Sitzung: 28.09.2016 Ausschuss für Bildung, Hochschule, Kultur und Sport (beendet)
Herr Hofmann informiert über den bisherigen Beratungsverlauf zu diesem Thema. Es wurde eine Unterarbeitsgruppe gebildet, die in verschiedenen Sitzungen versucht hat, die grundle-genden Punkte für eine Ehrenamtscard festzulegen, die aus Sicht der Mitglieder wichtig er-scheinen.
Danach wurde dann diese Sitzung geplant, zu der alle eingeladen werden sollten, die ggf. mit unterstützen können.
Herr Babin und Herr Höft vom Hansedom stellen sich vor. Für Herrn Babin wäre eine Anzahl von Karten in den nächsten Jahren interessant.
Dazu erläutert Herr Hofmann, dass im ersten Jahr mit 50 Karten zu rechnen sein wird. Ins-gesamt wird man auf 350 bis 400 Karten kommen, die gleichzeitig eine Gültigkeit haben.
Herr Babin schlägt im Namen des Hansedoms vor, die sogenannte „Hansedomkarte“ (mit 20% auf alle Tarife) mit Vorlage der Ehrenamtscard auszugeben. Im Normalfall muss der Gast für den Erhalt der Karte 4 Besuche im Hansdom nachweisen, um für den Erwerb be-rechtigt zu sein.
Weiter teilt Herr Babin auf Nachfrage von Herrn Hofmann mit, dass der Hansedom nur Ver-mieter der Vogelsanghalle ist und daher keinen Zugriff auf Kartenkontingente für Veranstal-tungen habe.
Herrn Angelmann vom THW Stralsund erfragt was man unter dem Begriff „Ehrenamt“ ver-stehen darf. Anschließend benennt er einige Ehrenamtsbereiche und moniert, dass bisher keine Schätzung von Ehrenamtlern in Stralsund vorliegt. Weiter macht er deutlich, dass Eh-renamtler mit familiärer Belastung mehr berücksichtigt werden sollten. Er befürwortet eine Familienanerkennung. Aus seiner Sicht ist die Idee des kostenlosen Parkens zu simpel.
Herr Hofmann bedankt sich für das Statement und definiert den Begriff „Ehrenamt“.
Frau Hermann ergänzt, dass das Thema Parken ausdrücklich als Wunsch von den Ehren-amtlern aufgeführt wurde.
Herr Bogusch betont, dass es nicht möglich ist, im öffentlichen Verkehrsraum die Idee des kostenfreien Parkens zu verwirklichen. Laut StVO ist es nur möglich, auf privaten Flächen diese Ehrenamtscard anzuwenden. Rechtlich gesehen ist dies nicht realisierbar.
Herr Hofmann hinterfragt mögliche Vergünstigungen in der Musikschule und dem Stralsunder Zoo.
Herr Dr. Langner, Leiter des Stralsunder Zoo, informiert, dass auch der Zoo durch ehrenamt-lich Tätige profitiert. Im Zoo arbeiten 5 ehrenamtliche Mitarbeiter, für die er sich eine solche Karte wünschen würde.
Eine Ermäßigung wäre ggf. in Form eines Gruppenrabatts möglich. Die Entgeltordnung müsste bei weiterem Entgegenkommen überarbeitet werden.
Herr Dr. Langner macht darauf aufmerksam, dass eine Rentnerermäßigung bereits vorhan-den sei. Er erfragt dabei, wie viel Rentner im Ehrenamtsbereich tätig sind.
Nach kurzer Diskussion mit Herrn Hofmann ist Herr Dr. Langner der Meinung, Rentner und Ehrenamtler nicht den gleichen Rabatt zu gewähren.
Frau Dibbern hinterfragt, ob Ehrenamtler mit Familien ebenso rabattfähig sein könnten.
Herr Dr. Langner kann sich dies vorstellen, jedoch müsste eine genaue Definition von „Fami-lie“ festgelegt werden, um den Kassenbetrieb sicherstellen zu können.
Herr Spitz, Leiter der Musikschule, befürwortet die Ehrenamtscard. Da die Musikschule an eine Gebührensatzung gebunden ist, kann er sich eine Rabattierung nur im Bereich der Konzertkarten vorstellen. Alternativ müsste die Gebührensatzung angepasst werden.
Herr Hofmann hinterfragt die Realisierung der ermäßigten Konzertkarten. Dazu teilt Herr Spitz mit, dass die Konzertkarten häufig in kurzer Zeit ausverkauft sind.
Frau Schüler schlägt vor, über eine Sonderveranstaltung für Ehrenamtler nachzudenken.
Frau Lieckfeldt, Leiterin der Stadtbibliothek, informiert, dass Inhaber einer Ehrenamtscard Vergünstigungen für Veranstaltungen erhalten könnten.
Außerdem teilt sie mit, dass sich die neue Entgeldordnung in der Bearbeitung befindet, sie aber mögliche Ideen einfließen lassen könnte.
Auf Nachfrage von Frau Dibbern berichtet Frau Lieckfeldt, dass gegebenfalls auch Freikarten eingesetzt werden könnten.
Herr Höft, vom Hotel des Hansedoms, befürchtet, dass entsprechend der bisher geführten Diskussion keine betriebswirtschaftliche Tätigkeit eines Unternehmens mehr gegeben ist.
Er sieht darin eine Übervorteilung bzw. Benachteiligung Einzelner. Er hinterfragt, wie festge-legt werden soll, wer eine Ehrenamtscard verdient hat und wer nicht.
Er ist selbst Ehrenamtler und versteht die Idee, aber aus Sicht eines wirtschaftlichen Unter-nehmens sieht er große Probleme bei der Unterstützung.
Herr Hofmann kann die Überlegungen verstehen und stellt klar, dass daher die Zahl der Kar-ten begrenzt werden sollen. Derzeit ist noch alles sehr vage, aber aus diesem Grund sollen weitere Überlegungen angestellt werden, um an ein gutes Ziel zu kommen.
Herr Babin kann sich eine Limitierung der Karten vorstellen. Herr Höft befürchtet einen mög-lichen Unfrieden unter den Ehrenamtlern.
Herr Wiese berichtet von Festlegungen, die in Rostock für den Erhalt einer Ehrenamtscard zugrunde gelegt wurden. Dort muss ein Ehrenamtler z.B. mindestens 2 bis 3 Jahre tätig sein, darf keine Vergütung für sein Amt erhalten und muss das Ehrenamt innerhalb von Rostock ausüben. Diese Grundsätze könnte man für Stralsund übernehmen und würde die Anzahl der Berechtigten für eine Karte drastisch minimieren können.
Herr Hofmann ergänzt, dass dies eine Orientierung ist. Auch das Parken in Putbus dient als Orientierung.
Zum Nahverkehr informiert Herr Bogusch, dass mit dem Aufgabenträger, dem Landkreis Vorpommern-Rügen das Gespräch gesucht werden muss. Herr Hofmann sichert zu, dass Gespräche angedacht sind.
Svenja Gottsmann, Vertretung des Intendanten des Theater Vorpommern, teilt mit, dass sie gern Anregungen aufnehmen wird, die im Theater dann besprochen werden.
Sie stellt klar, dass es noch keine interne Diskussion gab, sie sich jedoch eine Rabattleistung vorstellen könnte.
Herr Kreißel, Stadtwerke Stralsund (SWS), geht auf das Vorschlagsrecht von Vereinen ein. Es gibt ehrenamtliche Schöffen, die nicht einem Verein angehören.
Für Leistungen der SWS Energie GmbH können keine Rabattierungen gewährt werden, da die Gesellschaft an steuerrechtliche Vorgaben gebunden ist. Er betont außerdem, dass Pri-vatpersonen nicht bevorteilt werden dürfen. Folglich kann die SWS keine Möglichkeit der Un-terstützung hervorbringen.
Auf Nachfrage von Herrn Hofmann informiert Herr Kreißel, dass die Preise nach Bedarf kal-kuliert sind. Rabattierungen sind hier nicht möglich.
Herr Wiese ist gegenteiliger Meinung und sieht die Möglichkeiten, Rabattierungen zu gewäh-ren.
Herr Hofmann führt aus, dass man durch diese Aktion Neukunden gewinnen und dadurch für Ehrenamtler eine Rabattierung anbieten könnte.
Herr Kreißel informiert, dass bereits bei Kunden für Neugeborene jeweils 50 € gezahlt wer-den. Bislang wurden 1000 Neugeborene begrüßt. Ähnliches könnte er sich dies für Ehren-amtler vorstellen. Dafür ist jedoch ein Beschluss der Bürgerschaft notwendig, da die SWS GmbH ein Unternehmen der Stadt ist.
Herr Hofmann würde diese Aktion sehr begrüßen.
Frau Dibbern erfragt, ob auch private Anbieter angesprochen werden sollen, um sich ggf. zu beteiligen.
Herr Hofmann bestätigt dies, jedoch sind hierzu noch genauere Absprachen erforderlich.
Herr Höft bekräftigt den Wunsch nach einer genauen Definition der Ehrenamtler, die diese besonderen Konditionen erhalten sollen. Dazu informiert Herr Hofmann, das genaue Richtlinien erarbeitet werden sollen.
Herr Hofmann schlägt vor, die weitere Beratung im nichtöffentlichen Teil der Sitzung durch-zuführen. Die Ausschussmitglieder sind mit der Verfahrensweise einverstanden.