Herr Rietesel gibt einführende Worte in das Thema.

 

Frau Mülling stellt anhand einer Präsentation die Hospizarbeit der Wohlfahrtseinrichtung Stralsund vor. Im Jahr 2018 wurde das Hospiz „Gezeiten“ eröffnet. Insgesamt werden 8 stationäre Gäste und 2 Tagesgäste betreut. Bis zum Januar 2024 hat das Hospiz 675 Gäste auf ihren Weg begleitet, wovon nicht alle verstorben sind. Es gibt durchaus Gäste, die sich stabilisieren und in ihre eigene Häuslichkeit zurückkehren. Das Durchschnittsalter der Gäste beläuft sich auf 72 Jahre. Dabei war der jüngste Gast 33 Jahre alt und der Älteste 98 Jahre. Zur Aufenthaltsdauer teilt Frau Mülling mit, dass es von wenigen Tagen bis zu Wochen variiert. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 28 Tage.

 

Für die Hospizaufnahme müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, die im Vorfeld von der jeweiligen Krankenkasse geprüft werden. Beispielsweise muss eine austherapierte Erkrankung vorliegen, die Lebenserwartung der Patienten muss begrenzt sein und eine palliativmedizinische Versorgung muss unabdingbar sein.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Rietesel bestätigt Frau Mülling, dass ein Pflegegrad für die Aufnahme im Hospiz nicht erforderlich ist, die meisten Patienten jedoch einen Pflegegrad anerkannt bekommen.

 

Das Leitbild des Hospizes „Gezeiten“ sieht für die Gäste eine würdevolle Begleitung, eine qualifizierte Schmerzbehandlung, eine Hilfestellung beim Regeln wichtiger Dinge, die Erfüllung letzter machbare Wünsche sowie die psychologische Begleitung vor.

 

Frau Mülling geht auf die Essensversorgung im Hospiz ein. Mithilfe einer mobilen Küche besteht die Möglichkeit, dass die Mitarbeitenden in den Räumlichkeiten der Gäste kochen. Durch das Kochen und den dadurch entstehenden Geruch können Reize im Körper sensibilisiert werden. Des Weiteren kann man im Hospiz „Gezeiten“ an einer Musiktherapie, einer Tiertherapie sowie an der Aromapflege teilnehmen.

 

Die individuelle Einrichtung der Zimmer ermöglicht den Gästen, die eigenen Möbel mitzubringen.

 

Die Finanzierung der Hospizplätze erfolgt zu 95% durch die Krankenkassen und zu 5% durch Spenden. Frau Mülling stellt das Spendenkonzept der Hospizpatenschaft vor.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Rietesel erörtert Frau Mülling, dass Haustiere in Absprache mit der Hospizleitung aufgenommen werden. Des Weiteren nimmt sie Bezug auf die Seelsorgeangebote für die Mitarbeitenden. Neben den Supervisionen werden die Mitarbeitenden kirchlich begleitet.

 

Frau Kümpers erfragt die Anzahl an Mitarbeitende sowie spürbare Auswirkungen des Fachkräftemangels.

 

Frau Mülling teilt mit, dass im Hospiz „Gezeiten“ 13 Mitarbeitende beschäftigt werden. Hinsichtlich des Fachkräftemangels entgegnet sie, dass die Stellen im Hospiz bisher durchweg besetzt werden konnten und es seit 2023 auch möglich ist, als Pflegehelfer das Hospizteam zu verstärken.

 

Herr Rietesel bedankt sich für die Ausführungen und spricht im Namen des Ausschusses für Familie, Soziales und Gleichstellung ein großes Lob für die Arbeit des Hospizteams „Gezeiten“ aus.