Anfrage:
1. Welche Stellen sind der Verwaltung bekannt, an denen es wiederholt zu Begegnungen zwischen Menschen und Wildschweinen im Stadtgebiet kommt?
2. Wie beurteilt die Verwaltung das Verhalten der Tiere: Ist von einer potentiellen Gefahr auszugehen?
3. Welche Maßnahmen werden in Betracht gezogen, um den Kontakt zwischen Mensch und Tier zu verringern?
Herr Tanschus antwortet wie folgt:
Derzeit hält sich ein Wildschwein während
der Nachtstunden am Grünhufer Bogen, in der Höhe der Kleingärten auf und sucht
dort nach Nahrung. Auch im Kreuzungsbereich Grünhufer Bogen/Barther Straße sind
die Rasenflächen regelmäßig umgebrochen. Herr Tanschus vermutet, dass
Wildschweine sich tagsüber im Bereich der Renaturierungsflächen am Oberlauf des
Mühlgrabens aufhalten. In der Vergangenheit gab es Sichtungen von Wildschweinen
südlich des Stadtteils Tribseer Wiesen außerhalb des bebauten Gebietes. In diesem
Monat gab es einen Wildschaden bei einem Maisacker im Stadtgebiet Andershof /
Devin.
Grundsätzlich sind Wildschweine friedliche
Tiere. Sie haben Angst vor dem Menschen und sind nicht aggressiv. Sie
verstecken sich und kommen erst heraus, wenn sich die Menschen in ihre Häuser
und Wohnungen zurückgezogen haben. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass
von Wildtieren auch immer eine latente Gefahr ausgeht, z. B. wenn sich die
Tiere eingeengt fühlen oder wenn die Bachen Jungtiere führen. Derzeit besteht im
Stadtgebiet, insbesondere mit Blick auf die geringen Zahlen, keine erhöhte
Gefahr.
Das wirksamste Mittel besteht nach wie vor
in einer konsequenten Bejagung. Diese muss außerhalb der Stadtgrenzen erfolgen,
da innerhalb des befriedeten Bereichs die Tiere nicht bejagt werden können.
Hier gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Stadtjäger, den Pächtern der
umliegenden Jagdbezirke und der Kreisjagdbehörde.
Aber auch die Stralsunderinnen und
Stralsunder können einen Beitrag leisten. Hierzu finden sich auf der
Städtischen Website folgende Hinweise:
„Die Hansestadt Stralsund appelliert daher
an alle Autofahrer, besonders umsichtig zu fahren und die Geschwindigkeit
entlang von Feld- und Waldrändern zu drosseln. Zwischen 6 und 8 Uhr ist das
Risiko für einen Zusammenstoß besonders hoch, denn Wildtiere orientieren sich
nach ihrer inneren Uhr und kennen weder Zeitumstellung noch Verkehrsregeln –
daher gilt: Augen auf und Fuß vom Gas.
Weiterhin ist es wichtig, dass die Tiere
ihre Scheu vor dem Menschen behalten. Daher gilt es, Garten- und Küchenabfälle
nicht außerhalb des eigenen befriedeten Eigentums abzulagern, denn diese locken
das Schwarzwild an.“
Herr Miseler dankt für die Beantwortung.
Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.