Beschluss: einstimmig abgelehnt

Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dafür Sorge zu tragen, dass den Stralsunder Fußballvereinen ermöglicht wird die Saisonvorbereitung in den Stralsunder Sportstätten durchzuführen. Ein besonderes Augenmerk ist auf die leistungsbezogene Jugendarbeit zu legen.


Herr Philippen begründet den Antrag ausführlich.

 

Herr Ramlow führt aus, dass seitens der Verwaltung bereits nach Möglichkeiten von Ersatzspielstätten gesucht wurde. So wurde in der jüngsten Vergangenheit mit dem Landkreis zusammengearbeitet und es konnten kurzfristig Sportplätze des Landkreises mitgenutzt werden. Das war eine Lösung im Interesse der Sportler in der Stadt.

Die CDU/FDP-Fraktion versteht den Antrag als Signal der Vereine an die Verwaltung, dass sich die Verwaltung für die Vereine einsetzt. Dies wird durch die Verwaltung umgesetzt. Der Verwaltung gelingt es, akzeptable Trainingsbedingungen zu schaffen und dies trotz Sanierungsmaßnahmen und beschränkter finanzieller Mittel.

Die Ausschüsse werden demnächst über die Sportstättenentwicklungsplanung beraten, da die Verwaltung diese entsprechend vorlegte. So wird dies bereits am 11.10.2016 im Ausschuss für Bildung, Hochschule, Kultur und Sport erfolgen. Da zunächst dort eine Beratung erfolgen sollte, wird die CDU/FDP-Fraktion den vorliegenden Antrag ablehnen.

 

Herr Suhr erfragt, ob die Verwaltung Änderungsmöglichkeiten zur bisher gängigen Praxis sieht,

 

Herr Tuttlies informiert wie folgt:

 

Für die jedes Jahr notwendige Rasenrenovation benötigt man eine 6-wöchige Ruhezeit. Es erfolgt eine Rasenperforation, eine Nachsaat und eine Stickstoffdüngung. Eine weitere Voraussetzung ist eine regelmäßige Wasserzufuhr bei entsprechenden Temperaturen. Ohne diese von Fachgremien vorgegebene Belastungspause, ist ein Einsatz von finanziellen Mitteln zur Pflege der Rasenflächen nicht zu verantworten. Die hervorragende Qualität der städtischen Rasenplätze im Sommer ist sehr anerkannt. In anderen Städten gibt es durchaus eine noch längere Sommer- und Winterpause durch das Bestehen mehrerer Kunstrasenplätze.

 

Die Düngung der Sportrasenplätze erfolgt in den Monaten Mai, August und Oktober. Für die Pflege und Vorbereitung der Sportrasenflächen (ca. 60.000 m²) stehen jedes Jahr 20.000 € Haushaltsmittel zur Verfügung. Diese werden investiert in Dünger, Sportplatzkreide, Kies, Rasenbewässerung und Rasensaatgut.

Durch den Einsatz des Rasenperforators gelingt es jedes Jahr, bei einer dringend notwendigen Sperrzeit von 6 - 7 Wochen, die durch intensiver, zu starker Nutzung beschädigten Sportrasenflächen, wieder zu regenerieren. Die Mitarbeiter haben sich seit 20 Jahren einen fachlich anerkannten guten  Ruf in Mecklenburg/Vorpommern erarbeitet. Bestätigt wird dies durch viele Fußballvereine auf Landesebene und bei Höhepunkten wie Spiele gegen Schalke oder  FC Hansa.

 

Im Jahr 2015 wurden völlig kahl gespielte 300 m² Rasenfläche mit Rollrasen ausgewechselt, damit die Kinder nach der Sommerpause wieder ihre Wettkampffläche nutzen können. Dies ist äußerst kostenintensiv und es stehen in diesem Fall 11.500 € zu Buche.

 

Erhalten die Rasenflächen keine sechswöchige Ruhezeit, werden sie unwiederbringlich zerstört. Der Wunsch, die Saisonvorbereitung für Stralsunder Fußballvereine zu organisieren, ist umsetzbar. Dem steht aber auch der Wunsch zahlreicher Fußballvereine entgegen, bis zum Schuljahresende auf dem Rasen zu trainieren.

Bei 6 Wochen Sommerferien gibt es demzufolge einen Interessenkonflikt. Bereits seit mehreren Jahren stimmt der verantwortliche Mitarbeiter die Sperrzeiten der Rasenflächen mit den Fußballvereinen ab. Die Vereine wurden in diesem Jahr bereits nach den Sommerferien aufgefordert, Vorschläge für das Jahr 2017 zu unterbreiten.

Eine Rückmeldung erfolgte bisher, trotz Terminstellung Ende September, nur durch zwei Vereine.

 

Herr Philippen merkt an, dass der Landkreis keine Spielstätten hat. Der Verein hat sich selbst um Ersatz bemüht, ist nach Velgast gegangen, um die Vorbereitungen abzusichern. Aber auch der Rasen dort benötigt 6 Wochen Pause. 

Herr Philippen begrüßt eine nochmalige Beratung mit der Verwaltung, um künftig zeitgleiche Sperrungen zu vermeiden.

 

Herr van Slooten spricht sich gegen eine heutige Beschlussfassung des Antrages aus.

 

Herrn Suhr erscheint die Antwort der Verwaltung ausreichend und benötigt keine weitere Ausschussberatung für eine klare Positionierung.

 

Herr Dr. Badrow macht darauf aufmerksam, dass die Situation um die Sportplätze sich mit dem Neubau eines Stadions in der Tribseer Vorstadt noch einmal verschlechtern wird, da dieser Platz für die Zeit der Bauphase nicht zur Verfügung steht.

 

Herr Hofmann beantragt, die Beratung des Antrages in den Ausschuss für Bildung, Hochschule, Kultur und Sport zu verweisen.

Herr Paul lässt über diesen Antrag wie folgt abstimmen:

 

Abstimmung: Mehrheitlich abgelehnt

 

Abschließend stellt der Präsident den vorliegenden Antrag wie folgt zur Abstimmung:

 

 


Mehrheitlich abgelehnt.