Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:

 

1.       Welche konkreten Ergebnisse liegen der Stadtverwaltung zur Auswertung der Dauerzählstelle für den Radverkehr im Bereich des Ostseeküstenradwanderweges bisher vor?

2.       Welche Schlüsse zieht die Stadtverwaltung aus der Auswertung dieser Ergebnisse?

 

3.       Werden auch an anderen Stellen im Stadtgebiet entsprechende Daten erhoben, bzw. wird beabsichtigt, weitere Dauerzählstellen für den Radverkehr einzurichten oder andere Datenerfassungen für den Radverkehr vorzunehmen?

 

Herr Bogusch antwortet wie folgt:

 

zu 1.:

Am Ostseeküstenradweg gibt es in Richtung Parow, in Höhe Holzhausen, ein Zählgerät für den Radverkehr. Es ist kein Dauerzählgerät der Hansestadt Stralsund. Die Nutzung und Aufbereitung der Daten werden jedes Jahr vertraglich neu geregelt. Der Verwaltung liegen Zählwerte aus den Jahren 2015 – 2019 vor, angegeben als Tages- /Monats- und Stundenwerte.

 

Im Jahr 2015 lag die Querschnittsbelastung bei ca. 20.000 Radfahrenden. Im Jahr 2016 bei 14.400 und 2017 bei 16.000. In den Jahren 2018 und 2019 wurden wieder 20.000 bzw. 20.500 Radfahrende erfasst. Die aufkommensstärksten Monate sind Juli und August.

 

Aus den Tageswerten lässt sich über alle Jahre erkennen, dass es kaum Schwankungen im Radverkehrsaufkommen an den Werktagen gibt. Am Sonntag werden im Schnitt 100 Radfahrende mehr als an den anderen Wochentagen erfasst. Die Tageswerte liegen zwischen 360 und 650 Radfahrenden.

 

Die Spitzenstunde liegt am Wochenende zwischen 13:30 und 14:30 Uhr. Werktags liegt sie etwas später um 16 Uhr. Das höchste Aufkommen wurde 2018 mit 67 Radfahrenden in der Spitzenstunde am Wochenende erreicht. Werktags wurden 2018 in der Spitzenstunde gut 50 Radfahrende erfasst.

 

Generell sind in Fahrrichtung Altstadt mehr Radfahrende unterwegs als in Richtung Parow.

 

zu 2.:

Rückschlüsse aus den Ergebnissen können hinsichtlich der Ausweisung des Weges zur gemeinsamen Nutzung mit dem Fußgänger gezogen werden. Die Werte bestätigen das mögliche Konfliktpotential zwischen Fußgängern und Radfahrern in den Sommermonaten, gerade am Wochenende. Bei einer Wegbreite von 2,50 m wird die gemeinsame Nutzung ab etwa 80 Fußgänger und Radfahrer pro Stunde kritisch.

Auszugehen ist davon, dass das Radverkehrsaufkommen auf dem Abschnitt zwischen Strandbad und Altstadt höher ist. Hieraus bestätigt sich die beabsichtigte Trennung zwischen Radfahrern und Fußgängern mit Umsetzung des Freizeitbereiches Sundpromenade.

 

Betrachtet als Fernradwanderweg oder auch als Radweg mit hoher Freizeitnutzung ist das Radverkehrsaufkommen auf dem Ostseeküstenradweg in Stralsund aber relativ gering. Zum Vergleich: In Ahlbeck wurden im Spitzenmonat 128.000 Radfahrende gezählt, in Zingst 97.000.

 

 

zu 3.:

Andere Zählstellen für Radfahrer gibt es im Stadtgebiet noch nicht. Überlegungen gab es, am Ostseeküstenradweg im Abschnitt Andershof/Devin ein weiteres Zählgerät installieren zu lassen, um innerorts das Radverkehrsaufkommen auf dem nördlichen und südlichen Abschnitt vergleichen zu können.

 

Die Einreicherin hat keine Nachfrage.

 

 

Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.