Anfrage:
1. Wie beurteilt die Verwaltung die Kooperation zwischen dem Landkreis Vorpommern-Rügen und der Hansestadt Stralsund zur Kita-Planung?
2. Finden diese Gespräche jetzt regelmäßig statt und wenn ja, in welchen Zeiträumen?
3. Welche Ergebnisse, Bedarfe und Planungen gibt es in Bezug auf Kita-Plätze in der Hansestadt Stralsund? Ich bitte dabei um den aktuellen Stand sowie die zukünftigen Planungen sowie eine Ausdifferenzierung nach Krippe, Kindergarten und Hort.
Frau Dr. Gelinek beantwortet die Fragen wie folgt:
Zu 1. und 2.:
Der Begriff „Kita-Planung“ ist nicht definiert, umfasst
jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch eine Vielzahl von Sachverhalten,
insbesondere die Bestands- und Bedarfsermittlung. Nach § 8 Abs. 1 KiföG M-V
soll der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe, hier der Landkreis V-R,
im Benehmen mit den Gemeinden ein bedarfsgerechtes Angebot der
Kindertagesförderung schaffen. Die Zuständigkeit liegt also beim Landkreis.
2018 wurde durch den Landkreis eine Bedarfsanalyse
erstellt, mit dem Ergebnis, dass in der Hansestadt Stralsund eine Vielzahl von
Plätzen fehlen. Zur Schaffung neuer Plätze wurden Fördermittel bereitgestellt.
Die Umstetzungen dauern an. Auf Nachfrage beim Fachdienst Jungend wurde die
Analyse durch den LK nicht erneut durchgeführt oder aktualisiert. Wann eine
neue Bestandsermittlung erfolgen wird, steht derzeit noch nicht fest.
Der
Landkreis bemüht sich, bei Fragen rund um die Erhaltung und Schaffung neuer
Betreuungsplätze die Hansestadt Stralsund als Wohnsitzgemeinde mit
einzubeziehen. In jüngster Vergangenheit wurde die Hansestadt Stralsund
mehrfach zu Beratungsgespächen mit den freien Trägern als derzeitige oder
zukünftige Betreiber der Kindertageseinrichtungen eingeladen und in diesem
Zusammenhang teilweise auch über den Fortgang der Planungen informiert.
Gespräche finden nach Bedarf und nicht regelmäßig
statt, somit kann die Zusammenarbeit sicherlich noch verbessert werden.
zu
3.:
Durch die Einführung des Kita-Portals der Hansestadt
Stralsund ist es möglich, den Ist-Zustand der belegten Plätze in den
Einrichtungen und den jeweiligen Betreuungsformen selbst zu erfassen. Derzeit
scheint das Angebot die aktuellen Bedarfe weitestgehend zu decken. Der Blick
auf die Warteliste, auf der Eltern ihre Kinder für einen Betreuungsplatz
anmelden können, zeigt, dass ca. 34 Kinder einen Betreuungsplatz nicht zum
gewünschten Betreuungsbeginn erhalten haben.
Die Erweiterung des Montessori Kinderhauses vom
Montessori Arbeitskreis um 45 Kindergartenplätze sowie die Gründung der
Naturkita „Stadtkoppel“ mit 15 Plätzen in den Jahren 2020 und 2021 trugen zur
Verbesserung der Betreuungssituation bei. Durch den Neubau der Kita
„Küstenkinder“ vom Internationalen Bund werden weitere zukünftige Bedarfe in
der Hansestadt gedeckt werden können. Darüber hinaus plant die unseKinder gGmbH
einen Kinder- und Jugendcampus inklusive KiTa mit einer Kapazität von ca. 37
Kindern ab einem Alter von zwei Jahren.
Bestehende
Betreuungsplätze (Stand 01.04.2021)
Kindertagesstätten |
|
Krippe |
739 |
Kindergarten |
1.840 |
Hort |
1.493 |
Gesamt |
4.072 |
Geplante
Neuschaffungen von Betreuungsplätzen (Stand 18.05.2021)
Träger/Vorhaben |
Krippe |
Kindergarten |
IB |
44 |
97 |
unseKinder
gGmbH |
37 |
|
Gesamt |
178 |
Frau Kindler
bedankt sich für die Ausführungen. Sie fragt nach, ob bei den Krippenplätzen
die Kindertagespflegestellen berücksichtigt wurden.
Frau Dr. Gelinek
teilt dazu mit, dass die Daten dem neuen Kita-Portal entnommen wurden und
dieses fast alle Kindertagespflegestellen beinhaltet.
Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.