Anfrage:
1. Wie ist der Stand zur Umsetzung der Planungen für den Neuen Markt, für die Schützenbastion und Verlagerung des Busbahnhofs, und welche Maßnahmen werden in welcher Reihenfolge umgesetzt?
2. Durch die prioritäre bauliche Umsetzung der Planungen auf dem Neuen Markt sollen die dann wegfallenden Parkplätze ebenerdig auf die Schützenbastion verlagert werden. In welcher Größenordnung soll dies für welchen Zeitraum erfolgen, und ist in diesem Zusammenhang für die Schützenbastion auch eine Ausweisung von Anwohnerparkplätzen geplant?
3. In der Zeitung „Giebel und Traufen“ wird dargestellt, dass lt. Dr. Raith „in der Bahnhofstraße nur wenige Investitionsmaßnahmen für die Kunden des Busbahnhofs erforderlich seien“. Welche konkreten Investitionen sind vorgesehen, und auf welche der bisher vorgestellten Maßnahmen soll verzichtet werden?
Die Beantwortung erfolgt schriftlich mit folgendem Inhalt:
zu 1.:
Nach dem Abschluss des Wettbewerbes zum
„Stadtraum Neuer Markt“ wurde der erste Preisträger, das Büro Bruun &
Möllers aus Hamburg, mit der weiteren Planung beauftragt. Derzeit arbeitet das
Büro an der Entwurfsplanung, in der u.a. auch die Hinweise aus der Bürgerbeteiligung
und die Anmerkungen der Russischen Botschaft Berücksichtigung finden. Mit der
archäologischen Sondierung im Bereich des ehemaligen Neustädter Rathauses
konnten wichtige Planungsgrundlagen für die Detailplanung zum geplanten
Wasserspiel erarbeitet werden. Ein Gutachten zum Zustand des Obelisken auf dem
sowjetischen Ehrenfriedhof befindet sich in der weiteren Konkretisierung. In
der nächsten Woche soll dafür das Bronzerelief abgenommen werden, um den
Zustand im Inneren und damit die notwendigen Sanierungsmaßnahmen ermitteln zu
können. In Vorbereitung ist die Ausschreibung von Planungsleistungen und
Maßnahmen zur Sanierung des denkmalgeschützten Pavillons.
Aufgrund der Größe des gesamten
Planungsgebietes von ca. 20.000 qm wird die Neugestaltung des Stadtraumes Neuer
Markt in verschiedenen Bauabschnitten erfolgen. Noch in diesem Jahr soll mit
der Sanierung der angrenzenden Straßenräume Blei- und Marienstraße als
technische Voraussetzung für Maßnahmen auf der Platzfläche selbst begonnen
werden.
Die auf dem Wettbewerbsergebnis aufbauenden Planungen zur Schützenbastion befinden sich in der Phase der Vorplanung. Durch das beauftragte Planungsbüro TRUE Architekten werden derzeit verschiedene Gründungs- und Erschließungsvarianten in Bezug auf entstehende Kosten untersucht und abgewogen. Mit den Ergebnissen aus den Untersuchungen soll die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der Finanzierung und des Betriebes mit dem künftigen Bauherrn und Betreiber der Tiefgarage besprochen werden.
Bislang liegen jedoch
angesichts der hohen veranschlagten Baukosten von 14 Mio. € brutto noch keine
haushaltsverträglichen Finanzierungslösungen vor, so dass zum derzeitigen
Zeitpunkt keine Aussagen zum weiteren Fortgang der Planungen gemacht werden
können.
Übergangsweise sollen
im Frühjahr 2023 auf der Fläche des Busbahnhofes ebenerdige Pkw-Stellplätze
hergestellt werden. Hierzu ist es erforderlich, dass zum Fahrplanwechsel im
Dezember 2022 die Regional- und Fernbushaltestellen sowie die
Betriebspausen-Stellplätze der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) zum
Hauptbahnhof verlagert werden. Für die Reisebusse werden Kurzzeitparkplätze am
Straßenrand in der Karl-Marx-Straße in Höhe der Schützenbastion eingerichtet.
Das längerfristige Abstellen der Reisebusse wird auf der Mahnkeschen Wiese und
in der Bahnhofstraße ermöglicht.
zu 2.:
Die auf dem Neuen Markt wegfallenden
Parkplätze sollen fürs erste ebenerdig auf das Areal des heutigen Busbahnhofes
auf der Schützenbastion verlagert werden. Dafür soll vor allem die bereits befestigte
Fläche in Anspruch genommen werden, die ca. 180 Stellplätze aufnehmen kann. Die
Ausweichparkplätze werden mit Beginn der Arbeiten auf dem Neuen Markt zur
Verfügung stehen. Wie jetzt auf dem Neuen Markt können die Anwohner diese
temporären Parkplätze außerhalb der Bewirtschaftungszeit auch als
Anwohnerstellplätze nutzen.
zu 3.:
Das Freiraumkonzept zur Gestaltung des Bahnhofsumfelds sieht in der Bahnhofstraße die Errichtung von Stellplätzen für den Regional- und Reisebusverkehr sowie die Errichtung einer Haltestelle für den Fernbus vor. Bereits jetzt befindet sich an der Bahnhofstraße auf der Fläche des ehemaligen Pkw-Parkplatzes ein Parkplatz für Busse. Mit geringfügigen baulichen Anpassungen am vorhandenen Busparkplatz kann durch eine optimierte Flächenausnutzung auch ohne grundhaften Ausbau der Bahnhofstraße die Anzahl der Busstellplätze erhöht und so der zusätzliche Stellplatzbedarf für die Verlagerung der Busse von der Schützenbastion in die Bahnhofstraße abgedeckt werden.
Herr Dr. von Bosse hat keine Nachfrage.