Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:

 

1.

Wie schätzt die Verwaltung die Sauberkeit und die Sicherheit im Stralsunder Stadtbad ein?

 

2.

Beabsichtigt die Verwaltung gegen das wilde Parken in diesem Bereich konsequenter vorzugehen?

 

3.

Wird in naher Zukunft der durch dieses Gebiet führende Fahrradweg entschärft?

 

Herr Bogusch beantwortet die Anfrage wie folgt:

 

Zu 1.:

Sauberkeit und Sicherheit im Strandbad der Hansestadt Stralsund füllten in den vergangenen Monaten und Jahren zahlreiche Beratungen zwischen Vertretern der Stadtverwaltung sowie der SIC.

Anlass war stets, dass das Vorhalten eines intakten und ansprechenden Strandbades für die SIC, die mit der Bewirtschaftung des Objektes beauftragt ist, immer aufwändiger wurde und daher einer detaillierten Erläuterung bedarf.

 

-              Sauberkeit

Neben den gestiegenen Entsorgungsgebühren muss am Strandbad auch ein erhebliches Abfallaufkommen bewältigt werden. Dabei werden täglich, in der Hochsaison zum Teil mehrmals am Tag, die Abfallbehälter geleert. Die zum Abend geleerten Behälter werden am nächsten Morgen meist bis oben hin voll und mit weiterem Müll darauf und daneben verteilt vorgefunden. In der Nebensaison wurde sogar Sperrmüll illegal auf dem Gelände entsorgt.

Zusätzlich muss das gesamte Gelände mit einer Länge von knapp einem Kilometer und einer Breite von ca. 60 Metern einer täglichen Sichtkontrolle unterzogen werden, da viel Abfall von den Besuchern einfach liegen gelassen wird.

 

Zusätzlich zum groben Abfall lassen viele Besucher Zigarettenkippen, Kronkorken und andere Kleinteile im Sand zurück. Um dieser zunehmenden Verschmutzung entgegen zu wirken, wurde in diesem Jahr durch die SIC eine Strandreinigungsmaschine angeschafft. Damit zusätzlich zu allen weiteren Arbeiten die gesamte Strandfläche einmal gereinigt werden kann, wird mind. eine Woche benötigt. Gegenwärtig konzentriert sich der Einsatz der Maschine jedoch auf den Spielplatzbereich, da besonders hier massenhaft Zigarettenkippen unachtsam „weggeschnipst“ werden und so den Spielspaß und die Sicherheit der jüngsten Besucher gefährden.

 

Auf dem gesamten Gelände besteht ferner ein Verbot zum Mitführen von Tieren, insbesondere Hunden, was von zahlreichen Haltern ebenso ignoriert wird, wie die Hinweise der SIC-Mitarbeiter vor Ort. Die Hinterlassenschaften der Vierbeiner erschweren die Reinhaltung des Strandsandes zusätzlich.

 

 

 

-              Sicherheit

Schwerpunkte beim Thema Sicherheit sind vor allem die zahlreichen Instandsetzungen nach Vandalismus sowie die nächtliche Ruhestörung des umliegenden Gebietes.

 

Fast täglich stellen die Mitarbeiter der SIC mutwillige Beschädigungen fest. Ein besonders beliebtes Opfer sind die Strandkörbe. Neben dem eigentlichen Defekt, entstehen hierbei häufig scharfkantige bzw. spitze Stellen, von denen eine Verletzungsgefahr für andere Besucher ausgeht, was durch die Täter provoziert bzw. in Kauf genommen wird.

Die erforderlichen Instandsetzungs- und Aufräumarbeiten werden immer kosten- und zeitaufwändiger.

 

Die Hansestadt Stralsund arbeitet eng mit der SIC zusammen. Nach gemeinsamen Beratungen mit Vertretern der Stadtverwaltung, der Stralsunder Polizei sowie der SIC wurde eine neue Hausordnung erarbeitet und an allen Zugängen zum Strandbereich ausgehängt. Zur Prävention in den Nachtstunden hat die Polizei die Bestreifung des Objektes aufgenommen. Von Seiten der SIC wird das Objekt durch einen Sicherheitsdienst ebenfalls zweimal nächtlich bestreift. Unterstützend zu diesen Maßnahmen wurde 2018 und 2019 durch das Zentrale Gebäudemanagement ein Sicherheitsdienst beauftragt, welcher während der Hochsaison allnächtlich mit 2 Mitarbeitern mehrere Stunden über das gesamte Gelände patrouilliert.

Mit diesen Maßnahmen konnte der Ruhestörung erfolgreich entgegengewirkt werden.

Dass nach wie vor nicht alle Sachbeschädigungen verhindert werden können, liegt daran, dass das von allen Seiten freizugängliche, unbeleuchtete Gelände mit fast einem Kilometer Länge einfach zu groß ist, um jede Tat zu verhindern bzw. jeden Täter zu fassen. Dennoch hat sich nach Auswertung der Rückmeldungen der intensive Einsatz der Sicherheitskräfte bewährt und soll fortgeführt werden.

 

Dass die meisten Besucher von den geschilderten Schwierigkeiten in der Regel nichts bemerken, liegt vor allem an der aufmerksamen und gewissenhaften Arbeit der Mitarbeiter der SIC.

 

Gegenwärtig befindet sich das Zentrale Gebäudemanagement in Planungsgesprächen mit der SIC, um erforderliche Vertragsanpassungen abzustimmen und so bei der Wahrnehmung der Bewirtschaftung noch besser zu unterstützen.

 

Zu 2.:

Kontrollen werden in diesem Bereich unregelmäßig durch die Beschäftigten der Verkehrsüberwachung durchgeführt. Eine lückenlose, durchgehende oder intensivere Überwachung ist leider aufgrund der begrenzten Personalkapazität und dem umfangreichen Stadtgebiet nicht möglich. Ein Abpollern der Zufahrt könnte erst hinter den Behindertenparkplätzen erfolgen. Für die Mitglieder des Sportboothafens Schwedenschanze, für die DLRG, der SIC und dem Lieferverkehr müssten umfangreiche Schließberechtigungen erteilt werden. Die Erfahrung an anderen Stellen zeigen deutlich, dass bei einer solch großen Anzahl an Schließberechtigungen der Poller regelmäßig nach dem Ziehen nicht wieder eingesetzt wird und damit seine Schutzfunktion verliert.

 

Zu 3.:

Für alle Verkehrsteilnehmer gilt das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme. Die Verkehrsfläche vor dem Stadtbad ist als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen, d.h. Fußgänger haben Vorrang vor dem übrigen Verkehrsteilnehmer und es gilt Schrittgeschwindigkeit.

 

Im Bereich der Gefällestrecke beim Verlauf des Ostseeküstenradwegs wurde bereits das Zeichen „Achtung Fußgänger“ auf dem Asphalt markiert. Der Einbau von Hindernissen oder Schwellen zur Reduktion der Geschwindigkeit würde jedoch das Unfallrisiko für Radfahrer deutlich erhöhen und ist daher nicht vorgesehen.

 

Herr Hofmann dankt für die Beantwortung der Anfrage. Ebenfalls dankt er der SIC für die bisherigen Leistungen und erfragt, ob es noch Verbesserungen z. B. im Bereich des wilden Parkens geben kann oder ob Maßnahmen vorgesehen sind.

 

Herr Bogusch erklärt, dass man für alle Hinweise und Anregungen dankbar ist und bietet an, dieses Problem im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung zu thematisieren.

Verschiedene Maßnahmen verfehlten bislang leider ihre Wirkung.

 

Herr Hofmann verzichtet auf die beantragte Aussprache.