Anfrage:
- Welche Ergebnisse wurden seitens der Stadtverwaltung in
vorbereitenden Gesprächen mit
Vertretern der Gemeinde Kramerhof erzielt, in deren Rahmen die Möglichkeiten
zur Eingliederung von Teilflächen der Gemeinde Kramerhof in das
Gemeindegebiet der Hansestadt Stralsund thematisiert wurden.
- Sofern die Gespräche gescheitert sind: Welche Gründe liegen dafür vor?
- Welche Vorstellungen und Planungen hat die Stadtverwaltung für das ehemalige „Stadthallengelände für den Fall, dass es nicht gelingt, die betreffenden Teilflächen der Gemeinde Kramerhof in das Stralsunder Gemeindegebiet zu integrieren?
- Wie beurteilt die Stadtverwaltung aus heutiger Sicht ihre damalige Einschätzung, dass dieses Areal gewinnbringend vermarktet werden kann?
Es antwortet: Herr Dr.Ing. Badrow
zu 1.
Es ist richtig, dass im vergangenen Jahr auf Arbeitsebene
sondierende Gespräche mit der Gemeinde Kramerhof über eine Arrondierung des
Stadtgebietes geführt wurden. Dabei handelt es sich um Gebiete, die die
Gemeinde Kramerhof nicht zwingend benötigt, welche aber der Hansestadt
Stralsund weitere Entwicklungsmöglichkeiten bieten würden. So zum Beispiel das
Gelände neben dem Hansedom, auf dem ehemals der Bau einer Stadthalle geplant
war.
Die Gesetzgebung des Landes sieht eine Vergrößerung der
Städte nicht vor, demzufolge befürwortet die Hansestadt Stralsund das Prinzip
der Freiwilligkeit.
Ergebnisse dieser Gespräche sollten nun in Hinblick auf mögliche Vor- und
Nachteile auf beiden Seiten abgewogen werden, bevor die Aufnahme formaler
Verhandlungen durch die jeweiligen Gemeindevertretungen beschlossen werden
kann. Die Gespräche sollen nach Vorstellung der Stadtverwaltung auch in diesem
Jahr fortgesetzt werden.
zu 2.
Herr Dr. Ing. Badrow ist optimistisch, dass eine Integration
von Teilflächen möglich ist. Er verweist auf Schwierigkeiten bei Investitionen,
die nicht auf dem Gebiet der Hansestadt Stralsund gemacht wurden oder werden.
Solche Maßnahmen sind oder können aufgrund entsprechender Reaktionen der Stadt
benachteiligt sein. Stellvertretend für diese Standorte sieht der
Oberbürgermeister den Strelapark, der durch Einfluss der Hansestadt und des
Landes Mecklenburg-Vorpommern bislang keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten
besitzt.
Unabhängig von der Gemeindezugehörigkeit dieser Flächen
eignet sich der Standort für eine Ergänzung und Stärkung des Tourismus- und
Freizeitangebotes im Umfeld des Strelaparks und Hanse-Doms. Konkrete Planungen
gibt es aber bisher nicht.
zu 3.
Die Nähe des Standortes zu den touristischen Zielen in der Umgebung, die unmittelbare Anbindung an das Stadtgebiet und an Einrichtungen des Einzelhandels und der Freizeitgestaltung sind gute Voraussetzungen für eine gewinnbringende Vermarktung.
Voraussetzung dafür sind Beschlüsse der Bürgerschaft und die Freiwilligkeit beider Gebietskörperschaften.
Herr Suhr fasst die bisherige Entwicklung nochmal zusammen und erkundigt sich nach zukünftigen Zeitplänen sowie nach Erweiterungsmöglichkeiten für den Strelapark als zentralen Punkt der Gespräche mit Kramerhof.
Herr Dr. Ing. Badrow betont die Nachteile des Strelaparks, weist aber auch darauf hin, dass dies nicht das Hauptthema ist. Konstruktive Verhandlungen setzen Beschlüsse von Gemeindevertretung und der Bürgerschaft voraus.
Eine Aussprache wurde beantragt, wird aber von der Mehrheit der Mitglieder der Bürgerschaft abgelehnt.