Gäste: Frau Bittner, Frau Spröte

 

Frau Bittner informiert, dass die Suchtberatungsstelle ausschließlich für das Gebiet der Hansestadt Stralsund und für Personen bis zu einem Alter von 27 Jahren zuständig ist.

 

Frau Spröte ist Suchtberaterin. Sie teilt mit, dass in Stralsund derzeit alle gängigen Drogen konsumiert werden.

Auch die Mediensucht nimmt immer mehr zu.

Ein großes Problem ist derzeit der steigende Konsum von „Leagl Highs“. Hierbei handelt es sich um eine Kräuterteemischung die mit chemischem Cannabis versetzt ist und daher eine Konzentration nicht abschätzbar ist. In Deutschland sind die Todeszahlen durch diese Droge steigend.

Auch der Konsum von Spice ist steigend.

 

Zur Beratung der Jugendlichen teilt sie mit, dass die Altersspanne zwischen 11 und 27 Jahren liegt. Das Einstiegsalter sinkt immer weiter. Dadurch steigt die schnellere Abhängigkeit.

Der Hauptinhalt der Beratungsgespräche ist derzeit Alkohol.

 

Im Jahr 2015 wurden ca. 150 Klienten in 758 Beratungsgesprächen beraten. Das ist derzeit die Kapazitätsgrenze, da nur eine Suchtberaterin mit 35 Wochenstunden angestellt ist.

 

Frau Friesenhahn stellt fest, dass die Vermittlung in andere Hilfen nur einen sehr kleinen Teil ausmacht.

Frau Spröte stellt dazu klar, dass die Suchtberatung nur Empfehlungen aussprechen kann. Ob diese dann so angenommen und umgesetzt werden, liegt immer beim Klienten und nicht bei der Beratungsstelle.

Viele Beratungsgespräche finden auch mit Personen statt, die z.B. nur einmal konsumiert haben. Es sind nicht alle Personen schon abhängig.

Auf Nachfrage von Frau Friesenhahn teilt Frau Spröte mit, dass Gespräche zu „Crystal Meths“ sehr gering sind.

 

Frau Bittner informiert, dass im Oktober 2015 eine Online-Beratung eingerichtet wurde, damit auch Personen anonyme Anfragen stellen können ohne gleich persönlich vorstellig werden zu müssen.

An Schulen und in Bussen hängen Plakate aus, um auf die Beratungsangebote aufmerksam zu machen.

Sie macht deutlich, dass auch Cybermobbing ein großes Thema ist.

Der Verein würde gern auch in Grundschulen schon Beratung zu Medien und Netzwerken durchführen. Dies ist jedoch erst ab einem Alter von 10 Jahren gestattet.

 

Frau Kindler möchte wissen, was bei Überbedarf passiert, der nicht durch den Verein aufgefangen werden kann.

Dazu informiert Frau Bittner, dass derzeit eine mobile Suchtberatung in Erarbeitung ist, um dadurch mehr Jugendliche ansprechen zu können.

Die Onlineberatung erfolgt über E-Mail Kontakt und ggf. per Chat.

Die Finanzierung der ESF-geförderten Stellen ist nur bis 2020 gesichert.

 

Herr Kremser fragt nach, ob dem Verein auch Informationen zur Beschaffungskriminalität vorliegen. Dazu führt Frau Bittner aus, dass keine konkreten Rückschlüsse geschlossen werden können.

Frau Spröte führt weiter aus, dass einige Jugendliche zu ihr kommen, da sie per Gericht die Auflage erhalten haben, sich in die Suchtberatung zu begeben.

Sie macht deutlich, dass Vertrauen aufgebaut werden muss.

 

Auf Nachfrage von Frau Dr. Stahlberg teilt Frau Spröte mit, dass es auch im Landkreis Anlaufstellen für die Jugendlichen gibt.

 

Frau Friesenhahn möchte wissen, wo die Mitarbeiter ihren Erfolg sehen. Dazu führt Frau Spröte aus, dass es ein Erfolg ist, wenn die Jugendlichen ihre Termine wahrnehmen, wenn sie selbst gesteckte Ziele erreichen und wenn es sogar gelingt, die Jugendlichen zum „clean sein“ zu bekommen.

 

Frau Quintana Schmidt schlägt vor, weiter um Förderungen und Hilfen zu werben. Die Arbeit des Vereins ist sehr wichtig.

 

Frau Ehlert dankt dem Verein für die ausführlichen Informationen.