Herr Dr. Raith stellt den aktuellen Sachstand Volkswerft anhand einer Präsentation vor.

 

Herr Dr. Raith geht auf die bemerkenswerte Infrastruktur, insbesondere den Schiffslift am Standort ein. Es herrscht durch diesen eine hohe Flexibilität. Er erläutert die bereits bestehende Stahlbaukompetenz am Standort.

 

Die Belegschaft hat eine gute Anerkennung national sowie international, welcher erhalten werden soll.

 

Herr Dr. Raith erläutert die Ansiedlungsstrategie, welche sich in vier wesentliche Themenfelder gliedert.

 

Die Ansiedlungsstrategie beinhaltet unter anderem, dass mittelständige Unternehmen am Standort kooperieren und nicht konkurrieren. Mit der Firma Ostseestaal wurde dafür bereits der Grundstein gelegt. Die Firmen sollen möglichst am Standort wachsen.

 

Ein weiteres Ziel ist die Beschäftigung am Standort zu sichern. Dahingehend ist die Ausbildungsförderung/Nachwuchsgewinnung ein wesentliches Merkmal.

 

Um die Beschäftigung am Standort zu sichern, enthalten die verhandelten Pachtverträge eine Mindestbeschäftigungsanzahl.

 

Im Weiteren soll innerhalb der Ansiedlungsstrategie die gemeinschaftliche Senkung der

Produktionskosten angestrebt werden. Dieses soll im Rahmen der gemeinschaftlichen Maschinennutzung nach dem co-working Modell erfolgen.

 

Frau Dr. Gelinek erläutert die Bewirtschaftung der Mietobjekte und der zentralen Infrastruktur sowie geht sie auf den Aufgabenbestandteil Instandhaltung ein. 

 

Aufgrund des aktuellen beschlossenen Haushaltes sowie des Zeitfaktors wurde sich laut Herrn Dr. Raith gegen eine Gründung einer Gesellschaft entschieden. Die Hansestadt Stralsund hat dadurch einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber den weiteren MV-Werften.

 

Anhand der Präsentation gibt Herr Dr. Raith einen Ausblick für die kommenden Jahre. Es ist angedacht, dass Dienstleitungen durch Tochterfirmen der Hansestadt Stralsund übernommen werden (SWS Seehafen Stralsund GmbH, SWS Stadtwerke Stralsund GmbH, SWS Natur GmbH).

 

Der Ausschussvorsitzende bedankt sich für die umfangreichen Ausführungen und spricht im Namen der Ausschussmitglieder einen Dank an die Mitarbeiter/innen aus.

 

Auf Nachfrage von Herrn Buschner teilt Herr Dr. Raith mit, dass Fosen Yard vorwiegend Schiffe für die private Wirtschaft bauen werden. Die Verwaltung steht im regelmäßigen Austausch mit der Geschäftsleitung.

 

Herr Lange möchte wissen, ob die Zulassungsgenehmigung des Schiffsliftes vorliegt. Daraufhin teilt Frau Dr. Gelinek mit, dass mit gemeinschaftlichen Engagement die erforderlichen Wartungsarbeiten nachgeholt werden. Sie rechnet damit, dass Ende Juni die erforderliche Prüfung erfolgt und damit eine Wiederaufnahme des bisherigen Wartungszyklus einhergeht. Herr Dr. Raith fügt hinzu, dass es perspektivisch gesehen am Schiffslift zu größeren Instandhaltungsmaßnahmen kommen wird.

 

Herr Werner möchte wissen, wie der Stand der Aufräumarbeiten am Standort ist. Frau Dr. Gelinek teilt mit, dass eine Räumungsvereinbarung mit den MV-Werften getroffen wurde. Die Beräumung wird aktuell durchgeführt. Das Ende der Frist ist der 31.08.2022.

 

Auf Nachfrage von Herrn Nessler teilt Frau Dr. Gelinek mit, dass die Gegenstände, welche nicht beräumt werden, in das Eigentum der Hansestadt Stralsund fallen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Lange merkt Frau Dr. Gelinek an, dass im Amt für Schule und Sport ein Sachgebiet Werft mit 7 Personalstellen geschaffen wurde. Die weitere Entwicklung des Standortes muss abgewartet werden.

 

Auf weitere Nachfrage von Herrn Lange teilt Herr Fürst mit, dass aktuell 47 Interessenbekundungen aus unterschiedlichen Bereichen vorliegen. Unter anderem liegen Anfragen hinsichtlich Büroflächen von Softwareunternehmen, Steuerbüros, Konstruktionsbüros, Forschungseinrichtungen, Bildungsinstitute etc. vor.

Im Bereich produktiver Unternehmen liegen Anfragen u.a. aus dem Bereich Schiffsreperatur, Rohrbau/Anlagenbau/Maschinenbau, Schwerlast etc. vor.

Herr Fürst verdeutlicht, dass auf dem Werftgelände ein maritimes Cluster geschaffen werden soll, welches vorzugsweise mit Metall fertigt.

 

Hinsichtlich der Mitarbeiter entgegnet er, dass zum Zeitpunkt des 07.05.2022 noch 320 Mitarbeiter in der Transfergesellschaft befinden.

Für diese Mitarbeiter sollen im Rahmen der weiteren Pachtvertragsverhandlungen längerfristige Arbeitsverhältnisse geschaffen werden.

 

Ein weiteres Augenmerk für das Werftgelände liegt auf die Schaffung neuer Synergien/ Kooperationen zwischen den angesiedelten Unternehmen und auf die Ausweitung der Werftschöpfungskette.

 

Herr Werner hinterfragt, inwieweit das Werftgelände Einfluss auf Neuansiedlungen für den maritimen Gewerbepark in Franzenshöhe hat.

 

Herr Fürst teilt dahingehend mit, dass die größte Fläche des maritimen Gewerbeparks in Franzenshöhe an ein Unternehmen vergeben ist.

Die augenblicklich unbenutzten Flächen werden in Kürze durch die Seehafen Stralsund GmbH in Betrieb genommen.

 

Herr Fürst bestätigt, dass Synergien zur Neuansiedlung am maritimen Gewerbepark aufgrund der Flächen des Werftgeländes erkennbar sind.

 

In Bezug auf die Frage von Herrn Werner welche Forschungsinstitute vordergründig am Werftstandort agieren, teilt Herr Fürst mit, dass es sich auf die Themenkomplexe Wasserstoff und Stahlbau konzentriert.

 

Herr Dr. Raith informiert die Ausschussmitglieder darüber, dass er die gezeigte Präsentation überarbeitet der Niederschrift als Anhang zur Verfügung stellen wird.


Seitens der Ausschussmitglieder besteht kein weiterer Redebedarf.