Frau Behrendt gibt eine Einführung in die Thematik. Im Mai 2020 wurde das Projekt begonnen. Nach gut einem Jahr liegt der Masterplan für den Zoo jetzt vor. Frau Behrendt betont, dass es der Wunsch der Zoodirektion und auch der Beschäftigten war, einen solchen Plan zu erarbeiten. Ziel war es, sich selbst zu reflektieren, Ideen zu entwickeln, Handlungsbedarfe zu benennen und sich auf die Stärken zu besinnen. Ziel bei der Erarbeitung des Konzeptes war es auch, Bewährtes zu erhalten und Traditionen zu pflegen.

 

Frau Behrendt hält das Konzept für fundiert mit einem ganzheitlichen Ansatz und wirbt um die Zustimmung des Ausschusses.

 

Herr Dr. Langner betont, dass an der Erarbeitung des Masterplans viele Personen und Institutionen beteiligt worden sind, u. a. die Beschäftigten des Zoos, die Verwaltung und der Förderverein. Anhand von Fotos geht Herr Dr. Langner auf die Vergangenheit des Zoos ein, auch weil er der Auffassung ist, dass für die Gestaltung der Zukunft ein Blick in die Vergangenheit wichtig ist.

 

Von 1928 bis 1945 gab es in Stralsund den ersten Tiergarten. Gegründet wurde dieser von Dr. Frido Schmidt. Schon damals engagierte sich der Tiergartenverein im Bereich Naturschutz.

 

In der heutigen Zeit gilt der Zoo als Bildungs- und Freizeiteinrichtung. Der Slogan „Vom Bauernhof in den Dschungel“ wurde in „Vom Bauernhof in die Wildnis“ geändert, da es dem Zoo wichtig ist, Wildtierarten zu zeigen. Aber auch Haustierrassen sollen gezeigt und geschützt werden, als Beispiel nennt Herr. Dr. Langner die weißen Esel. Auch der Schutz und die Nachzucht von Großkatzen ist in Zoos weltweit ein Thema.

 

Als Besonderheit hebt Herr Dr. Langner die Mittwochs-Spinnerinnen hervor, von denen die Besucher lernen können, wie aus der Wolle der Pommernschafe Kleidungsstücke gefertigt werden. Ähnliches ist auch in der Mühle vorgesehen, hier soll ein Schau-Mahltag eingerichtet werden.

 

Außerdem weist der Direktor des Zoos auf die sehr gut besuchten Tiershows und die tiergestützte Intervention (TaT-Projekt) hin.

 

Trotz aller Entwicklungen müssen Teile des Zoos erneuert werden. Aufgrund der deutlich gestiegenen Besucherzahlen muss beispielsweise der Eingangsbereich erweitert werden. Andere Areale (Wege, Gehege) müssen aus Altersgründen erneuert werden.

 

Aufgrund dessen sind in dem Masterplan Ziele über einen Zeitraum von 10 Jahren festgeschrieben worden.

 

Herr Dr. Langner macht deutlich, dass der Zoo neben der Aufgabe, dass Tiere Botschafter für Natur und Artenschutz werden, auch Aufgaben als Ausbilder und Umweltbildner, Kulturförderer und Arbeitgeber erfüllt.

 

Als einziges Bundesland gibt es in Mecklenburg-Vorpommern einen Landeszooverband, der intensiv mit den verschiedenen Ministerien zusammenarbeitet. Beispielsweise werden über den Landesverband der Landeszootag, Schulungen und Fortbildungen organisiert und die Zoos können von verschiedenen Projekten partizipieren.

 

Geplant ist, dass das Gelände des Zoos in verschiedene Pfade bzw. Bereiche (Traumpfad, Himmelsschneise, Bison-Trail, Mühlenpfad, Kleine Seidenstraße, American Bush Walk, Bauernhof, Kartoffel-Route, Artenschutzplatz, Schwanensteg, Schleichpfad) gegliedert wird. Herr Dr. Langner geht auf einige Vorhaben ein und erklärt die Ideen dahinter.

 

Außerdem sollen eine Themengastronomie und zwei Indoor-Spielbereiche entstehen.

 

Der Direktor des Zoos erklärt, dass die Umsetzung der einzelnen Vorhaben sehr eng getaktet und aufeinander abgestimmt sind. Mithilfe von Fördermitteln soll beispielsweise eine Futterküche mit Einsichtmöglichkeit entstehen.

 

Abschließend wirbt Herr Dr. Langner dafür, dass das Vorhaben von den Ausschüssen wohlwollend begleitet wird.

 

Auf die Frage von Herrn Röll nach der Finanzierung antwortet Herr Dr. Langner, dass es frühzeitig Gespräche mit dem Land gab und auf Fördermittel gehofft wird. Die ersten beiden Fördermittelanträge mit einer beantragten Förderquote von 90% wurden bereits gestellt. Vom zuständigen Ministerium wurde klargestellt, dass keine Einzelmaßnahmen gefördert werden, sondern nur Maßnahmen als Bestandteil eines Gesamtkonzeptes. Dieses Gesamtkonzept liegt mit dem Masterplan Zoo nun vor. Dennoch ist es möglich, auch für Einzelprojekte, die einem Themenbereich zugeordnet werden können, Förderung zu erhalten. Denkbar wäre dies beim Thema Bachwelten.

 

Auf die Anregung von Herrn Suhr, die Vorlage zur Beratung in die Fraktionen zu verweisen erklärt Herr Dr. Langner, dass es im September einen Parlamentarischen Abend im Zoo geben wird, an dem es hauptsächlich um den Masterplan gehen wird und bereits einzelne Pfade mit den Teilnehmern begangen werden sollen. Zusätzlich wird es Gespräche in den Fraktionen geben, wenn diese es wünschen.

 

Aufgrund des ambitionierten Zeitplanes plädiert Herr Bauschke dafür, die Vorlage vorbehaltlich der Beratungsergebnisse in den Fraktionen zur Beschlussfassung zu empfehlen.

 

Mit dem beschriebenen Vorgehen sind die Ausschussmitglieder einverstanden. Herr Bauschke stellt die Vorlage zur Abstimmung.

 

Der Ausschuss empfiehlt der Bürgerschaft, die Vorlage B 0058/2021 gemäß Beschlussvorschlag zu beschließen.

 

 


Abstimmung: 9 Zustimmungen 0 Gegenstimmen            0 Stimmenthaltungen