Anfrage:
1. Wie ist der aktuelle bauliche
und planerische Stand der Neubebauung der ehemaligen Kaufhalle „Für Dich“?
2. Wann ist mit der Fertigstellung
des Neubaus zu rechnen?
3. Erwartet die Verwaltung weitere
Komplikationen, die die Fertigstellung verzögern oder gar verhindern könnten?
Herr Dr. Raith beantwortet die Fragen im Zusammenhang wie folgt:
Über
die bereits in der Antwort auf die Kleine Anfrage kAF 0129/2022 in der
Bürgerschaftssitzung am 17.11.2022 gegebene Antwort können keine neuen
Erkenntnisse vorgetragen werden (TOP Ö 7.5). Eine zeitnahe Umsetzung des
Bauvorhabens ist nach Einschätzung des Leiters des Amtes für Planung und Bau
nicht zu erwarten.
Zur
besseren Einordnung führt Herr Dr. Raith allgemein zur Situation im Wohnungsbau
kurz an: Aktuelle Ausschreibungen im konventionell errichteten
Geschosswohnungsbau ergeben auch in Stralsund Kosten von rund 4.000,-/qm
Wohnfläche. Bei einer zu erwartenden Bruttoanfangsrendite von 5% müssten also
jährlich überschlägig mindestens 200,-€/qm Wohnfläche erlöst werden, was eine
Miete von knapp 17,-€/qm kalt ergibt. Eine solcher Mietpreis ist in Stralsund
nicht marktkonform.
Herr Miseler findet es verständlich, dass aufgrund der
aktuellen Preisentwicklung nicht gebaut werde. Jedoch wurde in einer vorherigen
Antwort mitgeteilt, dass sich der Abriss aufgrund der Ansiedelung bestimmter
Tiere verzögere. Nach Ansicht von Herrn Miseler könne der Abriss erfolgen bevor
sich weitere Tierarten ansiedeln.
Herr Dr. Raith teilt mit, dass bei nicht vorhandenem Bauinteresse wohl auch kein Abriss erfolgen werde. Nach seiner Kenntnis versuchen die Vorhabenträger aktuell, das Vorhaben zu veräußern.
Herr Dr.-Ing. Badrow ergänzt einordnend, dass es einen Investor gab. Ein Abriss konnte aus Umweltgründen nicht vollzogen werden. Im Zuge der Verzögerungsphase haben sich die Zinsentwicklung und die Rahmenbedingungen in der Baubranche geändert. Persönlich bedauert der Oberbürgermeister die eingetretene Situation. Die Verwaltung arbeitet aktiv daran, einen geeigneten Investor zu finden. Aufgrund der aktuellen Marktlage wird dies jedoch nicht einfach.
Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.