Sitzung: 19.08.2020 Ausschuss für Kultur
Gast: Herr Peter
van Slooten
Herr van Slooten
dankt für die Einladung und erklärt, dass sowohl im künstlerischen Bereich als
auch in der Gästebetreuung Corona bestimmend ist. Die Hygienebestimmungen
müssen in allen Bereichen und von Mitarbeitenden und Gästen eingehalten werden.
Dafür muss die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.
Beispielsweise führt die geringere Besucherzahl bei philharmonischen Konzerten
zu einer veränderten Akustik und Atmosphäre. Herr van Slooten weist darauf hin,
dass alle Produktionen einen mehrmonatigen Vorlauf haben und der Spielplan
angepasst worden ist. In allen drei Spielstätten wurde der Betrieb aber
wiederaufgenommen. Allerdings mussten Gastspiele abgesagt werden. Produktionen
wurden verschoben, bei denen die Abstandsregelungen auf der Bühne nicht
eingehalten werden können.
Die Veranstaltungen
rund um den 200. Geburtstag des Gastspielhauses Putbus mussten fast vollständig
abgesagt werden.
Derzeit gilt es,
immer wieder neue Vorgaben auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen. Dies nimmt viel
Zeit in Anspruch, auch wenn langsam wieder begonnen wird, Produktionen
abzuarbeiten. Herr van Slooten macht deutlich, dass Entscheidungen, die unter
den heutigen Gegebenheiten getroffen werden, die sich in zwei Monaten aber
schon wieder ändern können, trotzdem wie beschlossen umgesetzt werden.
Notwendig ist es
außerdem, sparsam zu haushalten und unter wirtschaftlichen Aspekten zuschauen,
was umgesetzt werden kann.
Der Geschäftsführer
des Theaters spricht den bevorstehenden Intendantenwechsel an. Herr Löschner
wird das Theater nach 8 Jahren verlassen. Herr Dörnen, der designierte
Intendant, wird seine Stelle nächstes Jahr antreten. Mit einem
Intendantenwechsel sind weitere personelle Veränderungen verbunden, die bereits
jetzt vorbereitet werden.
Frau Fechner
erkundigt sich, wie die Nachfrage für die kleinen Formate ist.
Diesbezüglich ist
abzuwarten, wie der Vorverkauf für die geplanten Mono-Dramen läuft.
The Crowd
beispielsweise war ausverkauft. Viele Menschen signalisieren, dass sie gerne
wieder ins Theater gehen möchten.
Herr van Slooten
weist darauf hin, dass das Haus bei den geltenden Bestimmungen bei 33%
verkaufter Karten ausverkauft ist.
Weiter erkundigt
Frau Fechner sich, wie das Theater unterstützt wurde, ob es beispielsweise die
Möglichkeit gab, eine Karte zu kaufen, dann aber nicht an der Veranstaltung
teilzunehmen. Dazu erklärt Herr van Slooten, dass viele Besucher nicht darauf
bestanden haben, dass Geld für gekaufte Eintrittskarten erstattet zu bekommen.
So ein Modell wie
in Hamburg „Feier mit ohne dabei zu sein“ gab es in Stralsund allerdings nicht.
Viele Förderer, wie die Sparkasse oder der NDR unterstützen das Theater aber
weiterhin.
Herr van Slooten
ergänzt, dass die Neunte Symphonie von Beethoven nicht aufgeführt werden kann,
da sich mit Chor und Orchester zu viele Menschen auf der Bühne befinden würden.
Herr Schulz
erkundigt sich, ob bereits eine Aussage zur finanzielle Lage des Theaters
getroffen werden kann und ob die Mitarbeitenden in Kurzarbeit waren oder immer
noch sind.
Herr van Slooten
bestätigt, dass Kurzarbeit angemeldet worden ist, die jetzt allmählich wieder
ausläuft. Von Seiten der Geschäftsführung wurde eine Anzeige gemacht, für den
Fall, dass das Haus noch einmal komplett geschlossen werden muss und
Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen werden muss. Diese Möglichkeit besteht
bis zum 31.12.2020.
Frau Fechner
erkundigt sich, wie Herr van Slooten das erste Jahr seiner Tätigkeit am Theater
erlebt hat. Herr van Slooten führt aus, dass er sehr loyal aufgenommen worden
ist, die Kollegen sehr motiviert sind und das Haus beginnt eine Perspektive zu
entwickeln. Herr van Slooten betont, dass das Mehrspartentheater etwas
besonders ist und dass er froh ist, den Menschen etwas so besonders bieten zu
können.
Es gibt keine
weiteren Fragen. Frau Bartel schließt den Tagesordnungspunkt.