Einreicherin: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, ob eine Verpflichtung zum CO2-freien Paketzustelldienst rechtlich möglich ist.
Begründung:
Der
ordnungspolitische Wettbewerb zwischen dem stationären Einzelhandel versus
Onlinehandel ist in einer zunehmenden Schieflage:
Während etwa
Onlineunternehmen ihre Gewinne weltweit mit etwa 4 Prozent versteuern, zahlt
der/die stationäre Stralsunder Einzelhändler*in allein an Gewerbesteuern etwa
15 Prozent vom Gewinn an die Stralsunder Kämmerei.
Hinzu kommen die
fragwürdigen Tarife in Logistikzentren beim Onlinehandel.
Die Stadt sollte
ihren Einfluss im Hinblick auf den unfairen Wettbewerb im Handel prüfen. Eine
geeignete Maßnahme könnte im Verkehr liegen:
Kund*innen müssen
beim Einkauf mit einem Pkw bei lokalen Einzelhändler*innen in kostenpflichtige
Parkhäuser fahren oder parken auf (vom Einzelhandel finanzierten) Parkplätzen.
Die zunehmenden Paketlieferungen halten dagegen kostenfrei direkt vor der
Lieferadresse, behindern mitunter den Verkehr und verunreinigen vor allem durch
das ständige An- und Abfahren in der Stadt die Luftqualität. Technisch wäre es
ohne weiteres möglich, und angesichts der enormen Gewinne im Onlinehandel auch
zumutbar, dass Paketzustellungen ausschließlich CO2-frei durchgeführt werden.
Jürgen Suhr
Fraktionsvorsitzender