Frau Behrendt teilt zu Beginn mit, dass es sich um einen Antrag handelt, der ämterübergreifend geprüft wurde.

 

Frau Benz informiert, dass die Todesanzeigen zu Dr. Rudolf Baier keinen Aufschluss dazu geben, wo er begraben wurde oder wie das Grab ausgestattet war.

Eine Schrift über die bedeutenden Gräber auf dem St. Jürgen Kirchhof gibt den Hinweis, dass sich das Grab des Museumsgründers im Mittelweg unter einer mächtigen Tanne befindet. Dort befindet sich auch ein Steinmonolith mit einer rudimentären Inschrift, welcher bisher für die Grabstelle Dr. Rudolf Baiers gehalten wurde. 

 

Im Jahr 1994 erfolgte durch das Amt für Denkmalpflege eine Erfassung auf dem Friedhof. Die dazugehörigen Unterlagen belegen, dass sich neben dem Monolith ein Metallkreuz mit verschiedenen Inschriften befand. Der Ur-Urenkel von Dr. Rudolf Baier hat bestätigt, dass das Kreuz die Inschrift für den Vater von Dr. Rudolf Baier beinhaltet. Der Monolith selbst weist auf das Begräbnis von Neffen Dr. Rodolf Baiers hin.

 

In einem Buch, für welches der Autor zu Recherchezwecken Interviews geführt hat, ist zu lesen, dass das Grabkreuz von Magnus Baier (Vater von Dr. Rudolf Baier) vom Franken Friedhof auf den Knieper Friedhof verlegt wurde. Weiter heißt es in dem Buch, dass auch seine Kinder dort ruhen. Das Metallkreuz ist heute nicht mehr vorhanden. Es ist davon auszugehen, dass die Flächen rund um den Monolith das Familiengrab der Baiers war und sich dort auch die Grabstelle von Dr. Rudolf Baier befunden hat. Weiter ist allerdings davon auszugehen, dass der Monolith nicht der Grabstein von Dr. Rudolf Baier ist.  

 

Auf die Nachfrage von Frau Bartel erklärt Frau Benz, dass es Teile von Plänen gibt, die zeigen, wie die Gräber angelegt waren, allerdings ist damit keine namentliche Zuordnung möglich.

 

Frau Dr. Heun bedankt sich für die Anregung, Herrn Dr. Baier als Museumsgründer zu ehren. Herr Dr. Baier wurde 2018 zu seinem 200. Geburtstag durch die Stadt geehrt. Außerdem wird zur Wiedereröffnung des Museums 2026 eine Ehrung des Museumsgründers erfolgen. Weiterhin wird es im Foyer des STRALSUND Museums ein Abriss zur Gründung und zur Beteiligung Dr. Baiers daran geben.

 

Frau Fechner merkt kritisch an, dass viele Gräber und viele Grabinschriften auf dem St. Jürgen Friedhof verfallen. Sie erkundigt sich, wie es mit der Umsetzung des Gestaltungskonzeptes für den Friedhof vorangeht. 

 

Frau Benz erklärt, dass es sich bei der Erhaltung des historischen Friedhofs mit all seinen Details um eine gewaltige Aufgabe handelt. Aufgaben, die auf einem Friedhof sonst von Familienangehörigen übernommen werden, übernimmt die Stadt seit Schließung des Friedhofs 1969 alleine. Das 6 ha große Areal umfasst nicht nur die Gräber und Grabsteine, sondern auch einen großen Pflanzenbestand und Grabeinfassungen, die in den ursprünglichen Zustand versetzt werden müssten.

Hierfür sind gärtnerische, handwerkliche und denkmalpflegerische Fähigkeiten und Kapazitäten notwendig. Dieser hohe Aufwand kann nur durch zusätzliche Arbeitskräfte (Arbeitsgelegenheiten), Einsätze von Freiwilligen und privates Engagement erbracht werden.

 

Derzeit steht die Grabmahlmauer im Fokus, da diese einen hohen historischen Wert hat und der Erhalt gesichert werden soll. All diese Aufgaben werden ohne zusätzliche Mittel und Kapazitäten erledigt.

Aus Sicht von Frau Benz ist feststellbar, dass auf dem Friedhof permanent Unterhaltungsmaßnahmen vorgenommen werden.     

 

Frau Fechner erkennt die Arbeit der Beteiligten an, betont aber, wie wichtig es ist, dass die Namen von Persönlichkeiten, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, auf den Grabsteinen sicht- und lesbar sind.

 

Frau Behrendt ergänzt, dass die Friedhofs- und Begräbniskultur auch Bestandteil des Kulturkonzeptes sind. Außerdem sollen Persönlichkeiten der Stadtgeschichte auch nochmal in den Fokus rücken, um diesen mit den vorhandenen Mitteln zu gedenken.

 

Abschließend betont die Leiterin des Amtes 40 bezogen auf den Prüfauftrag, dass eine Restaurierung des Grabsteins von Dr. Rudolf Baier nicht vorgenommen werden kann, da kein Stein vorhanden ist.

 

Nach den Ausführungen der Verwaltung betrachteten die Mitglieder des Kulturausschusses den Antrag aus geprüft und nehmen das Ergebnis zur Kenntnis.

 

Der Präsident der Bürgerschaft wird über das Beratungsergebnis informiert.

 

Frau Bartel schließt den Tagesordnungspunkt.