Sitzung: 10.01.2018 Ausschuss für Familie, Sicherheit und Gleichstellung (beendet)
Frau Landgraf resümiert die Aktionswoche „Stralsund grenzenlos? Menschen in Aktion“, die vom 04.09 bis 07.09.2017 durchgeführt wurde. Sie stellt den Ausschussmitgliedern die einzelnen Veranstaltungen der vier Aktionstagen vor und deren Bewertung durch das Organisationsteam. Die Leiterin der Kontakt-und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) wertet die Organisation und die Resonanz in der Öffentlichkeit als sehr positiv.
Die größte Resonanz aus der Bevölkerung erhielten die Organisatoren am ersten Tag bei der Durchführung der „Rollstuhlrallye“ in der Altstadt. An der Veranstaltung gab es über 50 aktive Teilnehmer, darunter viele Mitarbeiter aus der Verwaltung der Hansestadt Stralsund und aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen. Das Ziel der Veranstaltung, das Bewusstsein für die Situation von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren, wurde aus Sicht der Veranstalter erreicht.
Am zweiten Tag stand der Sporttag für Schulen am Berufsförderungswerk auf dem Plan, dessen Bestandteil die Erprobung von Sportarten mit Handicap war. Die Schüler haben die angebotenen Aktionen sehr offen und unbefangen aufgenommen und entsprechend mitgewirkt. Für zukünftige Projekte dieser Art wird ein komprimierter Zeitplan angestrebt.
Der dritte Tag konzentrierte sich auf die Angebote „behinderte Menschen erleben unsere Stadt“ und am Nachmittag auf das Projekt „Musik verbindet“. Aufgrund der Wettersituation blieben viele Betroffene der Stadtführungen fern und auch die kostenfreien Angebote wurden zur Überraschung von Frau Landgraf nicht in großer Anzahl angenommen. Diese Gegebenheit lässt sich aber nicht auf mangelnde Öffentlichkeitsarbeit zurückführen.
Für den letzten Tag der Aktionswoche war die Ausstellung auf dem Alten Markt vorgesehen, an der sich viele Anbieter beteiligten. Außerdem wurde ein Vortrag im Rathaus mit dem Thema „ Stigma und Barriere im Kopf – die Entwicklung der Erwachsenenpsychiatrie“ gehalten.
Abschließend bewertet Frau Landgraf, basierend auf die Resonanz der Interessierten, die Entwicklung und Darstellung der Hansestadt Stralsund in Bezug auf die Integration von Menschen mit Behinderung als positiv. Sie weist aber auch darauf hin, dass noch Verbesserungspotential vorhanden ist. Für die Zukunft haben sich die Organisatoren in Zusammenarbeit mit der Beauftragten für die Integration von Menschen mit Behinderungen vorgenommen, das Thema Stadtplan für Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Derzeit wird eine Dokumentation der Aktionswoche und Informationen zur Teilhabe von Menschen mit Handicap in der Hansestadt Stralsund erstellt. Im zweiten Halbjahr ist eine Zeitung mit Selbsthilfeangeboten für Menschen mit Behinderungen geplant.
Frau Dr. Stahlberg bedankt sich für die Ausführungen und für die Durchführung der angesprochenen Projekte.
Frau van Allwörden schildert ihre Erfahrungen von der Rollstuhlrallye und befürwortet solche Aktionen mit dem Hintergrund, das Bewusstsein der Menschen für die bestehenden Hindernisse von Betroffenen zu sensibilisieren. Sie bittet Frau Landgraf, eine Übersicht der erkannten Probleme, die durch die Aktion aufgeworfen wurden, den Fraktionen zur Verfügung zu stellen.
Frau Tiede erkundigt sich nach dem Ausgang des Vorfalls während der Rallye, als ein Mann mit einem elektrischen Rollstuhl keine Möglichkeit hatte, den Öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Frau Landgraf will dieses Problem in die Mängelliste mitaufnehmen und entsprechende Gespräche führen.
Frau Quintana Schmidt erläutert den Ausschussmitgliedern ihre Erfahrungen, die sie bei der Aktion gesammelt hat und von einem Betroffenen, der durch seinen Rollstuhl nicht an Kinoveranstaltungen aufgrund der mangelnden Erreichbarkeit des Gebäudes teilnehmen kann. Frau Landgraf nimmt auch dieses Problem mit auf.
Frau Dr. Stahlberg begrüßt die positive Resonanz der Ausschussmitglieder.