Sitzung: 03.11.2016 Bürgerschaft
Herr Dr. Badrow teilt mit, dass Frau Lieckfeld zur Neuausrichtung der Stadtbibliothek informieren wird.
Frau Lieckfeldt stellt die Neuausrichtung der Stadtbibliothek Stralsund anhand einer
Präsentation vor.
Sie erinnert daran, dass es in den
vergangenen Monaten eine sehr kontroverse Diskussion zur geplanten
Entgeltordnung der Stadtbibliothek Stralsund gab.
Ausgehend davon erhielt die Stadtbibliothek
die Aufgabe der Entwicklung einer möglichen Neuausrichtung. Es wurden
Überlegungen angestellt, wie eine entgeltfreie Nutzung möglich gemacht werden
kann.
Das Ergebnis wird nun beginnend mit dem
IST-Stand vorgestellt:
In der Badenstraße 13 befindet sich die
Hauptbibliothek mit ihrem Angebot. Dabei versteht sich die Stadtbibliothek
nicht nur als Ort, an dem Bücher ausgeliehen werden können, sondern ebenso als
Ort der Begegnung, der Bildung und als Anbieter für selbstbestimmtes, digitales
Lernen.
Die Nutzer finden hier
Internetarbeitsplätze, freies WLAN, E-Books und E-Reader in der Ausleihe,
Workshops, Veranstaltungen und Ausstellungen.
Die Wasserstraße 68 beherbergt zurzeit die
Kinderbibliothek mit einem breiten
kindgerechten Medienangebot bereits für die
Allerkleinsten. Es finden regelmäßig
Veranstaltungen wie z. B. Autorenlesungen,
Workshops, Sommerleseprogramme (wie die Anfang Oktober zu Ende gegangene
FerienLeseLust) und zahlreiche Lesenächte statt.
Die für die Neuausrichtung zugrunde gelegten
Prämissen waren die Prüfung der
gemeinsamen Unterbringung von Kinder- und
Stadtbibliothek in der Badenstraße 13, die sich daraus ermöglichenden
Erweiterungen der Öffnungszeiten, die Optimierung des Einsatzes des vorhandenen
Personals sowie Perspektiven für die Entgeltordnung der Stadtbibliothek.
Besondere Priorität bei der Prüfung einer
gemeinsamen Unterbringung lag vordergründig in der Erweiterung der
Nutzungsfläche für die Kinderbibliothek, die Verfügbarkeit eines separaten
Veranstaltungsraumes im Haus, die Steigerung der Aufenthaltsqualität im
gesamten Gebäude und die bedarfsorientierte Ausrichtung des gesamten
Medienbestandes.
Die Bibliothek soll als moderner Freizeit-,
Lese-, Wissens- und Erlebnisort Kinder und
Jugendliche gewinnen und ihnen gerecht
werden. Weiterhin sollen die Nutzung von
Synergien sowie die Barrierefreiheit im
Vordergrund stehen.
Anhand der Präsentation wird der erste
Planungsentwurf, in dem alle vorher benannten
Prämissen entsprechend berücksichtigt
wurden, dargestellt.
Im Untergeschoss steht der Keller nach wie
vor als Raum für Veranstaltungen und Ausstellungen zur Verfügung.
Das Erdgeschoss würde zukünftig den
Eingangsbereich wie gewohnt mit dem Verbuchungsbereich, dem Lesecafé, dem
DVD-Bereich und der Musikrubrik beherbergen.
Im ersten Obergeschoss würden sich die
Belletristik, die Jugendliteratur und die Hörbüchern wiederfinden.
Im zweiten Obergeschoss würden zukünftig die
Internetarbeitsplätze, die
Sachmedien, der Territorialbestand sowie
umfangreiche Arbeitsplätze für das
selbständige Arbeiten bereitgestellt.
Im dritten Obergeschoss, dem Dachgeschoss
des Gebäudes, würde die Kinderbibliothek mit ca. 170 m² ihr eigenes Reich
bekommen. Zur Veranschaulichung zeigt Frau Lieckfeldt zwei
Innenraumperspektiven.
Bei Umsetzung des Planungsentwurfes hat dies
breit gefächerte Auswirkungen auf die
Stadt- und Kinderbibliothek. Dazu gehört die
immense Erweiterung des Platzangebotes für die Kinderbibliothek um ca. 40 m².
Diese bleibt für die Kinder als eigener Ort erkennbar und erlebbar.
Die gemeinsame Unterbringung in einem Haus
gestaltet die Nutzung für Eltern und Kinder familienfreundlicher. Es gibt für
alle eine gemeinsame Adresse mit einheitlichen
Öffnungszeiten für alle Bibliotheksbereiche.
Die Kinderbibliothek würde eine Erweiterung
der Öffnungszeiten um 44 % erfahren. Durch das Gemeinsame entsteht im Haus ein
generationsübergreifendes Miteinander und eine langfristige Bindung an die
Einrichtung/ an den Ort „Bibliothek“.
Ein weiteres Plus des Gebäudes in der
Badenstraße 13 ist die vorhandene komplette
Barrierefreiheit.
Durch die Nutzung eines gemeinsamen
Standortes lassen sich die personellen Ressourcen optimieren und verbesserte
Möglichkeiten in Vertretungssituationen schaffen.
Weitere Auswirkungen werden eine
zeitgerechte Reduktion des Medienbestandes am Bedarf der Nutzer sein, sowie die
fehlenden Parkmöglichkeiten direkt vor dem Gebäude. Zum einen bietet sich das
Parkhaus in der Heilgeiststraße an und an weiteren Möglichkeiten wird
gearbeitet.
Im Umkehrschluss ermöglicht die gemeinsame
Nutzung eines Hauses eine Vermietung des Gebäudes in der Wasserstraße 68 und
somit lassen sich Einnahmen generieren. Durch die gemeinsame Nutzung eines
Gebäudes werden Einsparungen geschaffen, die die Perspektive auf eine
entgeltfreie Nutzung eröffnen.
Diese Entgeltfreiheit ermöglicht die
gleichberechtigte Teilhabe aller am Zugang zu Wissen, Information und Bildung.
Eine Hemmschwelle gegen die Nutzung der
Bibliothek entfällt durch ein fehlendes Entgelt.
Der Ausleihvorgang verkürzt sich. Es gibt
keine Einschränkungen mehr für die Nutzer des Selbstverbuchers hinsichtlich der
Nutzungsentgelte und eine wesentliche Verringerung des Verwaltungsaufwandes.
Frau Lieckfeldt teilt abschließend mit, dass die Verwaltung eine Vorlage erarbeitet, welche in den Ausschüssen zur Beratung eingebracht werden soll. Sie bittet dort um rege Diskussionen und dankt für die Aufmerksamkeit.