Herr Woellert, Geschäftsführer der Identitätsstiftung GmbH, stellt die Ergebnisse aus der Aktionswoche zur Entwicklung einer Stadtmarke anhand einer Präsentation vor. Es handelt sich dabei um die Vorstellung eines Zwischenergebnisses, welches zu Diskussionen und zu weiteren Schritten anregen soll.

Herr Woellert bemängelt die fehlende Beteiligung an der Aktionswoche durch den Ausschuss, die Geldgeber und die Menschen, die sich für eine Stadtmarke aussprechen.

Herr Woellert gibt einen Rückblick zu der vergangenen Aktionswoche.

Neben einer fünftägigen Aktionsfläche wurden u.a. sechs Workshops, drei Dialogveranstaltungen mit einem Dialogdinner, Umfragen und eine Abschlussveranstaltung angeboten. Es gab beispielsweise eine Fotobox, um die Bürger der Stadt zu porträtieren. Außerdem wurden die Besucher nach Statements und Visionen bezüglich der Stadt gefragt.

Außerhalb der Workshops kamen 60 Besucher. An der Umfrage nahmen 149 Personen unterschiedlichen Alters teil. Damit können qualitative und repräsentative Aussagen getroffen werden.

Weiter gibt Herr Woellert einen Einblick in die gewonnenen Erkenntnisse.

Eine zentrale Aufgabe war es, herauszufinden, was mit einer Stadtmarke gemeint ist und welche Wirkungen sie haben soll. Diese Aufgabe wurde in drei Systematiken zusammengefasst.

Als Erstes sollte der Identitätskern von Stralsund gefunden werden. Der Identitätskern ist die Zusammenfassung von Werten und Eigenschaften, die typisch für die Hansestadt Stralsund sind.

Im nächsten Schritt muss geschaut werden, auf welcher strategischen Achse der Identitätskern angewendet werden soll. Für verschiedene Ziele kann nämlich nicht immer die gleiche Botschaft verwendet werden.

Es konnten neun wichtige Begriffe und Kombinationen ermittelt werden, die die Hansestadt ausmachen:

 

  • Wohlfühlen,
  • maritim,
  • Historie
  • kurze Wege
  • Backstein und Wasser

 

  • derb und verschlossen,
  • Zusammenhalt,
  • Dynamik,
  • Innovation

 

Als Drittes wurden die Anforderungen an die Stadtmarke ermittelt, welche in sechs Punkten zusammengefasst werden konnten:

 

- die Beteiligung der Bürger soll über den aktuellen Prozess hinaus reichen

- mutig sein

- weniger ein Produkt, sondern mehr ein Prozess

- gleichermaßen nach innen wirken sowie Stralsund nach außen sichtbar machen

- Vielfalt transportieren

- klares Commitment/ Verbindlichkeit

In diesem Prozess sind dabei erste Ideen entstanden.

Durch Wording, also dem Spiel mit Worten und den Charaktereigenschaften der Stadt, entstanden folgende Ideen: Start up-Hanse, Glasfasergotik, 12345G, WeltFuturErbe, Sundheit, Kuntersund.

Ein anderes Beispiel mit dem Identitätskern umzugehen ist, die ortsüblichen Werte zu veranschaulichen, wie zum Beispiel mit „Handschlag zählt“ oder „Handschlach zählt“.

 

Herr Woellert stellt anhand verschiedener Handlungsfelder (Start up-Szene, Fachkräfte) mögliche Ideen der Umsetzung vor, wie z.B. durch Plakate, Postkarten, Imagefilme mit Charakteren der Stadt, digitale Plattformen und Projekte, wie die Stadtteilpioniere.

Abschließend gibt Herr Woellert einen zeitlichen Ausblick.

Er berichtet, dass in den nächsten acht Wochen die Auswertung stattfinden wird. Danach wird es an alle Beteiligten ein Feedback geben. Darauf folgt eine Abschlusspräsentation.

Aufgrund der schnellen Entwicklungen und der Vielfalt der Themen in der Stadt, empfiehlt Herr Woellert, die Stadtmarke zunächst nur ein Jahr in die Zukunft zu planen. Außerdem wäre es sinnvoll, für bestimmte Handlungsfelder (z.B. Tourismus, Fachkräfte, autofreie Innenstadt) Arbeitskreise zu bilden. Wichtig ist auch die weitere Beteiligung der Bürger, damit eine positive Innenwirkung und somit auch eine Außenwirkung erzielt werden kann.

Herr Woellert bedankt sich für die Aufmerksamkeit und steht für Fragen zur Verfügung.

Auf Nachfrage von Herrn Haack antwortet Herr Woellert, dass die Präsentation für die Ausschussmitglieder zur Verfügung gestellt werden kann.

Herr Haack bezweifelt, dass eine Beteiligung von knapp über 200 Personen repräsentative Ergebnisse hervorbringen kann. Weiter fragt er nach einer Definition von „normalen Bürgern“.

Herr Woellert erläutert, dass er damit Bürger meint, die nicht interessengebunden sind.

Die Umfrage hat eine repräsentative Wirkung, da Menschen aus den unterschiedlichsten Altersgruppen befragt wurden. Der Input reicht aus, um eine Stadtmarke zu entwickeln. Er reicht jedoch noch nicht aus, um diese final zu verwenden. Es müssen mehr Bürger erreicht werden, damit sie sich auch damit identifizieren können.

Herr Boie ist der Auffassung, dass das Verfahren noch weiter laufen muss, um mehr Beteiligung zu gewinnen. Er hat die Erfahrung gemacht, dass es nicht schwer ist, eine hohe Bürgerbeteiligung in Stralsund zu bekommen.

Herr Woellert erklärt, dass die Beteiligung besonders hoch ist, wenn es die Bürger direkt betrifft. Eine Stadtmarke hat aber keine direkten Auswirkungen auf den Einzelnen, wodurch es schwieriger ist, eine hohe Bürgerbeteiligung zu erzielen.

 

Frau Waschki berichtet, dass viele Bürger sich unter dem Begriff „Stadtmarke“ nichts vorstellen können. Sie dankt Herrn Woellert und seinem Team für ihre gute Arbeit.

 

Herr Liebeskind fragt, ob mehr Werbung für dieses Thema nötig gewesen wäre.

 

Herr Woellert erläutert, dass das Ziel, ca. 100 Rückmeldungen durch eine Zufallsbefragung außerhalb der Workshops zu erhalten, erreicht wurde und somit nicht mehr Werbung nötig gewesen wäre. Er hätte jedoch mehr Beteiligung von den Personen erwartet, die sich seit Jahren eine Stadtmarke wünschen.

 

Herr Sobottka kritisiert die geringe Beteiligung an der Aktionswoche von den Ausschussmitgliedern. Er denkt, dass die Beteiligung der Bürger steigen wird, wenn mehr Details feststehen.

 

Herr Sadewater ergänzt, dass die Beteiligung der Bürgerschaftsmitglieder ebenfalls sehr gering war. Wenn das Projekt nicht gewollt ist, wird es nicht funktionieren.

 

Herr Ambrosat glaubt, dass in diesem Projekt viel kreatives Potenzial steckt, für die weiteren Schritte jedoch noch Hilfestellungen notwendig sind.

 

Herr Woellert erklärt, dass in den nächsten Wochen überlegt wird, wo das Potenzial steckt und wie weiter vorgegangen werden kann.

 

Herr Suckow ist der Auffassung, dass die gerade gewonnene Dynamik weitergetragen werden muss und fragt, wie es weiter gehen wird.

 

Herr Woellert erläutert, dass das Erarbeitete im Oktober auf www.unser-Stralsund.de sichtbar gemacht und zur Diskussion gestellt werden soll.

 

Herr Philippen denkt, dass es ein schwieriger Prozess sein wird, die Stadtmarke für alle Bürger begreiflich zu machen.

 

Bezogen auf die durchgeführte Umfrage erläutert Herr Woellert, dass Fragen ausgewählt wurden, unter denen sich die Bürger auch etwas vorstellen können. Aus den Antworten konnten dann Rückschlüsse auf die Stadtmarke gezogen werden.

 

Herr Suckow fragt, ob die Beispiele des Wordings bereits benutzt werden dürfen.

 

Herr Woellert empfiehlt, die Wörter nicht zu früh zu verbreiten, sondern noch die weitere Entwicklung des Projektes abzuwarten.

 

Die Ausschussmitglieder einigen sich, dass die nächste Sitzung am 15.10.2019 stattfinden wird. Die Abschlusspräsentation ist zunächst für den 10.12.2019 geplant.

 

Herr Liebeskind schließt den Tagesordnungspunkt.

 

Da im nichtöffentlichen Teil der Sitzung kein Redebedarf besteht, entfallen die übrigen Tagesordnungspunkte.

 

Herr Liebeskind schließt die Sitzung.