Auf der Grundlage von technischen Bauzeichnungen präsentiert Herr Bogusch das von der Verwaltung erarbeitete Konzept zur Umsetzung von Maßnahmen des Radverkehrs im Sinne des Klimaschutz-Teilkonzeptes. Besprochen werden Ausarbeitungen, welche die Feldstraße, die Karl-Marx-Straße und den Knieperwall betreffen. Wesentlicher Bestandteil des vorgestellten Konzeptes sind Schutzstreifen auf der Fahrbahn, die über Auf- und Ableitungen der bestehenden Radwege einen durchgängigen Radweg bilden sollen und auch in Ergänzung zu bereits bestehenden Wegen parallel eine bessere Führung des Radverkehrs ermöglichen sollen.

 

Herr Lastovka erkundigt sich über die Anzahl von parallel geführten Radwegen.

 

Herr Bogusch gibt an, dass es sich um eine Parallelführung bis zur Werftkreuzung handele, die Bezeichnung Parallelführung jedoch irreführend sei, da aktuell schon jetzt ein Nutzungsrecht des Radweges wie auch der Straße gegeben sei. Es handele sich um ein zusätzliches Angebot, auch aufgrund des baulichen Zustandes der Radwege vor Ort.

 

Herr Suhr bemängelt die Führung der Radfahrer über eine Vielzahl an Leitsystemen, wodurch sich der Radfahrer ständig neuorientieren müsse. Daher befürwortet Herr Suhr ein einheitlich zu gestaltendes System ohne eine Vielzahl an unterschiedlichen Leitsystemen, die miteinander verknüpft werden.

 

Herr Bogusch räumt ein, dass die Situation zu Unsicherheit führen kann. Das Problem sei jedoch die baulich intensive Umstrukturierung für ein einheitliches System. Herr Bogusch betont die Einfachheit der vorgestellten Maßnahme sowie die Durchgängigkeit des Weges für die Radfahrer trotz unterschiedlicher Systeme.

 

Herr van Slooten hält fest, dass das vorgeschlagene Konzept zur Verbesserung des Zustandes beitragen soll und der Vorschlag von Herrn Suhr den kompletten Neubau der Straße zur Folge hätte. Herr van Slooten versteht das Konzept als kurzfristige Abhilfe und hält es grundsätzlich für eine gute Idee, auch wenn die Parksituation problematisch sei. Herr van Slooten erkundigt sich zusätzlich nach der Möglichkeit einer farblichen Markierung oder abgrenzenden Erhebungen zwischen Straße und Schutzstreifen.

 

Eine farbliche Markierung oder auch eine abgrenzende Erhebung ist nach Aussage von Herrn Bogusch für Schutzstreifen unzulässig, es sollen jedoch Fahrradpiktogramme in regelmäßigen Abständen aufgetragen werden.

 

Herr Haack gibt zu bedenken, dass das vorgestellte Konzept keiner einheitlichen Linie entspricht, die aktuelle Regelung sei jedoch einheitlich – Nutzung des Bürgersteiges. Das wechselhafte Fahren auf Bürgersteigen mit angeschlossenem Radweg und auf entsprechenden Schutzstreifen schaffe Uneinheitlichkeit und Unsicherheit. Herr Haack verdeutlicht das Problem am Beispiel Carl-Heydemann-Ring auf Grund des fehlenden Platzes und erkundigt sich danach, wann die Karl-Marx-Straße in diesem Sinne saniert werden soll.

 

Herr Bogusch gibt zu verstehen, dass auch er an dieser Stelle die Frage nach einer Sanierung der Karl-Marx-Straße nicht beantworten kann. Kurz- bis mittelfristig könne von keiner Sanierung ausgegangen werden, zumal die REWA in den vergangenen Jahren bereits intensive Kanalsanierungen vorgenommen habe.

 

Herr Meißner hält es in vielen Bereichen der Karl-Marx-Straße für gewagt von Radwegen zu sprechen, da wenig Platz vorhanden sei. Aus diesem Grund befürwortet Herr Meißner auch das Radfahren auf der Straße, spricht sich jedoch gleichermaßen für ein möglichst einheitliches Konzept aus. Gleichermaßen mahnt Herr Meißner mit Blick auf die Fahrradnutzung die unverständlichen Nutzungsvorschriften der Einbahnstraßen in der Altstadt an.

 

Für die angedachten Schutzstreifen auf der Fahrbahn wird diskutiert, ob eine Führung bis zum Kreisverkehr oder auch im Kreisverkehr für die Wegeführung in der Feldstraße im Sinne eines einheitlichen Leitsystems sinnvoll sei. Es wird von Herrn Bogusch festgehalten, dass eine Radführung bis an den Kreisverkehr im Sinne einer einheitlichen und durchgängigen Regelung sinnvoll wäre.

 

Herr Meißner regt eine Verbesserung bezüglich des Anschlusses zu den Tribseer Wiesen an.

 

Herr Bogusch kommt auf die Situation in der Wasserstraße zu sprechen und begründet die Aufhebung der Freigabe für Radfahrer mit dem verkehrstechnischen Konfliktpotential auf Grund der Enge innerhalb dieses Fahrbereiches. Selbes gelte für die Langen- und die Frankenstraße.

 

Herr Mühle regt an, dass der Zustand der Straße beachtet werden muss, wenn man den Radfahrer über einen Schutzstreifen fahren lässt. Insbesondere eine Wasserstauung auf der Straße könne zu entsprechenden Problemen in der Fahrradnutzung führen.

 

Herr Bogusch kommt auf die Schutzstreifen im Bereich des Knieperwall zu sprechen und berichtet über das neue Vorhaben, auf Grund der Enge des Radweges am Knieperwall, auf der Seite der Stadtmauer einen einseitigen Schutzstreifen anzubieten.

 

Herr Suhr gibt zu bedenken, dass ein einseitig geführter Schutzstreifen zu Verwirrung bei den Radfahrern führen könnte.

 

Herr van Slooten hält den einseitigen Schutzstreifen für geboten, da der Fußgänger-/Radweg entlang der Stadtmauer viele uneinsichtige Stellen birgt.

 

Herr Bogusch betont zusammenfassend, dass es darum gehe, mit vergleichsweise geringem Aufwand die jetzige Situation für den Radverkehr bestmöglich zu verbessern.

 

17:50 Uhr Herr Gottschling verlässt die Sitzung.

 

Herr Lastovka erkennt das große Interesse an der Diskussion und verweist auf die  außerordentliche Sondersitzung, in der es erneut und ausführlicher die Möglichkeit zur Diskussion geben soll. Die von der Verwaltung erarbeiteten Maßnahmen sollen zudem nochmals in den Fraktionen erörtert werden.