Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:

 

1.    Wie ist der Stand zur Umsetzung des 9-Euro-Tickets in Stralsund, und wann ist mit einer Einführung zu rechnen?

2.    Wie schätzt die Verwaltung angesichts der erfolgreichen Umsetzung des Deutschlandtickets die Größenordnung der möglichen Nutzer*innen eines 9-Euro-Tickets für den ÖPNV in Stralsund ein?

3.    Welche finanziellen Auswirkungen erwartet die Verwaltung?

 

Herr Bogusch beantwortet die Fragen im Zusammenhang wie folgt:

 

Bei Einführung eines 9 Euro-Tickets ist mit einer Verringerung der Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf im Stadtgebiet zu rechnen. Daher hatte sich die Hansestadt Stralsund mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen und der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen darauf verständigt, dass auf Grundlage der bestehenden Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf die Einnahmeverluste bei Einführung eines 9 Euro-Tickets durch die Hansestadt Stralsund erstattet werden.

 

Die Einführung anderer Tarifangebote wie das 49 Euro-Ticket oder das Seniorenticket des Landes M-V führen jetzt dazu, dass hierbei ebenfalls Einnahmeverluste aus dem Fahrkartenverkauf entstehen. Damit ist nicht mehr ermittelbar, welchen Anteil das 9 Euro-Ticket an den Einnahmenverlusten trägt und somit von der Stadt kompensiert werden muss. Auch verändern sich die Annahmen der Stadt zu den Einnahmenausfällen. So ist die Hansestadt Stralsund bislang davon ausgegangen, dass sämtliche Inhaber der Halbjahreskarten und ein Großteil der Käufer der Monatskarten zum 9 Euro-Ticket wechseln. Jetzt ist aber vorstellbar, dass ein Anteil stattdessen das 49 Euro Ticket bevorzugt.

 

Es bedarf daher erstmal besserer Kenntnisse zu den Auswirkungen der anderen neu eingeführten Tarifangebote, um den Abstimmungsprozess für das 9 Euro-Ticket weiter fortsetzen zu können. Gegenwärtig kann daher auch kein Termin für die Einführung des 9 Euro-Tickets benannt werden.

 

Frau Kindler dankt für die Beantwortung und bittet, die Bürgerschaft über Entwicklungen im Prozess zeitnah zu informieren.

 

Herr Suhr erfragt, ob mögliche Änderungen bei der Einführung des 9-Euro-Tickets auch Auswirkungen auf das Parkraumbewirtschaftungskonzept haben.

 

Herr Bogusch stellt klar, dass die Themen unabhängig voneinander bearbeitet werden. Eine Kopplung bestehe nicht.

 

Auf Nachfrage von Herrn Philippen zu einer realistischen Einschätzung erklärt Herr Bogusch, dass er eine kurzfristige Einführung des 9-Euro-Tickets für eher nicht realistisch halte. Das Ziel solle jedoch weiterverfolgt werden.

 

 

Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.