Einreicher: SPD-Fraktion
Beschlussvorschlag:
Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt:
Das mögliche Maßnahmenpaket „Städtebauliche Reaktionen auf Onlinehandel und Klimawandel“ wird zur Beratung in den Ausschuss für Bau, Umwelt, Klimaschutz und Stadtentwicklung verwiesen.
Begründung:
Städte in
Deutschland werden derzeit – neben vielen anderen Aufgabenstellungen – mit zwei
gravierenden Herausforderungen konfrontiert, denen sie sich mit großem
Engagement widmen sollten, ja müssen.
1. Der zunehmende
Online-Handel, durch die Corona-Pandemie deutlich und wohl auch unumkehrbar
verstärkt, wird zu einem deutlichen Wandel der innerstädtischen Verkaufslagen
und Fußgängerzonen führen.
2. Der auch in
Deutschland bereits spürbare Klimawandel (jede*r zweite Deutsche nimmt ihn
bereits wahr) führt in absehbarer Zeit insbesondere in bebauten Innenstädten zu
zunehmend problematischeren Temperaturen, die besonders für ältere Menschen
gesundheitliche Probleme mit sich bringen werden.
In der „kommunalen
Familie“ werden inzwischen zahlreiche Gegenmaßnahmen diskutiert, die z. T. für
beide Problemstellungen Lösungen bieten und die wir gern eingehend im Ausschuss
für Bau, Umwelt, Klimaschutz und Stadtentwicklung beraten wissen möchten.
So sollte z. B.
darüber nachgedacht werden, in welcher Weise die Aufenthaltsqualität einer
Innenstadt neben voraussichtlich zurückgehendem Einzelhandel verbessert werden
kann, der gleichwohl weiter nach Kräften unterstützt werden muss, wie es die
SPD-Fraktion immer wieder und leider bisher ohne erkennbaren Erfolg fordert.
In Wien, aber auch
in Berlin und anderswo erzielt man erhebliche Erfolge mit Ausbau und Aufwertung
von innerstädtischen Parkflächen. So könnte in Stralsund anstelle einer
massiven Bebauung das Quartier 33 vor der Jacobikirche zu einer Parkfläche mit
hochwertiger Aufenthaltsqualität gestaltet werden; dies wäre zugleich ein
deutlicher Beitrag für ein günstigeres Stadtklima.
Ein weiteres
Beispiel: Die langandauernde Sperrung eines Teils der Mönchstraße für den
Ausbau des Stralsund Museums zeigt, dass dieses Straßenstück praktisch keine
Verkehrsbedeutung hat. Unter Sicherstellung der Erreichbarkeit der anliegenden
Gebäude könnte dieses Straßenstück teil-eingezogen und mit hochwertiger
Aufenthaltsqualität gestaltet werden, u. a. mit Außenflächen für angrenzende
Gastronomie und Stralsund Museum.
Des Weiteren sollte
ein umfassendes Programm zur Entsiegelung von Flächen in der gesamten Stadt
erarbeitet werden, die dann als klimafreundliche Grün- und bürgerfreundliche
Aufenthaltsflächen gestaltet werden können.
Mit Sicherheit
werden bei der Beratung die Fachverwaltung des Bauamtes und die Sachkunde des
Ausschusses zahlreiche weitere Lösungen erarbeiten – eine Reihe weiterer wird
die SPD-Fraktion einbringen, die Stralsund bei den aufgezeigten Problemstellungen
deutlich voranbringen werden.