt
30 +10 Planstellen 4x Kommunaler Ordnungsdienst
4x Verkehrsüberwachung
1x IT
1x Feuerwehr
Amt 40 + 5 Planstellen 1x Depot- MA
2x
Restauration
2x
Provenienzforschung mit KE als Fördermittel (zur Herkunft der Kulturgüter)
Amt
60 +6 Planstellen 1x Landschafts- und Grünordnungs-
planung
1x
Bauleitplanung und Gartendenk-
malpflege
3x
Scanarbeiten mit 1x KE
Amt
66 +26 Planstellen 13x Grün- und Baumpflege mit KE
SGB
II aus Förderprogramm über EB Jobcenter
1x
Amtsleitung
1x
Abteilungsleitung Forsten
2x
Baumpflegearbeiten
9x
vorsorglich vorbehaltlich der
Übernahme
der Aufgabe ab April 2021
Amt
70 + 4 Planstellen 1x Gebäudemanagement
1x SB Schulen
1x Hochbau ing. 1x
Elektrofachkraft
Amt
80 + 2 Planstellen 1x Stadtmarketing
1x
Bestandspflege/Entw./Ansiedlung
Frau
Steinfurt gibt abschließend Ausblicke auf weitere wichtige Aufgabenstellungen.
Laut
Frau Steinfurt gehen mit dem Steueränderungsgesetz - §2b Umsatzsteuergesetz große Herausforderung
einher. Ab 2021 müssen alle Geschäftsvorfälle auf Steuerrelevanz geprüft
werden. Alle Ämter sind von der Einnahme- und Ausgabeinventur zur Beurteilung
der Vorgänge betroffen. Es muss haushaltsrechtlich und sachkontenmäßig neu
dargestellt werden, damit im Nachgang eine Steuererklärung für die
Stadtverwaltung erstellt werden kann. Für die Kämmerei bedeutet diese
Umstellung einen immensen Bearbeitungsumfang bezüglich der Einrichtung der
Sachkonten ab 2021.
Zum
Thema „Reform Grundsteuer“ verweist Frau Steinfurt auf ihre umfassenden
Ausführungen in der Bürgerschaftssitzung.
Herr Pieper bedankt sich für
die ausführliche Vorstellung der Vorlage und schlägt vor, die einzelnen
Teilhaushalte auf die Mitglieder aufzuteilen. Eine abschließende Beratung soll
in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Finanzen und Vergabe am 31.03.2020
erfolgen.
Die Mitglieder einigen sich
auf die nachstehende Aufteilung:
Teilhaushalt 01 Verwaltungssteuerung Herr Meier
Teilhaushalt 02 Zentrale Dienste Herr
Liebeskind
Teilhaushalt 03 IT-Abteilung Herr
Pieper
Teilhaushalt 06 Wirtschaftsförderung Herr
Quintana-Schmidt
Teilhaushalt 07 Soziale Hilfen Herr Ifländer
Teilhaushalt 08 Kinder-und Jugendförderung Herr
Ifländer
Teilhaushalt 09 Kulturelle Einrichtungen Herr
Pieper
Teilhaushalt 10 Schulverwaltung und Sport Herr
Lindner
Teilhaushalt 11 Liegenschaften Herr Meier
Teilhaushalt 12 Kämmereiamt Herr Grähnert
Teilhaushalt 13 Ordnungsamt Herr Lindner
Teilhaushalt 14 Planung, Denkmalpflege und Bauaufsicht Herr Quintana-Schmidt
Teilhaushalt 15 Straßen- und Stadtgrün Herr Krämer
Teilhaushalt 16 Zentrales Gebäudemanagement Herr Liebeskind
Teilhaushalt 90 Zentrale Finanzdienstleistungen Herr Ifländer
Stellenplan Herr Lindner
Frau Steinfurt bittet um rechtzeitige Zuarbeit von
Fragen, damit sich die Verwaltung umfassend vorbereiten kann.
Die Fragen erfolgen seitens der Fraktionen an die
Geschäftsführung des Ausschusses für Finanzen und Vergabe und werden an Frau
Steinfurt weitergeleitet.
Die Mitglieder einigen sich einstimmig auf die
Vertagung der Vorlage bis zur nächsten Sitzung am 31.03.2020.