Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:

 

1.    Wie wird der digitale Unterricht an den Schulen in Trägerschaft der Hansestadt Stralsund technisch (z.B. Videokonferenzprogramme, Schulcloud) gestaltet und in welchem Umfang wird einerseits digitaler und andererseits Präsenzunterricht durchgeführt?

 

 

2.    Gibt es Schüler*innen, die aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen in der Häuslichkeit nicht in der Lage waren, am digitalen Unterricht teilzunehmen?

 

Wenn ja, welche Maßnahmen hat die Hansestadt Stralsund ergriffen, um diesen Schüler*innen die Teilnahme zu ermöglichen?

 

Frau Dr. Gelinek beantwortet die kleine Anfrage wie folgt:

 

zu 1.:

Vorab - für die Organisation und Durchführung des Unterrichts sind ausschließlich die Schulen zuständig, ob digital oder analog. Allerdings hat die Hansestadt Stralsund in den vergangenen Wochen sehr intensiv gemeinsam mit den Stadtwerken an Maßnahmen zur Ausstattung der Schulen gearbeitet, um die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Schwierigkeiten zumindest abzufedern. Insofern hatte Frau Dr. Gelinek mehrfach Gelegenheit, mit den Lehrkräften und Schulleitungen die Unterrichtsgestaltung zu besprechen und kann daher berichten, dass die Unterrichtsformen vielfältig sind und von Schule zu Schule variieren. Die technische Gestaltung hängt neben der Ausstattung auch davon ab, ob die Lehrkräfte in der Anwendung digitaler Lehrformen geschult sind. Bewährt haben sich wöchentliche Aufgabenstellungen durch die Schulen, die von den Schüler*innen online oder analog bearbeitet werden.

 

Der Präsenzunterricht begann zunächst für die Abschlussklassen, als Prüfungsvorbereitung und teilweise in Form von Konsultationen. Danach folgten die in die nächste Schulform wechselnden Klassenstufen und zuletzt alle anderen Klassenstufen. Der wiederaufgenommene Präsenzunterricht findet unter extrem erschwerten Bedingungen statt, da Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten sind. Die Klassenstärken sind reduziert auf in der Regel 15 Schüler*innen. Da einige Lehrkräfte zur Risikogruppe zählen und die Räumlichkeiten an den Schulen begrenzt sind, werden verschiedene Modelle erprobt, etwa die Aufteilung von Klassen in A- und B-Gruppen, die sich täglich abwechseln, oder einzelne Stufen, die versetzt an verschiedenen Tagen beschult werden. Für die übrigen Schulkinder bleibt es bei den bereits genannten Möglichkeiten des Fernunterrichts.

 

Frau Dr. Gelinek spricht ihre Anerkennung gegenüber allen Eltern, die als Betreuer, Lehrkraft und Organisatorinnen gefragt sind, aber genauso den Schulleitungen und Lehrkräften, die mit viel Herzblut und Aufwand um die bestmögliche Beschulung bemüht sind, aus. Es gibt gerade kein gut und richtig, es ist ein gemeinsames Durchwurschteln und Nerven bewahren.

 

zu 2.:

Die Antwort lautet ja. Einige Familien haben nicht die Möglichkeit, ihre Schulkinder mit entsprechendem Internetzugang oder Endgeräten auszustatten. In diesen Fällen hat sich die Verteilung von Aufgaben und Arbeitsblättern auf den klassischen Wegen bewährt.

 

Im Rahmen der genannten Maßnahmen, die die Hansestadt gemeinsam mit der IT-Abteilung der Stadtwerke rund um das Thema „Fernunterricht ermöglichen“ umsetzt, werden nun auch bedürftige Schulkinder mit mobilen Endgeräten ausgestattet. Hier wird jeweils ein Klassensatz pro Schule beschafft, die Geräte werden von den Schulen ausgegeben. Es sind verschiedene Lösungen denkbar, wie möglichst vielen Schülerinnen und Schülern die Nutzung ermöglicht werden kann: einige Schulen planen, z.B. einen Teil der Geräte vor Ort in die ebenfalls neu geschaffenen Schüler*innen-Cafés zu integrieren. Das sind kleine WLAN Hotspots nur für Schulkinder, in die auch ein eigener Drucker eingebunden ist.

 

Frau Fechner hat keine Nachfrage.

 

Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.