Herr Rietesel stellt das Rederecht für die Leiterin der Stralsunder Tafel, Frau Cornelia Uschmann, zur Abstimmung. Dem Antrag wird einstimmig zugestimmt.

 

Frau Uschmann erörtert den allgemeinen Tagesablauf ihres Teams.

 

Erschwerend für die Stralsunder Tafel ist dabei die vermehrte Abnahme der Lebensmittel, die von den Supermärkten der Stadt an die Tafel geliefert werden. Ursächlich für die Abnahme der Lebensmittel ist, dass die Supermärkte ihre Bedarfe passgenauer kalkulieren, Ware mit kurzem MHD reduzieren oder gebündelt als „Rettertüte“ verkaufen.

 

Frau Uschmann nimmt Bezug auf die Veränderungen der Coronapandemie. Zum Schutz der Mitarbeitenden dürfen die Kunden den Ausgaberaum nicht mehr betreten. Zudem wurden Terminzettel eingeführt, um den Andrang vor der Stralsunder Tafel auf ein Minimum zu reduzieren.

 

Ein Zuwachs an Kunden generierte die Stralsunder Tafel mit dem Ukrainekrieg und den drastischen Preissteigerungen. Aus diesem Grund stehen momentan 60 Familien/ Personen auf der Warteliste. In diesem Zusammenhang erfolgte eine Anpassung der Ausgaben, sodass Familien beispielsweise nur alle 2 Wochen Lebensmittel erhalten.

 

Anschließend geht Frau Uschmann auf die Zulieferung der Waren ein. Sie bemängelt, dass manche Waren erst nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums die Tafel erreichen. Außerdem kam es vor, dass verdreckte Ware der Tafel angeliefert wurde.

 

Frau Uschmann informiert, dass Spendengelder nicht für Lebensmitteleinkäufe zur Verfügung stehen, da es den Tafelgrundsätzen widerspricht. Den Tafelgrundsätzen entsprechend, müssen die Lebensmittel vor der Mülltonne gerettet werden. Gerne werden Spenden in Form von Lebensmitteln und Lebensmittelgutscheinen angenommen.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Rietesel entgegnet Frau Uschmann, dass der eigentliche Bedarf pro Tag bei 80-90 Personen liegt, die tatsächliche Kapazität jedoch auf maximal 60 Personen begrenzt ist.

 

Herr Kühnel hat die Kenntnis, dass die Stralsunder Tafel Engpässe bei den zur Verfügung stehenden braunen Mülltonnen hatte. Aus diesem Grund erkundigt er sich nach dem aktuellen Sachstand.

 

Frau Uschmann erläutert, dass die Problematik ausgeräumt wurde. Dank der SWG stehen der Stralsunder Tafel zusätzliche braune Tonnen zur Verfügung.

 

Bezüglich der verdreckten Ware regt Frau Friesenhahn an, mit den entsprechenden Märkten über die Situation zu kommunizieren.

 

Frau Dr. Carstensen spricht sich dafür aus, die Annahme von Lebensmittelgutscheine zu bewerben. Aus ihrer Sicht sollten die Tafelgrundsätze angepasst werden.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Lange teilt Frau Uschmann mit, dass die Stralsunder Tafel von fast allen Supermärkten in Stralsund beliefert wird. Die Ausnahme stellt lediglich Norma dar. Des Weiteren informiert Frau Uschmann über die Weitergabe abgelaufener Lebensmittel an den Stralsunder Zoo.

 

Antwortend auf die Frage von Frau Friesenhahn merkt Frau Uschmann an, dass die Tüten für die Nahrungsmittel von den Kunden mitgebracht werden müssen. Hilfreiche Unterstützungen sind laut Frau Uschmann zusätzliche Lebensmittelspenden.

 

Herr Rietesel stellt fest, dass kein weiterer Redebedarf besteht. Er dankt Frau Uschmann für die Ausführungen sowie für die Arbeit, die die Stralsunder Tafel ausübt.