Wie ist der
derzeitige Stand der Fusionsverhandlungen des Theater Vorpommern zu einem
„Staatstheater Nordost“?
Der
Oberbürgermeister fasst zusammen, wie sich die Situation derzeit darstellt und
wie diese entstanden ist.
In den letzten 10 Jahren
hat die Hansestadt Stralsund, trotz geringer Gelder im Haushalt, Jahr für Jahr
eine große Summe Geld für das Theater generiert, insbesondere um die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlohnen zu können. Er erinnert dabei auch an
die Sanierung des Theaters, durch den erheblichen Zuschuss von Eigenmitteln.
Das Theater ist jährlich ein Kostenfaktor von ca. 4 Mio. Euro, sofern die
zusätzlichen Kosten mit inbegriffen sind.
In der Hansestadt
Stralsund ging das Unterfangen viele Jahre gut, auch deswegen, weil die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Gehalt verzichtet haben. Diesen Aspekt
gilt es nach Jahren zu überdenken und die Landesregierung regt an, die Zahl der
Beschäftigten zu reduzieren, um eine tarifliche Bezahlung zu gewährleisten.
Infolge dessen kam das Thema „Fusion“ auf. Die Hansestadt Rostock soll mit der
Landeshauptstadt Schwerin, die Hansestadt Stralsund mit den Städten Greifswald,
Neubrandenburg und Neustrelitz fusionieren.
Beim Inkrafttreten
einer derartigen Konstruktion werden über 60 Stellen eingespart, das sind ca.
2,5 Mio. € pro Jahr. Aufwendungen u.a. in Bezug auf die Fahrerei oder eines
möglichen Zentraldepots sind nicht berechnet. Der Ertrag ist, bezogen auf das
Gesamtvolumen aller Häuser in Höhe von 40 Mio. €, nicht ausreichend, um Tariflohn
zahlen zu können. Dadurch lässt sich eine Dynamisierung nicht verhindern. Dies
wiederum bedeutet, dass die Hansestadt Stralsund weiter auf fremde Mittel in
großer Summe angewiesen ist.
Aufgrund dessen und
der Tatsache, dass die Städte Neubrandenburg und Neustrelitz große Bedenken
geäußert haben, gab es im letzten Jahr einen Termin. Bei diesem wurde ein
mögliches Kooperationsmodell angesprochen. Aus der Sicht des Oberbürgermeisters
lassen sich aus diesem Modell keine Synergien herleiten.
Aktuell führt die
Hansestadt mit den Mitarbeitern Gespräche. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
verzichten auf ein Teil des Gehaltes, wobei sich die Einsparungen um den Teil,
der mit Synergien erreicht wird, abbauen.
Der
Oberbürgermeister äußert seine Bedenken. Große Einsparungen in der
erforderlichen Dimension wird es nicht geben und aus diesem Grund müssen sowohl
das Land, als auch die Städte Stralsund und Greifswald und der Landkreis in
einem definitiv höheren Maß dynamisieren als bei einer Fusion. Nichtsdestotrotz
sind beide Wege vorstellbar.
Zusammenfassend
stellt der Oberbürgermeister klar, dass definitiv und zügig gehandelt werden
muss, da ansonsten Mitte des Jahres ein großes Problem vorliegt. An den
Ausgangsthemen hat sich nichts geändert. Es müssen Gespräche mit dem Land
Mecklenburg-Vorpommern stattfinden, um Lösungen zu entwickeln, die von beiden
Seiten vertretbar sind.
Der
Oberbürgermeister ist darüber erfreut, dass am 30.01.2018 ein Theatergipfel mit
diesem Thema stattfindet.
Des Weiteren müssen
die Hansestadt Stralsund, die Stadt Greifswald und der Landkreis strategisch
überlegen, welche Position eingenommen wird, da bestehende Verträge laufen.
Größere finanzielle Probleme sind abzuwenden. Diese Position wird er den
Fraktionsgeschäftsführern bekannt geben.
Abschließend sagt
Herr Dr.-Ing. Badrow, dass die Hansestadt Stralsund mit viel Kraft und gegen
den inneren Willen u.a. die Grundsteuer B erhöht hat. Die generierten
Mehreinnahmen fallen mit den steigenden Kosten des Theaters weg. Dessen ungeachtet
ist das große, eigene Theater ein Aushängeschild, eine wichtige Position. Es
zeigt, in welchen Dimensionen die Stadt, trotz kritischer Größe, spielen kann
und darauf kann Stralsund stolz sein.