Herr Dr. Kunkel gibt bekannt, dass der Sachstand zur Reinigung des Stadtarchivs derzeit aktualisiert wird und bittet um darüber hinausgehende Fragen.

 

Die aus der Bürgerschaftssitzung zurückgezogenen Fragen von Frau Bartel/ SPD Fraktion beantwortet Herr Dr. Schleinert ausführlich. Derzeit kann kein konkreter Wiedereröffnungstermin genannt werden. Voraussetzung für die Wiedereröffnung im Sinne der Benutzung der Bestände des Stadtarchivs ist die Fertigstellung des Zentraldepots an der Schwedenschanze.

 

Gegenwärtig verfügt das Stadtarchiv über sieben Stellen, davon zwei in Vollzeit, drei Stellen mit 37 Wochenstunden und zwei Stellen mit 30 Wochenstunden. Es handelt sich dabei um drei Archivare, davon ein wissenschaftlicher, eine Bibliothekarin, eine Magazinmeisterin, eine Mitarbeiterin in der Bildstelle. Die Mitarbeiterin der Bildstelle betreut zugleich die fotographische Dokumentation der Stadtgeschichte. Zudem gibt es noch eine Mitarbeiterin im Vorzimmer, die auch bei der Beantwortung von Fragen beteiligt ist. Dieser Personalbestand ist zur Gewährleistung des Dienstbetriebes unbedingt zu halten, insbesondere wenn nach der Wiedereröffnung des Lesesaals die Öffnungszeiten im bisherigen Umfang (Mo 4h (nachmittags), Di + Mi 8h, Do 4h (vormittags) gewährleistet werden sollen.

 

In Vorbereitung auf die schrittweise Sanierung der gesamten Klosteranlage werden in 2015/ 16 dringend erforderliche Maßnahmen zur Substanzsicherung durchgeführt.

Die gesamte Klosteranlage, gegründet auf einer ehemaligen Uferbefestigung, weist ein instabiles, überwiegend feuchtes Klima auf, infolge dessen das Mauerwerk stark geschädigt und auch salzbelastet ist. Zur Klimastabilisierung und Vermeidung weiterer Schäden werden folgende Maßnahmen umgesetzt:

 

- umlaufende Absenkung der äußeren Bereiche

- Entkopplung der Fußböden von sämtlichen Wänden und Installation einer Bauteiltemperierung im Bereich der Wandsockel

- Abnahme der Wandputze

- Klimamonitoring als Grundlage für weitere Sanierungsabschnitte.

 

Diese Maßnahmen sollen mit Städtebauförderungsmitteln finanziert werden, sobald dem im Oktober 2014 gestellten Förderantrag seitens des Wirtschaftsministeriums zugestimmt wird.

 

Im Anschluss an diese Maßnahmen ist die durchgreifende Sanierung der gesamten Klosteranlage geplant. Hierfür werden z. Zt. verschiedene Fördermöglichkeiten akquiriert, um auch hier, in Anbetracht der Haushaltslage der Hansestadt Stralsund, die günstigste Finanzierung auszuschöpfen. Für die durchgreifende Sanierung ist mit einer Bauzeit von ca. drei Jahren zu rechnen.

 

Des Weiteren führt Herr Dr. Schleinert aus, dass im Vorfeld Gespräche mit der SES geführt wurden. Es wird vorgeschlagen bei einer der nächsten Sitzungen das Raumnutzungskonzept des Johannesklosters vorzustellen, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.

Abschließend fasst Herr Dr. Schleinert die bisher durchgeführten Reinigungsarbeiten der Archivbestände wie folgt zusammen:

Reinigung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs:

 

  • 13.500 Bände aus der Bibliothek,
  • gesamte Dokumente des Personenstandswesen ca. 438 Bände

 

Reinigung durch Vergabe an Fachfirmen:

 

  • 50.000 Bände
  • 3259 Testamente
  • 56 nicht erschlossene Urkunden
  • 1.887 Kartons mit Akten ab 1945

 

Die Konsequenzen der Auslagerung sind auf der Internetseite einsehbar.

Es wird nach geeigneten Räumlichkeiten für eine eventuelle Zwischenlagerung gesucht.

 

Auf Nachfrage von Frau Schüler antwortet Herr Dr. Schleinert, dass generell sämtliche Anfragen beantwortet werden konnten. Anfragen auf derzeit unzugängliches Material können vorerst nicht beantwortet werden.

 

Frau Bartel unterstreicht, dass die Reinigung der Bestände mit sehr viel Arbeit verbunden ist und bedankt sich für das Angebot der Vorstellung des Raumnutzungskonzeptes.