Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:

 

  1. Wie ist der aktuelle Baufortschritt der Bauarbeiten in der Heilgeiststraße und am Knieperwall?
  2. Befinden sich die Bauarbeiten im Zeitplan?

 

Herr Bogusch beantwortet die Anfrage wie folgt:

 

Die Baumaßnahmen am Knieperwall bestehen aus drei verschiedenen, gleichzeitig laufenden Baumaßnahmen: der Erneuerung der Fahrbahn, die Maßnahme Knieperwall Uferstreifen 2. BA einschließlich der Erneuerung der Gehwege auf der Teichseite und die Erneuerung der Ententeichbrücke.

 

Bei der Erneuerung der Fahrbahn sind die Kanalbauarbeiten abgeschlossen, im Straßenbau sind noch die letzten Randeinfassungen und die Fußgängerquerung an der Küterbastion herzustellen, bevor der Einbau der letzten Tragschicht und des Asphaltes erfolgen kann. Die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe der Fahrbahn ist zum Ende der 41. KW 2016 vorgesehen. Damit liegt diese Baustelle voll im Zeitplan.

 

Die Baumaßnahmen Ententeichbrücke und Knieperwall Uferstreifen 2. BA liegen ebenfalls im vorgesehenen Bauablauf. Die Anlieferung und Montage der Brücke ist für Anfang Oktober vorgesehen, mit ihrer Fertigstellung ist Ende Oktober zu rechnen. Die Sanierung des Uferstreifens in diesem Abschnitt des Knieperwalls wird zum Jahresende abgeschlossen.

 

In der Heilgeiststraße wurde bisher überwiegend im Kanal- und Tiefbau gearbeitet. Die Stadtwerke Stralsund erneuern im Abschnitt zwischen Jacobichorstraße und Filterstraße die Anlagen für die Gas-, Elektro- und Trinkwasserversorgung sowie die Regen- und Schmutzwasserentsorgung. Das stellt sich vor Ort als sehr anspruchsvolles Vorhaben dar. Der unterirdische Bauraum ist beidseitig durch historische Vorkeller in den Gehwegen eingeengt. Einige Leitungstrassen können deshalb nicht in den Gehwegen untergebracht werden, sondern werden in der Fahrbahn verlegt.  Aufgrund der vorgesehenen Durchmesser, Verlegetiefen sowie den einzuhaltenden Arbeitsraumbreiten ergeben sich daraus enge Kanal- und Leitungstrassen, die wenig Ausweichmöglichkeiten bei Hindernissen im Untergrund zulassen. Die Bauleistung erfolgt unter der Maßgabe die alten Kanäle und Leitungen soweit aufrechtzuerhalten, dass die Ver- und Entsorgung der Anlieger in der Bauphase gewährleistet wird. Weiterhin werden die Tiefbauleistungen durch die Landesarchäologie begleitet. Nicht zuletzt  muss auch die Zugänglichkeit der Anliegergrundstücke durchgängig erhalten bleiben und der ehrgeizige von den Bauherren vorgegebene Bauzeitraum eingehalten werden.

 

Dieser schwierigen und komplexen Bauaufgabe stellte sich die Tief- und Verkehrsbau GmbH aus Langendorf. Der langjährig vor Ort tätige und in vielen Bauvorhaben bewährte Baubetrieb erhielt  von der Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund, der REWA und den Stadtwerken Stralsund gemeinsam den Zuschlag. Er legte mit Beginn der Arbeiten einen koordinierten Bauablaufplan vor, der die vorgegebenen Randbedingungen einhielt. In der Umsetzung wurde deutlich, dass die Umsetzung nicht 1:1 gelingen wird. Z. B. wurden abschnittweise die vorhandenen Leitungsbestände nicht in der erwarteten Lage angetroffen oder unbekannter Leitungsbestand  freigelegt.  Solche unvorhersehbaren Störungen im Bauablauf erfordern regelmäßig zusätzliche Suchschachtungen und Sicherungs- bzw. Rückbauaufwand, Parallel dazu sind nach Möglichkeit die Eigentümer solcher Leitungen zu ermitteln und kurzfristig entsprechende technische Lösungen zu suchen und abzustimmen, damit die Arbeiten nicht zum Stillstand kommen. Weitere Störungen entstanden auf Grund einer permanenten archä-ologischen Befundlage. Für die Tätigkeit der Grabungsleiterin  für Bergungs- und Dokumentationsarbeiten musste bereits eine Vereinbarungsveränderung abgeschlossen werden. Durch mehrfache Überarbeitung wurde  in der Bauphase versucht, die geplanten Bauabläufe so anzupassen, dass die o.g. Vorgaben trotzdem gehalten werden. Letztlich muss aber eingeschätzt werden, dass die Vielzahl von Hindernissen in nahezu allen Leitungstrassen in der Heilgeiststraße zu Verzögerungen in der Bauzeit geführt haben. Weitere Verzögerungen sind durch erforderliche Sicherungsarbeiten eines an das Baufeld grenzenden Gebäudes und die Einbindung der Trafostation in der Heilgeiststraße entstanden.

 

Derzeit ist der Kanal- und Leitungsbau im Bereich von Jacobichorstraße bis Jacobiturmstraße beendet. Dort wird nun mit den Sicherungsarbeiten an den vorhandenen Vorkellern und dem Straßenbau begonnen. Im weiterführenden Abschnitt bis Filterstraße ist die Trinkwasserverlegung abgeschlossen, die Fertigstellung der Hauptkanäle steht kurz bevor. Danach sind die letzten Leitungsabschnitte der Gas- und Elektroversorgung beidseitig zu verlegen, bevor sich der Straßenbau auch in diesem Abschnitt anschließen kann. Der Einbau der Asphaltdecke ist für Ende November vorgesehen, im Anschluss werden die Pflasterarbeiten im Gehweg vollendet. Damit wird die Baumaßnahme im Dezember 2016 abgeschlossen. Die am Bau Beteiligten - Stadtwerke, SES, Baubetrieb, Planungsbüro und Stadtverwaltung- suchen derzeit das Gespräch mit den betroffenen Anliegern und Einzelhändlern um über die Umstände zu informieren und um gemeinsam pragmatische Lösungen bis dahin zu finden.

 

Herr Ihlo dankt für die Beantwortung und zieht den Antrag zur Führung einer Aussprache zurück.