Mit Hilfe einer Präsentation geht Herr Latzko auf das Thema Zero Waste City und damit auf einen Bürgerschaftsbeschluss (2022-VII-01-0787) ein.

 

Die von Herrn Latzko gezeigte Präsentation wird dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Geprüft werden sollte, ob das Zero Waste City Konzept der Hansestadt Kiel in Teilen auch in Stralsund umgesetzt werden kann.

 

Bei Zero Waste City handelt es sich um eine Zertifizierung im Programm innerhalb eines internationalen Netzwerkes (Zero Waste Europe). Bisher nehmen ca. 500 europäische Gemeinden teil. Ziel ist es, die Kommunen bei der Schaffung und Umsetzung von Systemen zu unterstützen, welche von vornherein keinen Abfall erzeugen.

 

Zu Beginn geht der Klimaschutzmanager auf die einzelnen Begrifflichkeiten ein. 

 

Zero waste bedeutet Null Abfall, also der Erhalt aller Ressourcen durch verantwortungsvollen Konsum, nachhaltige Produktion und Wiederverwendung.

 

Die fünfstufige Abfallhierarchie basiert vor allem auf der Vermeidung von Abfall und nicht mehr auf dessen Beseitigung. Ziel ist, die Vermeidung in allen Produktzyklen in den Vordergrund zu stellen.

 

Die Partnerstadt Kiel hat im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative einen Fördermittelantrag für ein innovatives Klimaschutzteilkonzept gestellt und eine Bewilligung erhalten.

 

Es soll eine deutliche Reduzierung des Geschäfts- und Hausmülls (Restmüll) von 50 % bis 2035 erreicht werden. Außerdem die Reduzierung der Abfallmenge pro Kopf und Jahr um durchschnittlich 15 % bis 2035. 

 

Die Zeitspanne (2025 – 2050) macht deutlich, dass es sich um ein langfristiges Projekt handelt.

Es wurden verschiedene Sektoren (Abfallsystemumstellung, öffentliche Verwaltung, Haushalte, Bildungseinrichtungen, Gewerbe, Handel und Events) gebildet.

Aus den Beteiligungen zu diesem Projekt haben sich 90 Umsetzungs- und 17 Kommunikationsmaßnahmen gebildet. 

 

Für die Hansestadt Stralsund nennt Herr Latzko folgende Möglichkeiten zur Beteiligung am Programm:

 

  • Einwegverbot in allen städtischen Organisationen
  • Digitalisierung in der Verwaltung (papierloses Office)
  • Catering in der Verwaltung nach zero waste Richtlinien
  • Nachhaltigkeit in der Beschaffung
  • Workshops

 

Für private Haushalte ist folgendes umsetzbar:

 

  • Plattformen für leihen, tauschen, reparieren (Repair Café in der Jona Schule)
  • Second-Hand-Party
  • Müllsammelaktionen
  • Zero Waste Haushaltschallenges

 

Denkbar sind auch Aktionen an Schulen, bei denen eventuell die Fridays for Future Bewegung einbezogen werden könnte.

 

Auch im touristischen Bereich gibt es Angebote bzw. sind sie denkbar. Weiter weist Herr Latzko auf die Initiative „Too Good To Go“ und Recup / Rebowl und den Unverpackt-Laden hin.

 

Auch auf Veranstaltungen kann auf Mehrweglösungen umgestellt werden, dabei könnte die Anschaffung von Spülstationen hilfreich sein. An denen wird das gesammelte Geschirr gereinigt und wieder an die Imbiss-/Getränkestände verteilt.

 

Abschließend erklärt Herr Latzko, dass einige Maßnahmen aus Kiel auch in Stralsund durchgeführt werden können oder bereits durchgeführt werden.

Ein Zero Waste Konzept für Stralsund wäre also möglich.

In Bezug auf die Abfallwirtschaft ist die Beteiligung des Landkreises unbedingt erforderlich.

 

Herr Suhr erkundigt sich nach den nächsten Schritten und ob schon Gespräche mit der Abteilung Abfallwirtschaft des Landkreises geführt worden sind.

Außerdem erkundigt er sich nach dem Sachstand der Satzung zur Vermeidung von Müll bei Veranstaltungen.

 

Der Sachstand zur Satzung wird von der Geschäftsführung des Ausschusses erfragt.

 

Herr Latzko erklärt, dass die Maßnahmen projektorientiert umgesetzt werden sollen und bisher nicht vorgesehen ist, Fördermittel zu beantragen.

 

Auf Wunsch des Ausschusses wird der Klimaschutzmanager Kontakt zum Landkreis aufnehmen.

 

Herr Grösser spricht sich dafür aus, die Fridays for Future Bewegung nur bedingt an den Aktionen zu beteiligen.

Weiter fragt er, ob das Reparatur-Café von der Stadt unterstützt wird.

Herr Latzko verneint eine Unterstützung von Seiten der Stadt, das Café finanziert sich ausschließlich durch Spenden.

 

Außerdem erklärt Herr Latzko, dass die Mitglieder der Zukunftsbewegung dazu animiert werden sollen, Abfall-Projekte in den Schulen anzuschieben und zu begleiten, um ein breiteres Bewusstsein für das Anliegen zu schaffen.

 

Herr Bauschke bittet um Zustimmung der Ausschussmitglieder, sollten diese den Prüfauftrag als erledigt betrachten.

 

Herr Latzko informiert den Präsidenten der Bürgerschaft über das Beratungsergebnis.

 

 


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