Anfrage:
1. Welche Länge haben die Gasleitungen der Hansestadt Stralsund?
2. Wie schätzt die Hansestadt Stralsund den baulichen Zustand der Gasleitungen ein, wie viele Kilometer davon sind problematisch?
3. Sollte sich der Wandel von Gaslieferung zu Wasserstoff vollziehen, stellt sich die Frage, wie viele Kilometer sind jetzt Wasserstoff geeignet?
Herr Bernhardt (GF SWS Energie GmbH) antwortet wie folgt:
zu 1.:
Zum Stichtag
31.12.2022 stellt sich das Gasnetz wie folgt dar:
Gasnetz |
2022 |
−
Hausanschlüsse |
7.492 Stck |
−
Zähler |
9.415 Stck |
− Hochdrucknetz HD incl.
HAL |
29,144 km |
− Mitteldrucknetz MD
inc. HAL |
45,143 km |
− Niederdrucknetz ND
incl. HAL |
265,953 km |
Summe HD + MD + ND incl. HAL |
340,240
km |
verbautes Rohrmaterial
Hochdrucknetz (HD)
incl. Hausanschlussleitungen (HAL)
Stahlrohr PE
ummantelt: 29,144
km
Mitteldrucknetz
(MD) incl. Hausanschlussleitungen (HAL)
Stahlrohr PE
ummantelt: 3,871
km
PE-Rohr 41,272
km
Niederdrucknetz
(ND) incl. Hausanschlussleitungen (HAL)
Stahlrohr PE
ummantelt 23,665
km
PE-Rohr 242,288
km
zu 2.:
Mit der
Erdgasumstellung in den Jahren 1992-1994 wurde das Gasnetz in der Hansestadt
Stralsund komplett erneuert. Das Hochdrucknetz ist kathodisch geschützt. Das
Gasanlagevermögen der SWS Netze GmbH in der Hansestadt Stralsund wird den
höchsten technischen Anforderungen gerecht.
Das DVGW-Regelwerk
(Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) schreibt für alle Gasnetzbetreiber
die Wartung der technischen Systeme vor. Diese Wartungs- und
Instandhaltungsmaßnahmen sind verpflichtend um einen sicheren Gasbetrieb zu
gewährleisten. In der Hansestadt Stralsund gibt es keine „problematischen
Leitungsabschnitte“.
zu 3.
Der Deutsche Verein
des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) hat in einer beauftragten Studie die
verwendeten Materialien im Gasnetzrohrbau untersuchen lassen, darunter auch
alte Leitungen aus dem Jahre 1930. Das Ergebnis der Studie bestätigt eine
grundsätzliche Tauglichkeit des Gasnetzes für den Transport von Wasserstoff.
Eine Beimischung von Wasserstoff von bis zu 20 % ist zum jetzigen Zeitpunkt
möglich. Die Herausforderung sind die veralteten Kundenanlagen (Gasthermen)
sowie Erdgastankstellen.
Konkret in
Stralsund sind am Gasnetz nur marginale Anpassungen notwendig.
Fazit: Das Gasnetz in
Deutschland und in der Hansestadt Stralsund ist wasserstofffähig.
Herr Dr. Zabel erfragt die Nutzung des Gasnetzes bei gleichzeitigem Betrieb von Gasheizungen und Heizungen, die mit Wasserstoff betrieben wird.
Herr Bernhardt teilt mit, dass es in Stralsund zwei Einspeisestationen über Ost und West gibt. Im Zuge der Gasnotlage im letzten Jahr werden Gasteilnetze voneinander trennbar gemacht. Die Einteilung erfolgt in 14 Bereiche. Ein Parallelbetrieb funktioniert nicht.
Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.