Sitzung: 04.11.2021 Ausschuss für Bau, Umwelt, Klimaschutz und Stadtentwicklung
Die von Herrn
Latzko gezeigte Präsentation wird Anlage des Protokolls.
Zu Beginn bedankt
sich Herr Latzko für die Möglichkeit, das Programm im Ausschuss für Bau,
Umwelt, Klimaschutz und Stadtwicklung vorstellen zu dürfen. Ebenfalls hebt er
die bisherige Unterstützung der Bürgerschaft hervor.
Ziel der
Bundesregierung ist es, „grünen“ Wasserstoff zur Erreichung der
Klimaschutzziele zu nutzen. Dafür sollen Regionen und Kommunen gefördert
werden, um Konzepte für eine regionale Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln.
HyStarter
HyExpert Erstellung von Konzepten, Analysen
und Machbarkeitsstudien
HyPerformer
Derzeit läuft Phase
zwei des Programms. Für die 30 Partner hat die Hansestadt Stralsund den
notwendigen Antrag eingereicht.
Herr Latzko geht
konkret auf drei Projekte ein, die dem Antrag als Skizzen beigefügt worden
sind.
- Stralsund: Integration
Wasserstoffproduktion in die Quartiersentwicklung Andershof
- Kluis auf Rügen:
Wasserstoffanwendungen im ländlichen Raum
- Seehäfen Mukran und
Stralsund: Entwicklung von emissionsfreien Hafenstandorten („Green Port“)
Insgesamt stehen bis zu 400.000 € Förderung
zur Verfügung, die, nach Möglichkeit ausgeschöpft werden sollen.
Herr Latzko geht konkreter auf die drei
genannten Vorhaben ein.
In Andershof soll die entstehende, aber
bisher ungenutzte Wärme bei der Umwandlung erneuerbaren Stroms in Wasserstoff
genutzt werden. Geplant ist, die Wärme in das Fernwärmenetz einzuspeisen.
Außerdem soll der erzeugte Wasserstoff im Mobilitätsbereich eingesetzt werden.
Unter anderem dieses Projekt war
ausschlaggebend dafür, dass Stralsund als eine von 15 Regionen in Deutschland
von insgesamt 55 Bewerbern für das Förderprogramm ausgewählt worden ist.
In Kluis geht es darum, zu schauen, wie die
bereits vorhandenen PV-Anlagen und Windkraftanlagen für die
Wasserstofferzeugung genutzt werden können. Ebenfalls sollen
Nutzungsmöglichkeiten im Bereich der Landwirtschaft und des Tourismus geprüft
werden.
Bei den Seehäfen geht es sowohl um die
wasser- als auch die landseitige Versorgung mit Wasserstoff, Betreibung der
Fahrzeuge und weiterer Anlagen.
Weiter geht Herr Latzko auf die bisher
gewonnenen Partner ein.
Die Verteilung der 400.000 € ist wie folgt angedacht:
Leitprojekte 1+2
(Stralsund/Andershof und Kluis
auf Rügen): 250.000 €
- Leitprojekt 3 (Seehäfen
Stralsund und Mukran): 100.000
€
- Projektkoordination: 50.000 €
Derzeit wird der konkrete Antrag mit
speziellen Leistungsbeschreibungen vorbereitet. Ziel ist es, Anfang 2022 mit
dem Projekt zu beginnen. Es sind 13 zielgruppenspezifische Workshops geplant,
um die Wasserstoffregion Stralsund/Rügen zu entwickeln.
Herr Latzko ergänzt, dass sich der Landkreis
ebenfalls an dem Projekt beteiligt und eine Koordinierungsstelle ausgeschrieben
hat, die vermutlich an der Hochschule Stralsund angesiedelt wird. Gemeinsam mit
der Hochschule hat sich die Hansestadt außerdem an dem Projekt „Transfer“
beteiligt. Hier soll die Entwicklung aus HyExpert fortgesetzt und mehr in die
Fläche gewirkt werden.
Herr Bauschke erkundigt sich, ob es sich bei
den 400.000 € um reine Planungsleistungen handelt oder ob damit auch Schritte
umbesetzt werden sollen.
Herr
Latzko erklärt, dass es sich um Planungsleistungen handelt, die in
Machbarkeitsstudien münden sollen. Weiter erkundigt sich der
Ausschussvorsitzende nach der späteren Aufgabenteilung. Da die Hansestadt Stralsund
den Antrag gestellt hat, bleiben die Aufgaben beim Klimaschutzmanager. Die
ausgeschriebene Stelle beim Landkreis könnte anfallende Netzwerkaufgaben
übernehmen.
Herr Röll erfragt, wer die erzeugte Wärme im Sommer bezieht, wenn im Wohngebiet nicht geheizt wird. Dazu erklärt Herr Latzko, dass Warmwasser weiterhin benötigt werden wird. Die Machbarkeitsstudie wird zeigen, wie die Stadtwerke die anfallende Wärme verwenden können. Herr Dr. Raith ergänzt, dass es das Ziel ist, die BHKWs im Sommer abzuschalten und nicht mehr ganzjährig zu betreiben.
Auf die Frage von Herrn Grösser antwortet Herr Latzko, dass die SWS Natur Teil des Netzwerkes ist. Es wird davon ausgegangen, dass es zukünftig gesetzliche Änderungen geben wird und die Erzeugung von Wasserstoff so wirtschaftlich werden wird.
Herr Dr. Raith führt aus, dass es möglich ist, Kosten für Energie bei Eigenerzeugung einzusparen.
Herr Latzko macht deutlich, dass eine Machbarkeitsstudie auch ein negatives Ergebnis hervorbringen kann. Für diesen Fall müssen dann andere Lösungen gefunden werden.
Da es keinen weiteren Redebedarf gibt, schließt Herr Bauschke den Tagesordnungspunkt.