Sitzung: 17.01.2017 Ausschuss für Familie, Sicherheit und Gleichstellung (beendet)
Durch den Ausschuss wird Frau Geisler (AWO) Rederecht eingeräumt.
Frau Ehlert übergibt das Wort an Frau Geisler.
Frau Geisler stellt sich den Mitgliedern des Ausschusses vor und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand und die vergangene und zukünftige Entwicklung der Kita „Spielkiste“.
Von der Übernahme der Kita „Spielkiste“ im Jahr 1998 bis heute besteht das Interesse der AWO an dem Erwerb der Immobilie, um eine eigenständige Sanierung vorzunehmen. Aufgrund des mangelnden Zustandes der Immobilie wurde im Jahr 2002 erfolglos nach Ersatzstandorten gesucht. Eine Sanierung an diesem Standort ist zu kostenintensiv und demzufolge unmöglich.
Die Kindertagesstätte hat sich durch die jährliche Zunahme von Kindern in ihrer Struktur sehr verändert.
Durch die Schulentwicklung in der Altstadt, insbesondere in der Gerhart Hauptmann Schule, hat die Aufnahme von Kindern im Bereich Hort seit 2006 erheblich zugenommen. Frau Geisler weist darauf hin, dass diese Entwicklung für die Kindertagesstätte sehr ungünstig war, weil die Bedarfszahlen erst immer im September veröffentlich wurden und sich die Kita nicht optimal vorbereiten konnte. Diese Entwicklung bewirkt eine Veränderung in der Betriebserlaubnis, da mehr Bedarf im Bereich Hort besteht und die Kindergartenplätze verringert wurden. Der Bereich Hort wurde zwischen der Kindertagesstätte „ Spielkiste“ (132 Kinder) und der Gerhart Hauptmann Schule (110 Kinder) aufgeteilt.
Die AWO hat lange und erfolglos nach einem geeigneten Grundstück gesucht, das den Anforderungen an eine Kindertagesstätte genügt. Im Jahr 2013 wurde eine Machbarkeitsstudie von der Hansestadt Stralsund in Auftrag gegeben. Im Ergebnis bevorzugt die AWO den ursprünglichen Standort mit einer möglichen Unterbringung von 299 Kindern. 2014 wurde eine Bauvoranfrage mit einer denkmalpflegerischen Zielstellung eingereicht, aus der ein Antrag auf Erwerb des Grundstückes resultierte. Frau Geisler weist eindringlich darauf hin, dass das Verfahren schnellstmöglich beendet wird, da die Gerhart Hauptmann Schule weiterhin eine große Anzahl von Grundschülern aufnimmt und für diese eine Hortbetreuung garantiert werden muss. Im Folgenden bemerkt sie, dass das Raumklima in der Kindertagesstätte sehr schlecht ist und ein Zustand der Immobilie vorliegt, der so nicht tragbar ist.
Frau Ehlert bedankt sich für die Ausführungen und hinterfragt eine weitere Doppelnutzung trotz einer Sanierung der Einrichtung.
Frau Geisler schließt eine mögliche Doppelnutzung mit ein bis zwei Gruppen in der Gerhart Hauptmann Schule in Zukunft nicht aus. Sie beschreibt die höhere Inanspruchnahme des Hortes in den Klassenstufen drei und vier im Vergleich zu den Vorjahren.
Frau Kindler erkundigt sich nach einer geplanten Übergangslösung während der Bauphase. Frau Geisler informiert die Mitglieder über die vorgesehene Planung und weist wiederholend auf den schlechten Zustand der Kita hin und wirbt um die Unterstützung der Hansestadt Stralsund.
Frau Dr. Stahlberg betont den dringenden Handlungsbedarf und richtet ihre Frage an Herrn Wohlgemuth dahingehend, wie man das Verfahren beschleunigen kann.
Herr Wohlgemuth berichtet über die Entwicklung der Kindertagesstätte
aus Sicht der Verwaltung. Aufgrund der weitreichenden Beteiligungen anderer
Behörden hat sich das Verfahren zeitlich sehr in die Länge gezogen. Er teilt
mit, dass die Verwaltung mit Hochdruck an dem Verfahren arbeitet und sich der
Dringlichkeit durchaus bewusst ist.
Frau Kindler und Frau Ehlert hinterfragen eine mögliche
Unterstützung des Ausschusses, um das Verfahren zu beschleunigen und bringen
die besondere Dringlichkeit zum Ausdruck.
Frau Geisler ergänzt, dass durch die Sanierung keine neuen Kitaplätze
entstehen, sondern die bereits vorhandenen aufgewertet werden.
Frau Kindler kritisiert die Bedarfsermittlung für die Kindergartenplätze und
hinterfragt die Zuständigkeit für diese.
Herr Wohlgemuth und Frau Gutsmuths verweisen auf die Zuständigkeit des Landkreises Vorpommern-Rügen im Einvernehmen mit der Wohnsitzgemeinde.
Frau Ehlert informiert, dass sie in dieser Woche an der Sitzung der AG 78 teilnimmt, das Thema dort anspricht und sich bemüht, viele Beteiligte für dieses Thema zu sensibilisieren. Außerdem schlägt sie vor, im Herbst das Thema erneut auf die Tagesordnung zu nehmen um über aktuelle Bedarfe zu diskutieren.
Die Ausschussmitglieder verständigen sich darauf, das Thema gegebenenfalls in der nächsten Bürgerschaftssitzung noch einmal anzusprechen.