Herr Kretzschmar geht auf die vorliegenden Zahlen ein.

Er erklärt, dass die touristische Entwicklung an Indikatoren abgelesen werden bzw. diese interpretiert werden kann.

 

Herr Kretzschmar führt aus, dass es bei den Übernachtungen im ersten Halbjahr 2022 einen Rückgang von ca. 37 % in Stralsund gegeben hat. Es handelt sich um einen sehr hohen Wert, der aber auch mit einem Rückgang der Bettenkapazität im Zusammenhang steht. Aufgrund eines Eigentümerwechsels und Umbauten hatte das Hotel Zur Post nicht geöffnet und das Younior Hotel fungiert als Flüchtlingsunterkunft und hat deshalb keine Zahlen gemeldet.

Erstmals weist die Hansestadt Stralsund weniger Übernachtungen aus als ihre Partnerstadt Wismar.

 

Auch bei der Zimmervermittlung der Tourismuszentrale ist ein Rückgang der Buchungen um fast 20 % zu verzeichnen. Trotz des starken Rückgangs konnte eine Umsatzsteigerung von 2,88 % festgestellt werden, was mit den extrem gestiegenen Preisen zu erklären ist.

 

Positiv stellen sich die Zahlen im Ozeaneum und im Museumshaus dar.

 

Verluste sind auch im Bereich der Ticketverkäufe zu verzeichnen. Herr Kretzschmar fasst zusammen, dass weniger Gäste in die Stadt kommen und dann auch bei der Nutzung von Freizeitangeboten sparen.

 

Gute Anlaufzahlen sind bei den Flusskreuzfahrtschiffen zu erkennbar, hier liegen allerdings noch keine Passagierzahlen vor.

 

Im Bereich der Übernachtungen und Freizeiteinrichtungen liegt die Stadt unter den Werten von 2019.

 

Herr Buxbaum fragt, wie sich Events (Wallensteintage, Hafentage) entwickelt haben und ob es durch diese gelingt, Touristen zu gewinnen.

Aus rein subjektivem Empfingen teilt Herr Kretzschmar mit, dass die Wallensteintage in diesem Jahr gut angenommen wurden und gut besucht waren.

Aufgrund der Vielzahl von Events in der Region während der Saison sind die positiven Effekte aber viel geringer als in der Nebensaison. Außerdem sind zur Finanzierung von Events finanzielle Mittel notwendig, die sich auch wieder refinanzieren müssen.

 

Der Weihnachtsmarkt ist als Veranstaltung essentiell. Wobei der Leiter des Amtes 85 darauf aufmerksam macht, dass im Bereich Reisebusfahrten viele Angebote weggebrochen sind und wahrscheinlich zu keiner Zeit so wenig Reisebusse in Stralsund waren, wie in diesem Jahr.

 

Aus Sicht von Herrn Kretzschmar ist für die Verbesserung der Situation Werbung notwendig und ein gutes Produkt. Es ist wichtig, dass die Museen wieder öffnen und so wieder mehr Vielfalt entsteht. 

 

Herr Werner fragt, ob die Tourismuszentrale das Ticketgeschäft des OZ-Servicecenters übernommen hat. Herr Kretzschmar bestätigt, dass ein Vertrag mit eventim geschlossen wurde, gleichzeitig aber überlegt wird, diese Zusammenarbeit wiedereinzustellen. Das Problem liegt in Vertragsklauseln, welche die Tourismuszentrale rein wirtschaftlich nicht erfüllen kann. 

 

Frau Bartel appelliert an die Fraktionen mit den neuen Zahlen, die Herr Kretzschmar vorgestellt hat, die Einführung einer Bettensteuer nicht zu unterstützen.

 

Auf die Frage von Herrn Pantermöller antwortet Herr Kretzschmar, dass es durchaus auch Regionen gibt, die nicht so viel Verlust (10 %) gemacht haben. Der Amtsleiter erklärt, dass es sich um Momentaufnahmen handelt und man irgendwann wieder zu einem stabilen Trend zurückkehren wird.

 

Auf Nachfrage erklärt Herr Kretzschmar, dass die Mittel der Tourismuszentrale stets in die des Landes eingebunden sind, schon deshalb, da so ein Mehrwert generiert werden kann.  

 

 

Da es keine weiteren Fragen gibt, schließt Herr Buxbaum den Tagesordnungspunkt.