Anfrage:
1.
Welche Maßnahmen hat die Stadtverwaltung ergriffen, um die Schwimmhalle
in Parow während der Sanierung
im HanseDom für den Schul- und Vereinssport zu nutzen und wie stellen sich die
Ergebnisse dar?
2.
Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung, um das Vereins- und Schulangebot für Schwimmunterricht grundsätzlich durch die Nutzung der Schwimmhalle in der Marinetechnikschule Parow zu verbessern?
3.
Welche Möglichkeiten sieht der Oberbürgermeister, darauf hinzuwirken,
dass Sanierungsarbeiten in der Schwimmhalle künftig unmittelbar am Anfang
der Schulferien beginnen und nicht erst etwa drei Wochen danach, um
Ausfälle für das Schul- und Sportschwimmen zu vermeiden?
Herr Tuttlies beantwortet die
Anfrage wie folgt:
zu1.
Mit Mail vom 05.06.2019 informierte der Hansedom über anstehende Reparaturmaßnahmen im Sportbad des Hansedoms. Diese sollten vom 20.7. bis 04.08. realisiert werden.
Mit Mail vom 29.07. informierte der Hansedom darüber, dass leider aus nicht vorhersehbaren Umständen die Schließung des Sportbades bis zum 25.08. vorgenommen werden müsse. Ein Grund für die längere Schließung war, dass die beauftragte bauausführende Firma zwei Wochen nicht zur Verfügung stand. Diese Situation ist bei der derzeitigen Marktlage nicht ungewöhnlich.
Vorhersehbar war diese Situation für alle Beteiligte nicht. Da jedoch die verlängerten Schließzeiten mit erheblichen Einnahmeverlusten des Betreibers einhergingen, war davon auszugehen, dass der angegebene Zeithorizont auch eingehalten werden konnte. Aus Sicht des Schulschwimmens als Pflichtaufgabe war der Verzicht für die Schwimmhallennutzung nur eine Woche, da traditionell in der ersten Schulwoche die Schulen noch nicht den vollen Unterrichtsbetrieb gewährleisten. Die Schwimmhalle ist seit dem 26.08. wieder in Betrieb.
Grundsätzlich ist der durch Rahmenpläne vorgegebene Bedarf für das Schulschwimmen durch die Zeiten im Sportbad mehr als gedeckt.
Bereits bei der Untersuchung über die Weiterführung der vertraglichen Beziehungen mit dem Hansedom wurden durch die Verwaltung die Möglichkeiten der Nutzung der Schwimmhalle der MTS geprüft und durch die zuständige Bundeswehrverwaltung grundsätzlich abgelehnt. Aus diesem Grund hat man für diese zwei Wochen keine Maßnahmen ergriffen.
Zu 2.
Es werden auch zukünftig keine Möglichkeiten gesehen.
Man hat ein sehr gutes Verhältnis zur Marinetechnikschule und ist aus gutem Grund Pate der Einrichtung. Bei vielen unterschiedlichen Anlässen wurde gegenseitig große Unterstützung geleistet.
Auch der Oberbürgermeister persönlich hat sich mehrmals für die Nutzung der Schwimmhalle stark gemacht. Die Absage der zuständigen Bundeswehrverwaltung konnte auch nicht durch mehrere Anfragen, z.B. von Stralsunder Vereinen, aufgeweicht werden.
Allein die Tatsache, dass hier Steuergelder angelegt wurden rechtfertigt nicht die Forderung, letztendlich militärischen Anlagen für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.
Zu.3.
Grundsätzlich handelt es sich um eine privat betriebene Einrichtung. Sanierungsmaßnahmen wurden bisher immer in den schulfreien Zeiten realisiert. Aufgrund der vertraglichen Situation hat der Betreiber ein hohes eigenwirtschaftliches Interesse, Sperrungen von Bereichen so gering wie möglich zu halten. Aber auch er ist der Marktsituation ausgesetzt. Eine hundertprozentige Sicherung oder Absicherung gibt es im Leben leider nicht.
Herr Tuttlies verweist an dieser Stelle auch auf folgenden Umstand:
Ziel der Baumaßnahmen war es, einen Teil des Forderungskataloges der Bürgerschaft umzusetzen und zuvor unterlassene Instandhaltung nachzuholen. Der Hansedom hat nach städtischer Forderung den Umlauf des Schwimm- und des Sprungbeckens erneuert.
Dafür hat der Hansedom ein Fachunternehmen beauftragt, das wiederum einen nach Stand und Regeln der Technik vorgeschriebenen, zertifizierten, Boden verbaut hat.
Damit er seine volle Rutschhemmung erreicht, vergehen durch Wartungsmaßnahmen noch zwei bis drei Wochen. In dieser Zeit ist leider mit einer erhöhten Rutschgefahr zu rechnen. Es hat am ersten Tag auch gleich drei kleinere Unfälle gegeben. Inzwischen werden die Nutzer sowohl am Einlass – wie auch an den Zugängen – durch persönliche Ansprache und durch entsprechende Hinweisschilder gewarnt. Schulkinder wurden und werden angehalten, Badelatschen zu tragen. Der Vorgang wird durch die Abteilung ZGM weiter unter Kontrolle gehalten.
Grundsätzlich haben Schwimmbäder das Problem von Nässe und rutschigen Böden, daher ist immer das Laufen verboten. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es jedoch nicht.
Frau Voß dankt für die Beantwortung und betont, dass die Schwimmhalle in Parow nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden solle, sondern lediglich für das Schulschwimmen zur Verfügung gestellt werden solle.
Herr Buxbaum erläutert, dass die Schwimmhalle in Parow mit 41 Wochenstunden voll ausgelastet ist. Es wäre aus den unterschiedlichsten Gründen sehr schwierig, hier noch Schulschwimmen zu planen.
Herr Dr. Badrow informiert über ein Gespräch mit dem Kommandeur. Man zeigt sich sehr dankbar und zufrieden, dass die Stadt und ihre Vereine sehr eng mit der MTS zusammenarbeiten. Man sollte sich vergegenwärtigen, dass es sich hier um eine militärische Anlage handelt. Man sollte eine Absage für das Schulschwimmen entsprechend akzeptieren. Herr Dr. Badrow bittet alle dies entsprechend zur Kenntnis zu nehmen.