Herr Hofmann informiert, dass Herr Haack und Frau Corinth den Entwurf eines Briefes an die Ministerin vorbereitet haben. Der Entwurf liegt allen vor.

 

Frau Corinth verdeutlicht, dass im Brief auch die derzeit bestehenden Probleme angesprochen werden sollten.

Sie ist der Meinung, dass ältere und erfahrene Kollegen länger im aktiven Arbeitsleben gehalten werden sollten, da diese oftmals frühzeitig in Rente gehen. Gleichzeitig ist es aus ihrer Sicht aber auch wichtig, junge Kollegen einzustellen.

 

Frau Labouvie schlägt vor, im Anstrich 3 klarer zu formulieren, dass die Schulen ein Anrecht erhalten sollen, die eigenen Referendare zu übernehmen.

Herr Haack verdeutlicht, dass die ausbildenden Schulen ein Vorrecht erhalten sollen, die Referendare einzustellen, die sich bewährt haben.

 

Frau Labouvie ist der Ansicht, diese Forderung zu verschärfen.

 

Frau Corinth informiert, dass oft ein Bewerber von außerhalb eingestellt wird, da der ausgebildete Referendar die Fachrichtung nicht nachweisen kann.

 

Frau Dr. Carstensen unterstützt die Meinung von Frau Labouvie.

 

Herr Hofmann schlägt vor, im Anstrich 3 das Wort „zwingend“ zu ergänzen.

 

Herr Bernhardt formuliert eine mögliche Ergänzung: „sofern eine freie Planstelle an dieser Schule vorhanden ist, soll diese mit dem vorhandenen Referendar besetzt werden.“

 

Frau Corinth gibt zu überdenken, ob es nicht sinnvoll wäre, den Satz von Herrn Haack „den Schulen feste Handhabungen bei der Einstellung der Referendare und Lehrer zu ermöglichen“ aus dem letzten Protokoll einzuarbeiten.

 

Herr Ritschel verdeutlicht, dass es offensichtlich sein sollte, dass es sich um selbst ausgebildete Referendare handeln soll.

 

Herr Hofmann erfragt, ob in diesem Brief auch das Thema Studienabbrecher mit angesprochen werden sollte.

Frau Dr. Carstensen ist der Meinung, dass damit die Themen vermischt werden.

 

Herr Ritschel teilt mit, dass sich laut Unterlagen des Schulamtes die Referendare auch ohne Zeugnis bewerben können.

Dazu führt Frau Corinth aus, dass der Prüfungstermin meist im Frühjahr ist. Die Zeugnisausgabe findet nach den Berwerbungsterminen statt.

Die Referendare müssen sich ohne nachgewiesenen Abschluss bewerben. Dies ist oftmals ein Problem.

Herr Hofmann ist der Meinung, dass dieser Hinweis unschädlich ist.

 

Herr Haack schlägt vor, den überarbeiteten Brief über einen Dringlichkeitsantrag in der Bürgerschaftssitzung am 30.01.2020 beschließen zu lassen. Danach könnte der Präsident den Brief unterzeichnen und versenden.

 

Herr Hofmann lässt den überarbeiteten Brief abstimmen:

 

 

„Offener Brief der Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund an

 

Frau Bettina Martin

Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

Sehr geehrte Frau Martin,

 

nach langer und umfassender Diskussion hat die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund sich entschlossen, Ihnen einen offenen Brief zu senden.

Wir verfolgen mit großer Sorge die Situation an den Schulen. Lehrermangel, Ausfallstunden und die nicht mögliche Nachbesetzung ausgeschriebener Lehrerstellen führen zunehmend zum Qualitätseinbruch an unseren Schulen. Viele Studenten*innen verlassen nach dem Studium an unseren Hochschulen das Land. Erfolgreiche Absolventen*innen im Referendariat bewerben sich in anderen Bundesländern.

MV braucht in den nächsten zehn Jahren 8.000 neue Lehrer, um den Unterricht abzusichern. Es reicht nicht, ältere Lehrer im Landesdienst stärker zu entlasten, um diese erfahrenen Lehrer so lange wie möglich im Schuldienst zu halten.

Die folgenden vier Punkte sind für uns die wichtigsten Dinge, die im Schweriner Ministerium zeitnah bearbeitet, entsprechend beschlossen und grundlegend umgesetzt werden müssen!

Nur dann kann, auch im Sinne der Schülerinnen und Schüler, eine ausreichend gute Qualität im Schulbereich gesichert und entwickelt werden.

 

Unsere Kernforderungen lauten:

 

-              Es muss eine Kapazitätsverordnung für Referendare erlassen werden. In dieser

muss festgeschrieben sein, dass es mehr Referendare als bisher gibt und auch eine ausreichende Begleitung durch Mentoren gewährleistet ist.

 

-              Es darf keine Anrechnung von Referendaren auf das Stundenbudget der

Schulen geben! Dadurch wäre die Begleitung durch Mentoren bedeutend besser

gewährleistet.

 

-              Es muss eine Anerkennung der Bemühungen und Leistungen der ausbildenden

Schulen in Form einer gesicherten Übernahme der bewährten Referendare geben. Den Schulen soll eine feste Handhabung bei der Einstellung der Referendare und Lehrer ermöglicht werden.

 

-              Ebenfalls ist auf eine Änderung der Bewerbungsmöglichkeiten für Referendare hinzuwirken. Zurzeit sind zum Bewerbungstermin die entscheidenden Abschlussprüfungen der Referendare noch nicht abgeschlossen. Dieses steht einer fristgerechten Bewerbung im Wege.

 

Die Umsetzung der aufgeführten Punkte würde dafür sorgen, dass das Bildungsland MV für Referendare und Lehrer zunehmend attraktiver wird und der Stundenausfall unserer Schüler deutlich minimiert werden könnte.“

 

Herr Bernhardt und Herr Haack verdeutlichen, dass der Brief eine größere Wichtung erhalten würde, wenn der Kreistag Vorpommern-Rügen und die Bürgerschaft Greifswald sich mit dem gleichen Anliegen an das Ministerium wenden würden.

 

 

Die Ausschussmitglieder stimmen einstimmig zu, den Brief der Bürgerschaft am 30.01.2020 über eine Dringlichkeit zur Beschlussfassung vorzulegen, danach soll der Präsident diesen an das Ministerium senden.