Herr Dr. Badrow teilt mit, dass Frau Lieckfeld zur Neuausrichtung der Stadtbibliothek informieren wird.

 

Frau Lieckfeldt stellt die Neuausrichtung der Stadtbibliothek Stralsund anhand einer Präsentation vor.

 

Sie erinnert daran, dass es in den vergangenen Monaten eine sehr kontroverse Diskussion zur geplanten Entgeltordnung der Stadtbibliothek Stralsund gab.

 

Ausgehend davon erhielt die Stadtbibliothek die Aufgabe der Entwicklung einer möglichen Neuausrichtung. Es wurden Überlegungen angestellt, wie eine entgeltfreie Nutzung möglich gemacht werden kann.

 

Das Ergebnis wird nun beginnend mit dem IST-Stand vorgestellt:

In der Badenstraße 13 befindet sich die Hauptbibliothek mit ihrem Angebot. Dabei versteht sich die Stadtbibliothek nicht nur als Ort, an dem Bücher ausgeliehen werden können, sondern ebenso als Ort der Begegnung, der Bildung und als Anbieter für selbstbestimmtes, digitales Lernen.

Die Nutzer finden hier Internetarbeitsplätze, freies WLAN, E-Books und E-Reader in der Ausleihe, Workshops, Veranstaltungen und Ausstellungen.

 

Die Wasserstraße 68 beherbergt zurzeit die Kinderbibliothek mit einem breiten

kindgerechten Medienangebot bereits für die Allerkleinsten. Es finden regelmäßig

Veranstaltungen wie z. B. Autorenlesungen, Workshops, Sommerleseprogramme (wie die Anfang Oktober zu Ende gegangene FerienLeseLust) und zahlreiche Lesenächte statt.

 

Die für die Neuausrichtung zugrunde gelegten Prämissen waren die Prüfung der

gemeinsamen Unterbringung von Kinder- und Stadtbibliothek in der Badenstraße 13, die sich daraus ermöglichenden Erweiterungen der Öffnungszeiten, die Optimierung des Einsatzes des vorhandenen Personals sowie Perspektiven für die Entgeltordnung der Stadtbibliothek.

Besondere Priorität bei der Prüfung einer gemeinsamen Unterbringung lag vordergründig in der Erweiterung der Nutzungsfläche für die Kinderbibliothek, die Verfügbarkeit eines separaten Veranstaltungsraumes im Haus, die Steigerung der Aufenthaltsqualität im gesamten Gebäude und die bedarfsorientierte Ausrichtung des gesamten Medienbestandes.

 

Die Bibliothek soll als moderner Freizeit-, Lese-, Wissens- und Erlebnisort Kinder und

Jugendliche gewinnen und ihnen gerecht werden. Weiterhin sollen die Nutzung von

Synergien sowie die Barrierefreiheit im Vordergrund stehen.

 

Anhand der Präsentation wird der erste Planungsentwurf, in dem alle vorher benannten

Prämissen entsprechend berücksichtigt wurden, dargestellt.

 

Im Untergeschoss steht der Keller nach wie vor als Raum für Veranstaltungen und Ausstellungen zur Verfügung.

 

Das Erdgeschoss würde zukünftig den Eingangsbereich wie gewohnt mit dem Verbuchungsbereich, dem Lesecafé, dem DVD-Bereich und der Musikrubrik beherbergen.

 

Im ersten Obergeschoss würden sich die Belletristik, die Jugendliteratur und die Hörbüchern wiederfinden.

 

Im zweiten Obergeschoss würden zukünftig die Internetarbeitsplätze, die

Sachmedien, der Territorialbestand sowie umfangreiche Arbeitsplätze für das

selbständige Arbeiten bereitgestellt.

 

Im dritten Obergeschoss, dem Dachgeschoss des Gebäudes, würde die Kinderbibliothek mit ca. 170 m² ihr eigenes Reich bekommen. Zur Veranschaulichung zeigt Frau Lieckfeldt zwei Innenraumperspektiven.

 

Bei Umsetzung des Planungsentwurfes hat dies breit gefächerte Auswirkungen auf die

Stadt- und Kinderbibliothek. Dazu gehört die immense Erweiterung des Platzangebotes für die Kinderbibliothek um ca. 40 m². Diese bleibt für die Kinder als eigener Ort erkennbar und erlebbar.

 

Die gemeinsame Unterbringung in einem Haus gestaltet die Nutzung für Eltern und Kinder familienfreundlicher. Es gibt für alle eine gemeinsame Adresse mit einheitlichen

Öffnungszeiten für alle Bibliotheksbereiche.

 

Die Kinderbibliothek würde eine Erweiterung der Öffnungszeiten um 44 % erfahren. Durch das Gemeinsame entsteht im Haus ein generationsübergreifendes Miteinander und eine langfristige Bindung an die Einrichtung/ an den Ort „Bibliothek“.

 

Ein weiteres Plus des Gebäudes in der Badenstraße 13 ist die vorhandene komplette

Barrierefreiheit.

Durch die Nutzung eines gemeinsamen Standortes lassen sich die personellen Ressourcen optimieren und verbesserte Möglichkeiten in Vertretungssituationen schaffen.

Weitere Auswirkungen werden eine zeitgerechte Reduktion des Medienbestandes am Bedarf der Nutzer sein, sowie die fehlenden Parkmöglichkeiten direkt vor dem Gebäude. Zum einen bietet sich das Parkhaus in der Heilgeiststraße an und an weiteren Möglichkeiten wird gearbeitet.

 

Im Umkehrschluss ermöglicht die gemeinsame Nutzung eines Hauses eine Vermietung des Gebäudes in der Wasserstraße 68 und somit lassen sich Einnahmen generieren. Durch die gemeinsame Nutzung eines Gebäudes werden Einsparungen geschaffen, die die Perspektive auf eine entgeltfreie Nutzung eröffnen.

 

Diese Entgeltfreiheit ermöglicht die gleichberechtigte Teilhabe aller am Zugang zu Wissen, Information und Bildung.

Eine Hemmschwelle gegen die Nutzung der Bibliothek entfällt durch ein fehlendes Entgelt.

Der Ausleihvorgang verkürzt sich. Es gibt keine Einschränkungen mehr für die Nutzer des Selbstverbuchers hinsichtlich der Nutzungsentgelte und eine wesentliche Verringerung des Verwaltungsaufwandes.

 

Frau Lieckfeldt teilt abschließend mit, dass die Verwaltung eine Vorlage erarbeitet, welche in den Ausschüssen zur Beratung eingebracht werden soll. Sie bittet dort um rege Diskussionen und dankt für die Aufmerksamkeit.