- Welche Hilfen (Kleidung, Decken, ärztliche
Versorgung, etc.) bestehen für Obdachlose, die keine Notunterkunft nutzen
wollen?
- Welche Möglichkeiten bestehen, um
Obdachlosen aus anderen Stadtgebieten ein Erreichen der Notunterkunft zu
erleichtern?
- Wie hoch ist die Zahl der Obdachlosen in Stralsund, die keine Hilfeeinrichtung
aufsuchen und nicht von staatlicher Hilfe abhängig sein wollen?
Herr Krusch antwortet wie folgt:
zu 1.:
Wie bereits im vorherigen Redebeitrag erwähnt, organisiert das
Ordnungsamt der Hansestadt Stralsund einmal im Jahr ein Treffen mit Vertretern
des Landkreises und verschiedener Sozialverbände, um die aktuelle Wintersaison
zu besprechen. Im Amtsblatt der Hansestadt Stralsund wird dann über die
aktuellen Hilfsangebote informiert (Anlage
2).
Hier gibt es neben der bereits erwähnten „Halle“ am Carl-Heydemann-Ring
und der Stralsunder Tafel des DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund e.V. in der
Parkstraße 9 auch die Kleiderkammer des DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund e.V.
in der Mühlgrabenstraße 10. Hier können sich Betroffene mit Garderobe aus der
Kleiderkammer bevorraten. In einem begrenzten Umfang kann die Versorgung auch
über die Obdachlosenunterkunft erfolgen.
Auch die medizinische Versorgung ist, wie bereits erwähnt, grundsätzlich
für die Betroffenen gewährleistet.
zu 2.:
Die Obdachlosenunterkunft befindet sich in der Mühlgrabenstraße 10 in
Grünhufe. Die Betroffenen können diese zu Fuß oder auch mit den Linien 6 und 8
des Nahverkehrs des Landkreises Vorpommern-Rügen erreichen, da sich die
Bußhaltestelle „Mühlgrabenstraße“ in unmittelbarer Nähe zur
Obdachlosenunterkunft befindet.
zu 3.:
Wie bereits geschildert, muss man zwischen freiwilliger und
unfreiwilliger Obdachlosigkeit unterscheiden.
Freiwillig obdachlose Menschen sind mit dem Zustand Ihrer
Obdachlosigkeit einverstanden. Dies ist Ausdruck der allgemeinen
Handlungsfreiheit aus Art. 2 Abs. 1 GG.
Es besteht weder eine Registrierungs- noch eine Meldepflicht für diese
freiwillig obdachlosen Menschen. Insoweit ist es der Verwaltung aus
tatsächlichen Gründen nicht möglich, über die Zahl der Obdachlosen in Stralsund
zu informieren, die keine Hilfeeinrichtung aufsuchen und nicht von staatlicher
Hilfe abhängig sein wollen.
Frau Voß zeigt sich beindruckt von dem heutigen Zeitungsartikel und dankt den Mitarbeitern für ihr Engagement.
Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.
Anmerkung zum
Protokoll: Die angesprochenen Anlagen sind im Anhang der Niederschrift einsehbar.