Sitzung: 07.06.2023 zeitweiliger Ausschuss Volkswerft
Herr Fürst setzt die
Ausschussmitglieder über den aktuellen Sachstand der Gorch Fock in Kenntnis.
Hinsichtlich der Reparatur/Sanierung der Gorch Fock hat Fosen Yard Stralsund am
09.05.2023 den Vertrag unterzeichnet. Am Dienstag, den 06.06.2023 wurde die Gorch
Fock erfolgreich durch Fosen Yard in Zusammenarbeit mit einem Rostocker
Unternehmen in die Werft transportiert. Vor über einem halben Jahr wurden durch
einen Gutachter Bedingungen festgelegt, zu welchen die Gorch Fock in die Werft
geholt werden darf (Windstärken, Wellenhöhen etc.). Bei den ersten beiden
angesetzten Terminen wurden nicht alle Kriterien erfüllt.
Als nächster Schritt ist das
Entschichten der Außenhaut geplant, um mögliche Schäden sichtbar zu machen. Es
wird eine Beschallung des Rumpfes vorgenommen, dadurch wird erkennbar, welche
Wandstärke das Restmaterial noch an der Außenhaut besitzt. Entsprechend der Ergebnisse wird die
Reparatur erfolgen. In der kommenden Woche wird die erste Bauberatung mit dem
Auftragnehmer und dem Ingenieurbüro stattfinden. Diese werden zukünftig
wöchentlich abgehalten, um eine gewisse Kosten- und Terminkontrolle zu erhalten
und über die aktuellen Arbeiten am Schiff informiert zu bleiben.
Folgende Terminkette ist geplant:
-
vollständige
Demontage der Takelage bis zum 04.07.2023
-
Fertigstellung
und Reparatur der Außenhaut bis zum 16.08.2023
-
Fertigstellung
und Reparatur der Ober- und Zwischendecks bis zum 20.09.2023
-
Beginn
Montage der Masten mit Montage des Fockenmastes am 03.11.2023
Die Ausdockung der Gorch
Fock ist am 15.12.2023 geplant. Jedoch ist dieser Termin abhängig von der
Wetterlage.
Der Ausschussvorsitzende bedankt sich für die
Ausführungen.
Herr Schulz möchte erfahren,
wer die Bauüberwachung durchführt. Herr Fürst teilt dazu mit, dass nach einer
europaweiten Ausschreibung ein Vertrag mit dem Ingenieurbüro Löll aus
Peenemünde geschlossen wurde. Dieses Büro hat bereits die Planung erarbeitet
und wird nun die Bauaufsicht übernehmen.
Weiterhin hinterfragt Herr Schulz die Schweiß- und
Nietarbeiten, welche am Schiff vorgenommen werden. Dahingehend verweist Herr
Fürst auf das Segelschulschiff Greif und betont, dass bereits seit Jahrzehnten
dünnere Stellen durch Schweißverfahren an Schiffen erneuert werden. In der
Schiffsbranche sei dies absolut üblich.
Herr Miseler bedarf es an
Klärung zu der Anzahl der Subunternehmer, die an den Arbeiten beteiligt sind.
Außerdem erfragt er, ob genügend Personal bei Fosen Yard Stralsund vorhanden
ist. Auf die Anmerkung von Herrn Miseler merkt Herr Fürst an, dass der Terminplan
von Fosen Yard erstellt wurde. Die grundsätzlichen schiffbaulichen Arbeiten
werden durch Fosen Yard übernommen. Für einige Instandsetzungen, wie bspw. an
der Takelage und Holzarbeiten werden Subunternehmer beteiligt sein. Fosen Yard
Stralsund hat bereits personell aufgestockt. Nach der ersten Bauberatung in der
kommenden Woche kann Herr Fürst weitere Informationen mitteilen.
Bezüglich des
Arbeitsschutzes erkundigt sich Herr Werner, ob die Mitarbeiter unter Vollschutz
arbeiten werden. Herr Fürst teilt mit, dass ein Schadstoffgutachten bereits vor
der Ausschreibung herangezogen wurde. Es wurden in diesem Gutachten auf allen
Schiffdecks die Farben auf ihre Bestandteile analysiert. Da die Farben
teilweise aus den 30/40iger Jahren stammen, sind diese hochgradig bleihaltig.
An einigen Stellen sind Asbestisolierungen zu finden, die entfernt werden
müssen. Weiterhin ist der Kleber, mit welchem der Kork angebracht wurde, ebenso
giftig. Zusammenfassend merkt Herr Fürst an, dass die Schweiß- und
Brennarbeiten nicht unter Vollschutz erfolgen, da im Vorfeld eine
Dekontaminierung des Schiffes mittels Sandstrahlen erfolgt. Diese
Dekontaminierung wird selbstverständlich mittels Vollschutz durchgeführt.
Herr Lange sieht die Montage
der Takelage Anfang des Winters, aufgrund der ungewissen Wetterlage, als
kritisch an. Herr Fürst teilt dazu mit, dass das Schiff mit stehender Takelage,
vor und nach der Instandsetzung, geliftet wird. Die Arbeiten werden in der
Halle durchgeführt.
Da es keine weiteren Fragen
gibt, schließt der Ausschussvorsitzende den Tagesordnungspunkt.