Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:


1. Was unternimmt der Oberbürgermeister, um für kommunale Flächen außerhalb  des Stadtgebietes eine ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung zu fördern?

2. Welche Gespräche wurden bisher wann mit welchen Akteuren dazu geführt und was waren die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse?

3. In welchem Zeitrahmen strebt der Oberbürgermeister Veränderungen welcher   Art an?

 

Herr Kobsch antwortet wie folgt:

Die Hansestadt Stralsund verfügt außerhalb des Stadtgebiets über erhebliche Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Dazu gehören über 5.200 ha Acker und etwa 1.700 ha Grünland, die ausschließlich an Landwirte aus der Region verpachtet wurden. Nach dem Motto: „Es kann nicht sein, dass ökologischer Ausgleich für Baumaßnahmen jedweder Art darin besteht, wertvolle Ackerböden zu renaturieren! Andersrum kann es auch nicht sein, dass Landwirtschaft zwangsläufig der Umwelt, vor allem der Ostsee schadet!“ – lud Oberbürgermeister Dr. Badrow Pächter, Biobauern, Naturschützer und Vertreter des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt für den 14. Juli 2017 zu Vorträgen und zur Diskussion ins Rathaus ein. Die Veranstaltung fand regen Zuspruch. Es meldeten sich mehrere Landwirte und Vertreter von Umweltorganisationen zu Wort und ein Referatsleiter aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt berichtete, welche Fördermöglichkeiten es für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft gibt. Abschließend forderte Oberbürgermeister Dr. Badrow die Anwesenden auf, konkrete Ideen und Vorschläge bei der Verwaltung einzureichen.

Dieser Aufforderung sind einige Landwirte, Umweltorganisationen und interessierte Bürger nachgekommen und haben ihre Gedanken dazu der Verwaltung mitgeteilt.

Die Verwaltung hat diese Ideen und Anregungen zusammengefasst und Oberbürgermeister Dr. Badrow hat sie bei einem Treffen mit dem Landwirtschaftsminister Till Backhaus am 1. September 2017 vorgetragen und diskutiert. Zu den Anwesenden bei dieser Beratung im Landwirtschaftsministerium gehörten auch der Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder sowie mehrere Landwirte. Es folgte ein reger Gedankenaustausch sowie eine Einigung zum weiteren Vorgehen. Daraus ergeben sich dann die Art der Veränderungen und der dafür zu steckende Zeitrahmen. An dem Thema wird seitens der Verwaltung kontinuierlich gearbeitet und der Bürgerschaft berichtet.

 

Herr Dr. von Bosse lobt die Arbeit der Verwaltung und fragt nach, ob bei neugeschlossenen Verträgen ökologische Kriterien miteinfließen werden.

Herr Kobsch führt aus, dass es keine Neuverträge, sondern nur kurzfristige Pachtverträge gibt, wobei verstärkt auf die Freiwilligkeit der Großgrundbesitzer bei der Schaffung von ökologischen Kriterien gesetzt wird.

 

Herr Dr. Badrow äußert sich dahingehend zu diesem Thema, dass die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft kein Ziel der Verwaltung ist. Vielmehr soll Wert auf die Erhaltung der Äcker und sinnvolle Umweltschutzmaßnahmen gelegt werden. Die Landwirtschaft soll besser genutzt werden, indem man die Zyklen der Bestellung des Ackerlandes verbessert und weniger Sulfate in die Ostsee einlässt. Der Oberbürgermister spricht die neuen technischen Möglichkeiten der Landwirtschaft an und verdeutlicht die Problematiken der vorhandenen Gesetzgebung.

 

Auf die beantragte Aussprache wird verzichtet.