Frau Bartel begrüßt die Gäste und übergibt das Wort an Frau Gustavs vom Jungendkunst e. V..

 

Frau Gustavs erklärt, dass auf der letzten Mitgliederversammlung des Vereins entschieden wurde, sich aus der Verwaltungsstruktur der Jugendkunstschule herauszulösen und die Zusammenarbeit auf eine andere Art und Weise zu gestalten. Dies soll ermöglichen, dass der Jugendkunst e. V. sich auf die Aufgaben und Projekte konzentriert, die er gut leisten kann. Es soll vermehrt generations- und branchenübergreifend im kulturell-künstlerischen Bereich gearbeitet werden.

 

Die von der Stadt geförderte Personalstelle wird geteilt und durch Frau Gustavs und Herrn Seifert besetzt. Im Speicher, der bereits durch verschiedene Vereine genutzt wird, sollen multifunktionale Räume entstehen, die die Zusammenarbeit von Vereinen und Organisationen fördern sollen. Das soll auch dazu führen, dass das Haus effektiver genutzt werden kann.

 

Neben der Entscheidung, sich aus der Jugendkunstschule zurückzuziehen, wurde außerdem ein neuer Vorstand gewählt, von welchem Alina Lück die Vorsitzende ist.      

 

Ziel ist es, ein starkes soziokulturelles Haus zu schaffen.

 

Frau Bartel bedankt sich für die Ausführungen.

 

Auf Nachfrage von Frau Corinth erklärt Frau Gustavs, dass der Jugendkunst e. V. sich aus der Vereinsstruktur der Jugendkunstschule herauslösen möchte.

Frau Bartel erkundigt sich nach den Gründen für den Strukturwandel. Frau Gustavs erläutert, dass eine stabile Jugendkunstschule aufgebaut werden konnte, jetzt aber der Wunsch der Mitglieder des Jugendkunst e. V besteht, die anderen Bereiche auch wieder zu stärken. So können Fördertöpfe der Soziokultur in Anspruch genommen und entsprechende Projekte umgesetzt werden.

 

Herr Ruddies bittet darum, die derzeitige Struktur darzustellen. Frau Gustavs macht deutlich, dass es sich um eine Zukunftsvision handelt, die noch genaue Formen annehmen muss. Der Speicher als Gebäude steht aber zur Verfügung. Beide neu entstehenden Strukturen bieten die Möglichkeit, zusätzliche Angebote zu schaffen, ohne sich gegenseitig zu behindern.

 

Frau Bartel bittet Frau Pfefferlein um Ausführungen. Frau Pfefferlein erklärt, dass sich die Jungendkunstschule 2015 gegründet hat und aus den Trägervereinen Jugendkunst e. V., StiC-er Theater e. V. und Perform[d]ance e. V. besteht. Seit 2017 ist die Schule staatlich anerkannt, was zur Bereitstellung von Fördermitteln von Land und Landkreis geführt hat. Die Jugendkunstschule ist ebenfalls freier Träger der Jugendhilfe. Um die angesprochene Förderung erhalten zu können, ist Mehrspartigkeit und ein Kurssystem erforderlich. Die Jugendkunstschule bietet: Theater, Tanz, Medien, bildende und angewandte Kunst.

 

Aktivitäten gibt es im ganzen Landkreis, durch die Nutzung der Räumlichkeiten in Stralsund besteht hier ein besonderer Bezug.

 

Frau Pfefferlein macht deutlich, dass durch den Wegfall der Personalstelle anders gewirtschaftet werden muss und mehr Teilnehmer akquiriert werden müssen. Es wird versucht werden, sich breiter aufzustellen. Sie ist zuversichtlich, da die Schule gut vernetzt ist und eine gute Struktur aufweist. Die Veränderung kann auch eine Chance sein, mit neuen Partnern zusammenzuarbeiten.

 

Auf Nachfrage teilt Frau Behrendt mit, dass die Verwaltung sowohl mit der Leitung der Jugendkunstschule als auch mit dem Vorstand des Jugendkunst e. V. im Gespräch ist. Es sollen Fragen zur Finanzierung, zur Ausrichtung und zum Angebot geklärt werden.

Frau Behrendt schildert noch einmal die Entstehung der Jungendkunstschule und erklärt, dass keine direkte Förderung besteht. Es werden die drei sie bildenden Vereine institutionell gefördert (Mietkosten, Personalkosten, Sachkosten). In den Gesprächen wurde deutlich gemacht, dass eine Doppelförderung ausgeschlossen ist und auch Doppelstrukturen vermieden werden sollen. Die Erwartungshaltung der Stadt ist außerdem, dass das Angebot in der Sparte bildende Kunst nicht eingeschränkt wird.

Aus Sicht der Verwaltung wurde durch die Vereine ein gangbarer Weg aufgezeigt. Unter anderem wurde abgestimmt, dass die Jugendkunstschule die Räumlichkeiten am Katharinenberg für ihr Kursprogramm weiterhin mietfrei nutzen kann. Dies soll auch vertraglich geregelt werden und ist Bedingung für die weitere Förderung.

 

Frau Behrendt betont, dass wenn der Jugendkunst e. V. sein Vorhaben umsetzen kann, ein Mehrwert für die Stadt entstehen kann und neue Möglichkeiten geschaffen werden können.   

 

Auf Nachfrage erklärt Frau Pfefferlein, dass es die Jungendkunstschule auch nach 2022 weiterhin geben wird. Sowohl das Land als auch der Landkreis wurden bereits über den Veränderungsprozess informiert. Die wegfallende Personalstelle wird schwer zu ersetzen sein, es soll aber aufgrund von neuen Angeboten (Zusammenarbeit mit Schulen) versucht werden, weitere Fördermittel zu akquirieren. So soll auch den Honorarkräften eine Perspektive geboten werden. Den Bereich bildende Kunst soll es auf jeden Fall weiterhin geben.

 

Frau Fechner erfragt den Zusammenhang mit der wegfallenden Personalstelle.

Frau Gustavs erklärt, dass diese Stelle vom Jungendkunst e. V. in die Jugendkunstschule eingebracht worden ist und mit der Herauslösung des Jugendkunst e. V. wieder auf diesen übergeht.

 

Frau Corinth zeigt sich verwundert, dass das Land und der Landkreis dem Vorhaben zugestimmt haben, da es nach ihrer Kenntnis Voraussetzung für die Gründung der Jugendkunstschule war, dass sich Jugendkunst e. V., StiC-er Theater e. V. und Perform[d]ance e. V. zusammenschließen. Außerdem ist sie skeptisch was die Angebote im Bereich bildende Kunst betrifft, ohne die Personalstelle.

Frau Pfefferlein macht deutlich, dass die Jugendkunstschule auch schon früher Honorarkräfte im Bereich bildende Kunst beschäftigt hat. Es ist aber nicht auszuschließen, dass sich das Angebot verringert. Weiter schildert sie die haushalterischen Veränderungen nach der Herauslösung des Jugendkunst e.V..

 

Aus der Sicht von Herrn Kühnel verliert die Jugendkunstschule einen wichtigen Bestandteil ihrer jetzigen Struktur und dies sieht er kritisch.

 

Herr Ruddies, Frau Bartel und Herr Bremert äußern ebenfalls Bedenken.

 

Frau Wolle macht deutlich, dass die drei Vereine, unabhängig von der Jugendkunstschule, immer schon eigene Projekte verfolgt haben. Die Personalstellen sind immer nur mit bestimmten Anteilen in die Jugendkunstschule eingeflossen. Die Stadt hat sich bewusst entschieden, nicht die Jugendkunstschule als Konstrukt, sondern die jeweiligen Vereine zu fördern. Die Vereine existieren nicht nur aufgrund der Jugendkunstschule.  

 

Frau Wolle geht näher auf die Entstehung der Jugendkunstschule ein und führt aus, dass diese deshalb gegründet worden ist, um die Fördermittelbeantragung und -vergabe zu vereinfachen. Voraussetzung war aber nicht der Zusammenschluss der drei genannten Vereine, sondern die Mehrspartigkeit, um Förderung vom Land zu erhalten.

Der Jugendkunst e.V. wird mit Austritt diese institutionelle Förderung verlieren und sich um andere Fördermittel bzw. Projektmittel bemühen.

 

Frau Gustavs stellt klar, dass sich der Verein nur aus dem Vorstand der Jugendkunstschule zurückzieht, die Räumlichkeiten im Speicher werden für die Kurse weiterhin zur Verfügung gestellt.

 

Frau Pfefferlein erklärt, dass die Schule die Förderung beim Land alle zwei Jahre beantragen muss. Das Land ist über die anstehenden Veränderungen informiert, die weitere Förderung ist aber noch nicht sichergestellt. 

 

Auf Anmerkungen mehrerer Ausschussmitglieder erklärt Frau Gustavs, dass der Jugendkunst e. V. mit der Spielkartenfabrik über eine solide ökonomische Basis verfügt. Die Struktur der Fördermittelanträge soll über die Soziokultur aufgebaut werden, gewisse Anlaufschwierigkeiten sind dabei eingeplant.

 

Herr Klimt geht auf die finanzielle Situation der Jugendkunstschule ein. Nach Stellung des Fördermittelantrages wird der Jugendkunstschule hoffentlich auch für den Bereich bildende Kunst Geld zur Verfügung gestellt. Eine Entscheidung hierzu steht noch aus. Das Angebot soll im geringerem Umfang aber erhalten bleiben. Weiterhin wird sich um zusätzliche Fördermittel bemüht.

Geplant ist, dass sich beide Institutionen inhaltlich voneinander abgrenzen und gleichzeitig weiterentwickeln.

 

Frau Bartel schließt den Tagesordnungspunkt.