Herr Kretzschmar erläutert, wie der Informationsbedarf der Touristen befriedigt werden kann. In erster Linie erfolgt dies durch Stadtführungen und –rundfahrten. Bei einer landesweiten Umfrage belegt Stralsund in diesem Bereich den ersten Platz. So haben 61,8 % der Besucher der Hansestadt Stralsund an touristischen Führungen teilgenommen. Durch die Tourismuszentrale werden bis auf einen Monat ganzjährig öffentliche Führungen durchgeführt, an denen ca. 50.000 bis 70.000 Gäste pro Jahr teilnehmen. Angemeldete Gruppenführungen sind jederzeit möglich. Für nicht geführte Stadtrundgänge bietet die Tourismuszentrale seit vielen Jahren den Audio-Guide, auch in Englisch, Französisch und Schwedisch, an. Diese Technik hat sich in der Hansestadt Stralsund auch ohne den Einsatz modernster Medien bewährt.

Zum Einsatz moderner Medien, z.B. QR-Code-Reader, gibt Herr Kretzschmar zu bedenken, dass die Nutzung und der Einsatz neuer Systeme möglich sind, jedoch wird die Anwendung mit zunehmender Komplexität des Angebots komplizierter.

Das aktuelle Angebot der Tourismuszentrale ist akzeptiert und wird von den Gästen angenommen. Herr Kretzschmar weist außerdem darauf hin, dass es zahlreiche Städte-Apps gibt, auch für die Hansestadt Stralsund, die über große Verlage vermarktet werden. Die Entwicklung, Pflege und Refinanzierung einer derartigen App würde sich nach Einschätzung von Herrn Kretzschmar für die Tourismuszentrale als schwierig gestalten. Aktuell plant die Tourismuszentrale, in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Stralsund die Website komplett neu aufzustellen. Im Vordergrund sollen die Dienstleistungen stehen, die von den Gästen nachgefragt werden. Das Projekt soll nach Möglichkeit noch im Laufe des Jahres abgeschlossen sein.

Herr Kretzschmar stellt klar, dass die Tourismuszentrale für Neuerungen offen und jederzeit gesprächsbereit ist.

 

Als Einreicher des Antrages merkt Herr Schwarz an, dass es ihm darum ging, den Status quo festzustellen. Er schlägt vor, die Zusammenarbeit mit der HOST zu intensivieren. Er informiert, dass an der HOST gerade ein neues Geoportal entwickelt wurde, was nicht nur für den touristischen Bereich, sondern auch für die Unternehmen vor Ort interessant ist.

 

Herr Butter erfragt die Bedeutung von Mobilität und ob die Tourismuszentrale z.B. Rollstühle zur Verfügung stellt.

 

Herr Kretzschmar erklärt, dass Dinge gemeint sind, die nicht an einen Standort gebunden sind. In dem Sinne wäre auch eine Broschüre ein mobiles Informationsmittel. Immobile Informationsmittel sind z.B. die an den Hauswänden verschraubten Displays. Zum Thema Rollstühle führt Herr Kretzschmar aus, dass die Tourismuszentrale diese nicht vorhält. Bei eingeschränkter Mobilität ist ein Rollstuhl meist vorhanden. Bei entsprechenden Anfragen verweist die Tourismuszentrale an Einrichtungen, die Hilfsmittel für körperlich eingeschränkte Personen verleihen, z.B. Sanitätshaus Schumann.

 

Herr Butter äußert sich in einem Statement kritisch zur Nutzung des Altstadtbereiches für Rollstuhlfahrer.

 

Frau Ehlert erinnert an die Veranstaltung „Barrierefreies Stralsund“ im September 2017. Dort sind vorhandene Mängel aufgedeckt worden. Es ist jedoch oftmals schwierig, mögliche Umbaumaßnahmen mit Rahmenvorgaben, z.B. aus dem Welterbestatus, zu vereinbaren.

Frau Ehlert erfragt, ob durch die Tourismuszentrale spezielle Führungen für Menschen mit Handicap angeboten werden können.

 

Herr Kretzschmar erklärt, dass sich die Tourismuszentrale intensiv mit der Thematik befasst hat. Finales Ergebnis war, dass die Nachfrage sehr gering und die Planung aufwendig ist. Er stellt klar, dass derartige Führungen stattgefunden haben. Es ist jedoch schwierig ist, diese auch zu finanzieren.

 

Frau Ehlert ist erfreut, dass die Tourismuszentrale für das Thema sensibilisiert ist und sich damit auch weiter auseinandersetzt.

 

Herr Schwarz ergänzt, dass Rücksichtnahme auf Menschen mit Handicap auch derart gestaltet werden kann, dass sich die Führungen z.B. im Tempo oder in der Lautstärke an diese anpassen.

 

Herr Sobottka schlägt vor, trotz der Rahmenbedingungen, die an das Weltkulturerbe geknüpft sind, eine Route anzulegen, die speziell für Personen mit Einschränkungen ausgelegt ist. Er berichtet, dass in einer anderen Kommune dies bereits umgesetzt wird. Dort können Menschen die Stadt erkunden, indem sie einer blauen Linie folgen.

 

Herr Schwarz merkt an, dass der richtige Ansprechpartner die Abteilung Straßen und Stadtgrün ist und nicht die Tourismuszentrale. Er betont, dass es sich um ein wichtiges Thema handelt, welches im Ausschuss für Bau, Umwelt und Stadtentwicklung beraten werden sollte.

 

 

Herr Butter positioniert sich in einem Statement für die leihweise Zurverfügungstellung von Rollstühlen. Er ist erfreut, dass diese Möglichkeit über die Sanitätshäuser besteht. Er äußert sich kritisch über die Alltagstauglichkeit der Rollstühle mit E-Motor.

Herr Butter erklärt sich bereit, für Rollstuhlfahrer kritische Stellen in der Altstadt aufzuzeigen.

 

Herr Lastovka bietet Herrn Butter an, dass dieser die geschilderte Problematik in der Altstadt im Bauausschuss aufzeigen kann, um das Thema dann mit Herrn Bogusch zu diskutieren.

 

Herr Schwarz dankt Herrn Kretzschmar für die Ausführungen und bittet, dass der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Gesellschafteraufgaben über Aktualisierungen stetig informiert wird. In diesem Zusammenhang merkt er an, dass auch das Thema öffentliches W-Lan in einer der nächsten Sitzungen besprochen werden muss.

 

Die Informationen werden zur Kenntnis genommen.