Beschluss: zur Kenntnis genommen

Vor Behandlung der Tagesordnungspunkte 7.11 bis 7.13 teilt Herr Schulz mit, dass bei Einreichung der Anfragen keine Aussagen zur Beantragung der Aussprache getroffen wurde. Das Präsidium ist übereingekommen, dass ein nachträgliches Beantragen zur Sitzung nicht zugelassen wird. Auch bei künftigen Anfragen ist grundsätzlich eine entsprechende Aussage bei Einreichung der Anfrage zu treffen.

 

Anfrage:

 

  1. Für die Gestaltung des St.-Jürgen-Friedhofes gibt es ein Pflege- und Entwicklungskonzept. Wie ist der Umsetzungsstand und welche Maßnahmen wurden aufgrund dieses Konzeptes ergriffen?
  2. Wie sind die weiteren Planungen der Verwaltung bezüglich des St.-Jürgen-Friedhofes? Welche Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sieht die Verwaltung?

Herr Wohlgemuth beantwortet die Anfrage wie folgt:

 

zu 1.

Derzeit werden durch die Abteilung Straßen und Stadtgrün folgende Arbeiten auf dem St. Jürgen Friedhof regelmäßig durchgeführt:

           Pflege der beiden Kriegsgräberanlagen

           Baumkontrolle, Durchführung des notwendigen Baumschnittes

           Sicherungsmaßnahmen an der Grabmalmauer (Fördermittelantrag zur Sanierung der Mauer wurde 2016 gestellt, befindet sich noch in der Bearbeitung)

           Pflege der Strauchflächen an den Außenrändern

           3x jährlich Mähen der Wiesenflächen

 

Die zweimal jährlich durchgeführten Pflegeeinsätze ehrenamtlich tätiger Bürger unter Regie der Stralsunder Akademie für Garten- und Landschaftskultur werden durch die Verwaltung logistisch unterstützt. Im Jahr 2015 wurden weiterhin zwei Infostelen zum St. Jürgen Friedhof aufgestellt und eine Rubrik einschließlich Spendenhinweis auf der Homepage der Stadtverwaltung eingerichtet.

 

Gemäß Pflege- und Entwicklungskonzept für den St. Jürgen Friedhof handelt es sich bei diesen Pflegemaßnahmen lediglich um einen Mindeststandard.  Für eine umfängliche Pflege des St. Jürgen Friedhofs wären ca. 5.000 Mann-Stunden pro Jahr erforderlich, ca. 550 Mann-Stunden können zur Zeit tatsächlich durch die Stadtverwaltung geleistet werden. Die bisher zusätzlich auf dem Friedhof eingesetzten MAE-Kräfte mit immerhin weiteren 1.130 Mann-Stunden pro Jahr stehen leider nicht mehr zur Verfügung.

 

zu 2.

Vergangenes Jahr wurde die Überarbeitung des Pflege- und Entwicklungskonzeptes beauftragt und erarbeitet.

 

Ziel der aktuellen Fortschreibung dieses Konzeptes ist es, die denkmalpflegerische Bedeutung und die Nutzung des Friedhofes als besonderen Ort der Erholung zu bewahren und gleichzeitig den Pflegeaufwand sowie die Pflegekosten an die vorhandenen  Kapazitäten anzupassen. Es wurden 3 Pflegestufen mit unterschiedlicher Pflegeintensität gebildet:

 

Stufe 1 - Erhalt des derzeitigen Zustandes

Erhalt des tatsächlichen IST-Zustandes unter Beibehaltung der bisherigen Pflegekapazität

 

Stufe 2 - Erhalt des derzeitigen Zustandes mit Schaffung eines Kernbereiches

Erhalt des Ist-Zustandes und zusätzlich Schaffung einer Pflegekernzone, in der die Pflegeintensität so ausgeführt wird, dass die historischen Strukturen erhalten bleiben (Grabfeldstruktur, friedhofstypische Vegetation, Erhalt und Sichtbarkeit der Grabmale)

 

Stufe 3 - Pflege nach Konzept von 2003

Erhöhung der Pflegeintensität, um die im Pflegekonzept von 2003 genannten Entwicklungsziele zu erreichen, zusätzlich mehr- oder minderintensive Pflege auf der gesamten Friedhofsfläche zu Sicherung, Erhaltung und Entwicklung des St. Jürgen Friedhofs.

Davon umsetzbar ist auf Grundlage vorhandener Pflegekapazitäten lediglich Stufe 1.

 

Auf Nachfrage von Frau von Allwörden, ob der Friedhof als Ganzes einen Schutzstatus hat und wenn ja, welchen berichtet Herr Wohlgemuth, dass der Friedhof als Einzeldenkmal in der Denkmalliste eingetragen ist.