Sitzung: 25.04.2023 Ausschuss für Finanzen und Vergabe
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: B 0023/2023
Frau Steinfurt teilt mit,
dass die Beschlussvorlage erneut überarbeitet wurde. Die Mitglieder des
Ausschusses haben am heutigen Tag die Änderungsmitteilungen durch die
Geschäftsführung des Ausschusses erhalten sowie liegt jedem Mitglied ein
Exemplar als Tischvorlage vor. Der Vorlage ist eine Veränderungsliste
beigefügt. Diese bringt keine Erhöhung der negativen Salden sowie keine
Erhöhung der Kreditaufnahmen mit sich. Sie erläutert einzelne Posten der
Veränderungsliste. Es sind alle Veränderungen durch Minderauszahlungen oder
Förderungen gedeckt.
Am gestrigen Tag wurden die
Auswirkungen des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst eingearbeitet. Die
Auswirkungen wurden von dem zuständigen Fachamt errechnet.
Es handelt sich um einen
Mehrbedarf von insgesamt 1,3 Mio. EUR für das Jahr 2023. Nach der jetzigen
Inanspruchnahme von Personalaufwendungen, durch Nichtbesetzungen sowie
Verzögerungen von Besetzungen der Planstellen entstehen nach ersten
Berechnungen Mehrkosten in Höhe von 600.000 EUR für die Hansestadt Stralsund.
Zur Deckung wurden die Minderausgaben, welche sich aus dem veränderten
Kreisumlagesatz ergeben (500.000 EUR) herangezogen. Die restlichen 100.000 EUR
werden aus dem Steuerbereich zur Verfügung gestellt.
Der Ausschussvorsitzende
bittet die Mitglieder um Vorstellung der Teilhaushalte.
Herr Quintana Schmidt möchte
hinsichtlich des Teilhaushaltes Verwaltungssteuerung wissen, warum die
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen im Jahr 2023 enorm gestiegen sind.
Dazu teilt Frau Jurk mit, dass es sich um Kosten bezüglich der Special Olympic
World Games handelt. Die Hansestadt Stralsund hatte sich bezüglich des
Projektes „Host Town“ beworben. Eine Delegation wird in der Hansestadt
Stralsund im Vorfeld der Special Olympic World Games betreut.
Herr Quintana Schmidt möchte
weiterhin erfahren, warum keine Erträge der sozialen Sicherung seit 2021
veranschlagt werden. Frau Jurk merkt dazu an, dass diese Ansätze in den
Leistungen der Beauftragten für Migration und Integration bzw. zukünftig im
Bereich Stadtteilarbeit zu finden sind.
Auf Nachfrage von Herrn
Quintana Schmidt hinsichtlich der Künstlersozialkasse teilt Frau Steinfurt mit,
dass dies ein üblicher Posten im Haushalt seit vielen Jahren ist.
Die Kostenerstattungen und
Kostenumlagen im Teilhaushalt Zentrale Dienste reduzieren sich in den nächsten
Jahren, da der Eigenbetrieb Zentralfriedhof in die Verwaltung eingegliedert
wird.
Die Einstellung der Position
Abfindungen in Höhe von 10.000 EUR werden vorsorglich in den Haushalt
eingestellt.
Herr Gränert möchte
hinsichtlich des Teilhaushaltes IT wissen, was sich hinter den sonstigen
Aufwendungen in Höhe von 2,8 Mio. EUR verbirgt. Dazu teilt Frau Steinfurt mit,
dass es einen großen Aufwuchs diesbezüglich gibt. Es handelt sich unter anderen
um Kooperationen mit den Stadtwerken, welche die Hansestadt Stralsund bei den
vielfältigen Aufgaben der der Digitalisierung begleiten (open Rathaus,
Rechnungsworkflow, digitaler Gewerbesteuerbescheid, Wohngeld, Schulbereich
etc.). Des Weiteren sind auch Kostensteigerungen im Hard- und Softwarebereich
der eigenen IT-Abteilung zu verzeichnen.
Auf Nachfrage von Herrn
Gotsch teilt Frau Steinfurt mit, dass es sich bei der Sonderbedarfszuweisung im
Teilhaushalt der Wirtschaftsförderung in Höhe von 1,3 Mio. EUR um einen Rechtsstreit
hinsichtlich einer Baggerung aus dem Jahr 2008 handelt. Es wurde ein Vergleich
geschlossen. Aufgrund des langjährigen Rechtsstreites und der hohen
angefallenen Zinsen hat die Verwaltung einen Antrag beim Land M-V gestellt,
welcher positiv beschieden wurde.
Herr Lindner möchte wissen,
ob der Personalaufwuchs im Teilhaushalt Soziale Hilfen den Bereich Wohngeld
betrifft. Frau Steinfurt bejaht dies. Weiterhin hinterfragt er die sonstigen
Erträge des Teilhaushaltes Zentrales Gebäudemanagement. Herr Pagels erläutert,
dass im Zuge der Haushaltsplanung 2023 eine differenzierte Darstellung von
Mieten, Pachten und Betriebskostenvorauszahlungen erfolgte.
Hinsichtlich der Erhöhung
von Mieten, Pachten und Erbbauzinsen merkt Herr Pagels an, dass diese u.a. den
Mietanpassungen der Vermieter geschuldet ist (höhere
Betriebskostenvorauszahlungen). Es wurden außerdem weitere Räume angemietet.
Ferner ist anzumerken, dass in Räumen des Stralsund Museums aktuell die
Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung eingemietet ist.
Somit handelt es sich laut Herrn Pagels um durchlaufende Beträge in Höhe von
ca. 30.000 EUR bis ca. 40.000 EUR, da sich diese bei den privatrechtlichen
Leistungsentgelten wiederfinden.
Herr Meier teilt mit, dass
in den Teilhaushalten 11 und 14 keine unverständlichen Veränderungen erkennbar
sind. Er hat keine Fragen zu den Teilhaushalten.
Herr Schlimper merkt an,
dass der Teilhaushalt 15 mit einem Minus in Höhe von
6.508.200 EUR abschließt. Die größten Faktoren sind die Personalaufwendungen,
die Aufwendungen für Dienstleistungen, der Zuschuss zum ÖPNV und die
Abschreibungen. Die Investitionen zur Sanierung der Straßen sind in diesem Haushaltsjahr
um eine halbe Million EUR zum vorherigen Jahr gesunken. Die Einnahmen in der
Parkraumbewirtschaftung steigen um 333.000 EUR. Er merkt an, dass der
Bürgerschaft diesbezüglich bisher lediglich die Änderung des Anwohnerparkens
vorliegt, welche in der vorgeschlagenen Höhe wahrscheinlich nicht beschlossen
werden.
Der
Zuschuss zum ÖPNV steigt in diesem Jahr auf 1,5 Mio. EUR sowie im kommenden
Haushaltsjahr auf 1,9 Mio. EUR. Laut Herrn Schlimper ist das kostenlose Fahren
für über 70-jährige sowie der Zuschuss für die kostenlose Schülerbeförderung
enthalten. Er kritisiert, dass im Landkreis Vorpommern-Rügen lediglich die
Hansestadt Stralsund 100.000 EUR zahlt. Für alle anderen Gemeinden sei dies
kostenlos.
Hinsichtlich
des „9-Euro“ Tickets stellt er zur Frage, ob sich diese Kosten die Hansestadt
Stralsund wirklich leisten kann und möchte.
Er
fasst zusammen, dass der Haushalt für den Bereich Straßen und Stadtgrün
auskömmlich ist. Er bemängelt jedoch, dass die Investitionen hinsichtlich der
Straßen sinken. Laut Herrn Schlimper sollten die prognostizierten Einnahmen im Rahmen
der Parkraumbewirtschaftung sowie die Ausgaben für den ÖPNV einer laufenden
Kontrolle unterworfen sein.
Herr
Krämer teilt mit, dass bei Herrn Gutknecht hinsichtlich des Teilhaushaltes 17
keine Fragen aufkamen.
Frau
Bartel merkt an, dass Herr Winter zu den Teilhaushalten 12 und 90 keine Fragen
hat. Sie kritisiert jedoch, dass in der Musikschule aktuell keine
Nachbesetzungen der freien Stellen erfolgen und somit sehr lange Wartelisten
für die Schüler/innen entstehen.
Herr
Pieper merkt an, dass die Erträge aus den Hallennutzungen sehr gering
ausfallen. Herr Pagels teilt dazu mit, dass aktuell an einer Anpassung
gearbeitet wird, welche nachfolgend in den Fachausschüssen beraten werden.
Der Ausschussvorsitzende lässt über die
Beschlussvorlage abstimmen.
Der Ausschuss für Finanzen und Vergabe empfiehlt der
Bürgerschaft, die Vorlage
B 0023/2023 gemäß Beschlussvorschlag zu beschließen.
Abstimmung: 9 Zustimmungen 0 Gegenstimmen 0 Stimmenthaltungen