Herr Bernhardt erklärt, dass zu unterscheiden ist, ob es einen Fehler im Netz von Stralsund oder außerhalb gibt. Liegt der Fehler im Stralsunder Netz, wird die Stromversorgung über zwei Schalthäuser sichergestellt. Jedes dieser beiden Schalthäuser ist in der Lage, die Stromversorgung alleine zu übernehmen. Sollte ein Schalthaus ausfallen, ist es innerhalb eines Tages möglich, die gesamte Stromversorgung über das andere Schalthaus durch Schalthandlungen umzuschalten. Herr Bernhardt betont, dass nicht jede Stadt über zwei Umspannwerke bzw. Schalthäuser verfügt. Weiterhin sind beispielsweise Ortsnetztransformatoren als Ersatzteil vorhanden, die sofort ausgetauscht werden können.

 

Liegt der Schaden außerhalb des Stralsunder Netzes, dann haben die Stadtwerke darauf keinen Einfluss. Bei einem flächendeckenden Blackout wären viele Schalthandlungen nötig, um die Stromversorgung wiederherzustellen.

 

Weiter führt Herr Bernhardt aus, dass die Stadtwerke über drei Notstromaggregate für definierte Zwecke verfügen. Eines befindet sich am Frankenhof, genutzt wird es für die Krisen- und Notfallkommunikation und um Schalthandlungen durchführen zu können. Ein weiteres Aggregat befindet sich am Heizwerk 2, im Fernwärmenetz. Das dritte mobile Notstromaggregat befindet sich in der Barther Straße und kommt zum Einsatz, wenn es zu Ausfällen im Krankenhaus oder in Pflegeeinrichtungen kommt. Außerdem würde es bei einem Blackout für die Versorgung wichtiger zentraler Bereiche eingesetzt.

 

Herr Buxbaum fragt, wie Herr Bernhardt die Stabilität des Stralsunder Netzes einschätzt.

Dazu erklärt der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke, dass Stralsund im deutschlandweiten Vergleich ziemlich weit oben steht. Ein Grund dafür ist, dass Stralsund nur über wenige Freileitungen verfügt. Insgesamt verfügt die Hansestadt über ein sehr stabiles Netz.

 

Auf Nachfrage von Herrn Adomeit bestätigt Herr Bernhardt, dass bei kleinen Abweichungen; beispielsweise bei der Netzfrequenz, die bei 50 Hertz liegen muss, gegengesteuert werden muss. Die Einspeisung von erneuerbaren Energien in die Stromnetze ist für diese eine Herausforderung, allerdings werden die erneuerbaren Energien benötigt.    

 

Die Frage, wie lange Stralsund bei einem kompletten Blackout ohne Strom wäre, kann Herr Bernhardt nicht beantworten, da dies von der Schadenslage abhängig ist.

Er macht deutlich, dass Europa komplett vernetzt ist.

 

Herr Bernhardt ergänzt, dass auch eine PV-Anlage bei einem Stromausfall vom Netz getrennt wird und keinen Strom mehr liefert. Es gibt Stromspeichersysteme; die eine autarke Stromversorgung zulassen, allerdings werden diese in Stralsund nach Kenntnisstand der Stadtwerke nicht genutzt.

Herr Buxbaum schließt den Tagesordnungspunkt.