Beschluss: zur Kenntnis genommen

Frau Schubert erläutert einleitend das Projekt Sternenkinder.
Sie informiert, dass das Thema Sternenkinderfeld in Stralsund zum ersten Mal im Jahre 2009 diskutiert wurde. Für nicht bestattungspflichtige Totgeburten/Fehlgeburten unter 1000g existierte zu dem Zeitpunkt in Stralsund kein besonderer Bestattungsort und das HELIOS Hanseklinikum, als zuständige Einrichtung nutzte das vorhandene Schmetterlingsfeld in Greifswald um seinen rechtlichen Pflichten nachzukommen.
Betroffene aus Stralsund wünschten sich hier vor Ort einen Platz für die sogenannten Sternenkinder. Ein solch besonderes Grabfeld als Bestattungsort für Tot- und Fehlgeburten war bei einem kostendeckend, aus Gebühren wirtschaftenden Friedhof durch den Eigenbetrieb nicht zu realisieren.
Über die Jahre konnten aber immer mehr Akteure für ein Sternenkinderfeld zusammengeführt werden und es entstand eine Projektgruppe, die sich mit ihrem Anliegen an den Oberbürgermeister wandte. Dieser regte einen Antrag bei der Sparkassenstiftung an, dem zeitnah zugestimmt wurde. Als Träger fungiert die Kirchengemeinde Sankt Marien bzw. der Gemeindekirchenrat mit Pastor Lehnert an der Spitze. Insgesamt konnte für das Projekt eine erste Spendenzusage von 15 T € generiert werden.
Als die ersten Spenden eingetroffen waren, wurde ein landschaftsarchitektonischer Wettbewerb durchgeführt und anschließend der Entwurf und die entsprechenden Firmen zur Ausführung ausgewählt. Über die Kirchengemeinde wurden die Aufträge vergeben, sodass zum heutigen Zeitpunkt bereits das zukünftige Sternenkinderfeld entstanden ist, das am 20.09.2017 enthüllt wird. Parallel zu der Errichtung des Bestattungsfeldes läuft stetig die Projektarbeit, die sich um die Nach- und Fürsorge der Betroffenen müht und Ideen erarbeitet. Dafür konnten die KISS und das HELIOS Hanseklinikum als Unterstützer gewonnen werden. Zukünftig findet die Beratung, Pflege und Fürsorge somit im Krankenhaus statt. Darüber hinaus wurde eine vertragliche Vereinbarung über die Bestattung und Nutzung der Grabstätte geschaffen.

Frau Ehlert ergänzt, dass die Frage zur Nachhaltigkeit des Projektes auch ein großes Thema war. Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure wurden die unterschiedlichsten Aspekte der Thematik umfangreich beleuchtet und durchdacht, damit ganzjährig ein Ort zum Innehalten entstehen konnte.

Frau Kindler ergänzt, dass am  2. Sonntag im Dezember die 1. Beisetzung stattfindet und damit die Arbeit an dem Projekt weiter geht, in dem der Trauerakt vorbereit und begleitet wird.
Frau Ehlert erläutert dazu, dass der 2. Sonntag im Dezember gewählt wurde, weil der Tag allgemein den Sternenkindern gewidmet ist. Dieser Tag soll eine Art Tradition werden, sodass die Eltern von Sternenkindern jedes Jahr an diesem Tag die Möglichkeit haben einer Trauerfeier beizuwohnen.

Frau Carstensen fragt nach, ob es sich bei der Beisetzung am 2. Sonntag im Dezember um eine symbolische Beisetzung handelt.
Frau Schubert erläutert, dass die Sternenkinder kremiert werden und durch eine Gemeinschaftsurnenbeisetzung bestattet werden, sodass man jetzt schon weiß, dass an dem Tag eine Bestattung stattfinden wird.

Frau Carstensen fragt, ob nur Urnen beigesetzt werden.
Frau Schubert erklärt, dass es mit Bekanntwerden der Schaffung eines Sternenkinderfeldes in Stralsund Nachfragen zu Bestattungen gab. Daher wurden seitdem die Sterbefälle gesammelt und dann im Dezember in einer Gemeinschaftsurne bestattet.
Darüber hinaus sagt sie, dass die Anlage nicht nur für Eltern gedacht ist, denen jetzt eine solche Situation widerfährt, sondern auch für diejenigen, die bisher keinen Ort hatten, zu dem sie gehen konnten. Denn erst 1998 mit der Änderung des Bestattungsgesetzes entstand die Verpflichtung zur Beisetzung auch von Sternenkindern.

Frau Carstensen fragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Thema glücklose Schwangerschaft (siehe Broschüre des Friedhofs) und den Sternenkindern gibt.
Frau Schubert informiert, dass die Broschüre „glücklose Schwangerschaft“ bisher nichts mit dem Thema Sternenkinder zu tun hatte. In der Broschüre finden sich für Betroffene nützliche Informationen und Anlaufstellen.
Sollte die Friedhofsbroschüre eine neue Auflage bekommen, würde auf das Sternenkinderfeld separat hingewiesen werden. Parallel dazu soll für die Faltblattsammlung ein eigenes Faltblatt zu dem Thema Sternenkinder entstehen.

Frau Ehlert ergänzt, dass der 20.09.2017 als Tag zur Einweihung der Stele gewählt wurde, da dies der Weltkindertag ist. Weiterhin lädt sie die Mitglieder des Ausschusses zu einer Besichtigung des Sternenkinderfeldes am Ende der Sitzung ein.