Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:


1)      

Wie weit sind die Reinigungsarbeiten der Dokumente des Stadtarchivs fortgeschritten

und welche Bestände des Stadtarchivs sind in welchem Umfang trotz der Reinigungsarbeiten aufgrund von fachlichen Fehlern (wie etwa klimatischen Fehllagerungen) unrettbar verloren?

 

2)      

Wann werden welche (Teil-)Bereiche des Stadtarchivs wieder für die Öffentlichkeit

zugänglich gemacht?

 

3)     

Welche Teile der Sammlung werden nach Fertigstellung des Depots an der Schwedenschanze gelagert und welche Teile der Sammlung werden auch zukünftig im Johanniskloster einsehbar sein?

 

Herr Dr. Schleinert beantwortet die Anfrage wie folgt:

 

zu 1)

Der gegenwärtige Stand der Reinigung ist folgender:

-              ca. 4.800 Urkunden und Testamente von insgesamt ca. 8.000

-              ca. 625 m Akten von insgesamt ca. 1.500 m

-              ca. 4.700 Handschriftenbände von insgesamt ca. 6.000

-              ca. 5.800 Karten, Pläne und Risse von insgesamt ca. 7.000

-              ca. 68.000 Bände aus dem Buchbestand von insgesamt ca. 125.000

-              plus ca. 100 Regalmeter Zeitungen müssen noch gereinigt werden (bisher nur einzelne Bände nach Bedarf)

 

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind keine Archivalien und Bücher derart schwer geschädigt, dass sie unwiederbringlich verloren wären. Vollständige Verluste sind wahrscheinlich nur bei denjenigen 2012 verkauften Büchern zu erwarten, die bereits an Dritte weiterverkauft wurden, so dass ein Rückkauf bislang nicht gelungen ist. Größere Schäden, die durch die gegenwärtig laufenden Reinigungsarbeiten nicht behoben werden können, bleiben eine Aufgabe für die Zukunft, so wie die Bestandserhaltung insgesamt eine Daueraufgabe ist.

 

zu 2)

Die Öffnung des Archivs für die Direktbenutzung wird mit Fertigstellung des Depots und der Rückführung der gereinigten und auswärts gelagerten Bestände wieder möglich sein, nach gegenwärtigem Planungsstand Ende 2017. Im Rahmen der Möglichkeiten erfolgt jedoch eine Beauskunftung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs, z. b. aus den älteren Personenstandsregistern oder den Akten des Referats Jugendhilfe, aber auch zu allen anderen Themen, soweit die Unterlagen noch verfügbar sind.

 

zu 3)

Grundsätzlich wird der Gesamtbestand im Depot in der Schwedenschanze gelagert. In Abhängigkeit von den raumklimatischen Bedingungen nach der Sanierung werden Teile des Bestandes auch im Johanniskloster untergebracht werden können. Dies geschieht v. a. unter zwei Gesichtspunkten:

 

1.           

Erleichterung des Tagesgeschäftes des Archivs, insbesondere bei Beauskunftung und Benutzung (Freihandbibliothek, häufig genutzte oder schwierig zu transportierende Archivalien, z. B. Personenstandsregister und Zeitungen)

2.           

Dauer- und Wechselausstellungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Archivs

 

 

Frau Fechner dankt für die Antwort und verzichtet auf die beantragte Aussprache.